Kaiserslautern Enges Zusammenspiel

Demonstrationen inklusive: Bei der Zukunftsmesse zeigt das Fraunhofer ITWM eine Kamera zur Materialprüfung von Oberflächen.
Demonstrationen inklusive: Bei der Zukunftsmesse zeigt das Fraunhofer ITWM eine Kamera zur Materialprüfung von Oberflächen.

Wenn es um Künstliche Intelligenz geht, spielt der Standort Kaiserslautern in Deutschland eine führende Rolle. Das wurde gestern bei der ersten Zukunftsmesse „Erlebnis KI“ immer wieder deutlich. Über 600 Menschen, vor allem Existenzgründer und Unternehmer aus dem Mittelstand, werden bis heute im Fraunhofer-IESE erwartet, um sich über Forschung und Anwendungen von lernenden Systemen zu informieren.

Organisiert worden ist die dreitägige Großveranstaltung von der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz, deren Geschäftsführerin Heike Arend von einem großen Erfolg sprach. „Die Resonanz ist überwältigend, das zeigt, dass Künstliche Intelligenz das Thema der Stunde ist.“ Nie zuvor habe es im Land so geballte Informationen dazu gegeben. Staatssekretärin Heike Raab betonte bei der Eröffnung, das Thema erlebe auch im politischen Berlin gerade einen Hype. Dass man sich gerade in Kaiserslautern treffe, um über die Chancen der Künstlichen Intelligenz zu sprechen, sei kein Zufall. „Wir sind hier am richtigen Ort“, weil das Zusammenspiel zwischen Wirtschaft und Wissenschaft am Standort besonders gut sei, das werde anhand der Science Alliance, in der Institute, Firmen und Hochschulen organisiert sind, sehr deutlich. Peter Liggesmeyer, Leiter des Fraunhofer IESE, sagte, um das Thema in Zukunft richtig zu positionieren, sei es wichtig, die richtigen Schwerpunkte zu setzen. In Kaiserslautern gehe man das im Schulterschluss der Institutionen an. „Wir machen das gern gemeinsam“, sagte er. Denn es gehe darum, die Künstliche Intelligenz bestmöglich zu nutzen. Ulrich Link, Geschäftsführer der Investions- und Strukturbank (ISB) Rheinland-Pfalz, stellte klar, dass es für neue Unternehmungen Risikokapital gibt. Derzeit fördere die ISB 140 innovative Firmen mit 70 Millionen Euro. Geholfen hat die ISB auch der Firma Empolis vor 27 Jahren. Deren geschäftsführender Gesellschafter Stefan Wess betonte, ohne die Hilfe der ISB hätte seine Ausgründung aus der Technischen Universität seinerzeit keine Chance gehabt. Heute beschäftige Empolis mit Sitz im PRE-Park 220 Mitarbeiter, 700.000 Anwender weltweit nutzten die Software des Unternehmens. Wess ermutigte, die Künstliche Intelligenz nicht zu kritisch zu sehen. „Sie hilft uns, bessere Entscheidungen zu treffen.“ Noch nie zuvor habe die Gesellschaft auf so eine Datenfülle zurückgreifen können. „Deshalb brauchen wir eine Entscheidungsunterstützung.“ Wess bezeichnete Kaiserslautern als einen idealen Standort zum Wachsen. Die Unterstützung sei gut, auch seitens der Stadt und der Wissenschaft. „Wir haben Niederlassungen in München und Berlin“, aber er sei lieber in der Barbarossastadt. Die Künstliche Intelligenz sei von Kaiserslautern aus nach Deutschland rausgegangen. „Das müssen wir ganz laut rausbrüllen.“ Auch heute noch können Besucher am Fraunhofer IESE sehen, hören und erfahren, was es mit Künstlicher Intelligenz auf sich hat.

x