Kaiserslautern Erst Umbau, dann Umzug

In die ehemalige Gaststätte der Burgherrenhalle in Hohenecken zieht die Ortsverwaltung ein: Mehrzweckraum, Ortsvorsteherbüro und
In die ehemalige Gaststätte der Burgherrenhalle in Hohenecken zieht die Ortsverwaltung ein: Mehrzweckraum, Ortsvorsteherbüro und Bücherei sollen dort ihren Platz finden.

Großprojekte stehen 2018 keine im Kalender. Einzig der Umzug von Bücherei und Ortsvorsteherbüro in die Burgherrenhalle wirft seine Schatten voraus. Das Projekt Bahnhaltepunkt dagegen ist abgehakt – und wird gut angenommen. Ortsvorsteher Alexander Rothmann macht einen entspannten Eindruck: Offenbar sind in seinem Ortsteil die größeren Baustellen abgearbeitet – Stichwort Bahnhaltepunkt – oder noch nicht so weit, dass etwas spruchreif wäre – Stichwort bauliche Maßnahmen an der B 270.

Konkreter ist da schon der Umzug der Ortsverwaltung in die ehemalige Burgherrenstube. Nachdem für die Gaststätte in der Burgherrenhalle kein Pächter mehr gefunden worden war, hatte sich der Ortsbeirat dazu entschieden, die Räumlichkeiten selbst zu nutzen. Rothmann: „Das Rathaus ist dringendst sanierungsbedürftig und auch nicht barrierefrei zugänglich.“ In der Halle seien Ortsverwaltung und die Bücherei künftig ebenerdig zu erreichen. Das Rathaus selbst soll baldmöglichst verkauft werden, mit der Auflage, dass der Käufer am Ortsbild prägenden Charakter des Gebäudes nichts ändern darf. Zwar könnten sich Interessierte schon jetzt melden, verkauft wird aber nicht so schnell, räumt Rothmann ein: „Wir verkaufen ja nicht, so lange die neuen Räume noch nicht bezogen sind.“ Geht alles gut, sollen Umbau und Umzug noch in diesem Jahr über die Bühne gehen. Rothmann: „Die ehemalige Küche wird zum Ortsvorsteherbüro umgebaut, ansonsten halten sich die Arbeiten im Rahmen und beschränken sich im Wesentlichen auf Schönheitsreparaturen und die Ertüchtigung von Elektrik und Beleuchtung.“ Das frühere Nebenzimmer der Gaststätte soll zum Multifunktionsraum ausgebaut werden. Ob der Ortsbeirat dort bald tagt, lässt der Ortsvorsteher offen – im Hotel Ari fühle man sich gut aufgehoben. Mit der Ortsverwaltung zieht die Bücherei in neue Räume. Drei ehrenamtliche Helferinnen halten das Angebot am Laufen – „ohne die engagierten Frauen wäre das undenkbar“, lobt Rothmann. Die Bücherei werde vor allem von der Grundschule fleißig genutzt, mit der eine Kooperation bestehe: „Bei uns gibt’s aber Leser in allen Altersklassen. Das spiegelt sich auch in der Bücherauswahl wider.“ Momentan ist die Bücherei noch in der ehemaligen Hausmeisterwohnung im Rathaus untergebracht und auf mehrere Räume verteilt – das ändert sich nach dem Umzug. In der neuen Umgebung soll außerdem eine kleine Museumsecke eingerichtet werden, kündigt Rothmann an: Der Hohenecker Klaus Bundschuh sammele bereits eifrig Exponate. Ebenfalls ein unbezahlbares ehrenamtliches Engagement, so der Ortsvorsteher. Baulich wird sich in dem Stadtteil 2018 in der Kellereiwaldstraße und der Kirchdell etwas tun, beide Straßen werden saniert. In der Kirchdell geht’s allerdings erst 2019 richtig los. Rothmann betont, dass es sich bei beiden Maßnahmen nicht um „Luxussanierungen“ handelt, sondern der Ausbau jeweils „bitter nötig“ sei. Der Ortsbeirat achte sehr darauf, dass nichts Unnötiges in Hohenecken gemacht wird. Als Dauerbrenner bezeichnet der junge Ortsvorsteher die B 270, wo seit Jahrzehnten gefordert wird, dass baulich etwas getan werden müsse, um Geschwindigkeiten und damit auch Lärm zu reduzieren. Rothmann: „Die Verwaltung will ausloten, was man da machen kann, und wir im Ortsbeirat schauen auch, was geht.“ Was gut geht, nach den Worten des Hohenecker Ortsvorstehers, ist der Bahnhaltepunkt, der im vergangenen Jahr endlich umgesetzt wurde. Ende März wurden dort noch letzte Restarbeiten erledigt. Rothmann: „Wir haben auch einige Parkflächen rund um den Haltepunkt ausgewiesen, um ihn für Pendler interessanter zu machen.“ Die Haltestation habe sich in kürzester Zeit etabliert und werde sehr gut frequentiert: „Pendler, Schulklassen, Privatleute sind umgestiegen. Diese Investition hat sich definitiv gelohnt!“ Gerade in der Zeit, in der die Stadtverwaltung Klimaschutz- und Mobilitätspläne verabschiede, gehöre der Haltepunkt als Angebot einfach dazu, zeigt sich Rothmann überzeugt. Einen Wermutstropfen zum Thema Bahn gibt’s für Rothmann dennoch: „Das Viadukt am Bahnhaltepunkt ist in einem baulich schlechten Zustand.“ Von der Brücke bröseln Steinchen herab, der Ortsbeirat habe sich schon mehrfach damit beschäftigt und die Bahn zum Handeln aufgefordert: „Von der Seite aus hieß es nur, dass die Brücke kürzlich saniert worden sei.“ Angefressen ergänzt Rothmann: „Da ist sichtlich nichts saniert worden.“ Da der Schulweg vieler Kinder unter der Brücke hindurchführe, habe man erneut einen Vorstoß gewagt und die Stadt beauftragt, sich mit der Bahn in Verbindung zu setzen. Erfreulicher sind für Rothmann die zahlreichen Feste und Aktivitäten, die von den örtlichen Vereinen auf die Beine gestellt und oft über Vereinsgrenzen hinweg gemeinsam durchgeführt würden. Beispielhaft nennt er das Frühlingsfest der Grundschule, das Oktoberfest der Freiwilligen Feuerwehr oder Faschingsveranstaltungen. Zu jeder Jahreszeit fände sich in Hohenecken Gelegenheit, zu feiern ... Redaktion vor Ort Am Mittwoch, 25. April, macht die RHEINPFALZ mit ihrer Aktion „Redaktion vor Ort“ Station in Hohenecken. Von 10 bis 12 Uhr erwarten Sie Benjamin Ginkel und Sara Brunn am RHEINPFALZ-Stand, der auf dem Parkplatz der Burgherrenhalle, Forststraße 2, aufgebaut wird und wollen dort mit Ihnen ins Gespräch kommen. Welche Ideen und Anregungen haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, zu Ihrem Stadtteil? Möchten Sie Lob oder Kritik äußern, was stört und was freut Sie? Welche Dinge brennen Ihnen im Stadtteil auf den Nägeln? All das können Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit dem Redaktionsteam bei einer Tasse Kaffee oder einem Mineralwasser besprechen.

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