Kreis Kaiserslautern Endspurt beim Tempo-30-Marathon

Schon oft schien sie zum Greifen nah, jetzt endlich soll die Tempo-30-Zone in Frankenstein tatsächlich eingerichtet werden. Nach einer erneuten Abstimmung aller Beteiligten am Mittwoch gilt ein Termin noch vor Ostern als recht sicher.

Als „gutes, harmonisches Gespräch“ mit einem positiven Ergebnis bezeichnet Frankensteins Ortsbürgermeister Eckhard Vogel (FWG) das Treffen vor Ort. Und gibt zuversichtlich das Fazit wieder: „Ich gehe davon aus, dass noch vor Ostern die Tempo-30-Zone umgesetzt wird.“ Nachdem es immer wieder zu Verzögerungen gekommen war, trafen sich Vertreter des Landesbetriebs Mobilität (LBM), der Polizei, der Verbandsgemeinde als Ordnungsbehörde, der Ortsgemeinde und der Arbeitsgruppe Verkehr in der Dorferneuerung am Mittwochnachmittag in Frankenstein, um sich erneut abzustimmen. Und so zu einem abschließenden Ergebnis zu kommen. Dies scheint nun gelungen. Eine Tempo-30-Zone wird in der Hauptstraße eingerichtet, vom ersten Haus am Bahnhof bis zur Gabelung der B39 und B37 nach Bad Dürkheim. „Die Rechtsgrundlage dort ist der Lärmschutz“, erläutert der Lauterer LBM-Leiter Richard Lutz. Eine zweite, kürzere Tempo-30-Zone wird in der Dürkheimer Straße (B37) am Kindergarten eingerichtet. Hier kommt den Frankensteinern eine Änderung der Straßenverkehrsordnung vom vergangenen Jahr zugute, erklärt Lutz. „Vor Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen und Altenheimen dürfen jetzt Tempo-30-Zonen eingerichtet werden“, so Lutz. Deshalb gilt die Geschwindigkeitsreduzierung allerdings nur während der Öffnungszeiten. „Rund eine bis eine halbe Stunde vor Öffnung bis nach Schließung, also ungefähr von sechs, halb sieben bis gegen fünf Uhr am Nachmittag wird die Einschränkung gelten“, sagt Vogel. Ein Hinweisschild auf den Kindergarten und die Zeiten wird dort zur Tempo-30-Zone dazugehören. Die Lücke, die damit zwischen der Zone in der Hauptstraße und vor dem Kindergarten entsteht und die vor allem die Arbeitsgruppe gern geschlossen hätte, hat jedoch laut Lutz keine Chance auf Temporeduzierung. „Die Lärmemissionen betragen dort weniger als ein Drittel von denen in der Hauptstraße“, erklärt er, und so fehle die Rechtsgrundlage. Die Bedenken, dass vor allem die aus dem Ort herausfahrenden Motorradfahrer nach dem Kindergarten sofort aufdrehen, kann Vogel ein wenig dämpfen: „Dort wird ein Hinweisschild auf Tempo 50 aufgestellt, denn den Ort verlässt man dort noch nicht.“ Auch Einwände, dass bei Reduzierung auf Tempo 30 mehr Lärm und mehr Abgase als bei durchgängigen 50 Kilometern pro Stunde produziert werden, weist der Ortsbürgermeister zurück. „Die reine Kohlendioxid-Emission mag niedriger liegen, aber laut Informationen des Verkehrsministeriums ist die Gesamtfeinstaubbelastung bei Tempo 50 höher“, gibt Vogel aus den Gesprächen wieder. Denn auch die Aufwirbelungen und der Abrieb der Reifen müssten mit einbezogen werden. „Und der Lärm ist definitiv geringer. Das bekommt man vielleicht im Auto nicht so mit wie draußen“, wendet er ein. Die Verbandsgemeinde muss nun die Anordnung erstellen und an den LBM schicken, woraufhin dieser die Schilder aufstellen lässt. „In der nächsten Woche sind die Praktiker von uns, LBM und der Straßenmeisterei vor Ort, um die genauen Standorte festzulegen“, sagt der zuständige Erste VG-Beigeordnete Jürgen Wenzel (CDU). „Wir könnten die Anordnung dann Ende nächster Woche schon rausschicken“, kündigt er an. Da sie schon im vergangenen Jahr aufgestellt wurde, muss sie nur noch überarbeitet werden. Für eine Kontrolle der Geschwindigkeit ist die Polizei zuständig, die Verbandsgemeinde darf diese Aufgabe allerdings auch übernehmen. Enkenbach-Alsenborn hat dies bisher nicht getan. „Wir haben das Thema mal in einer Sitzung angesprochen, aber kamen recht schnell davon ab“, berichtet Wenzel. Gelder für Personal und das Gerät seien nötig. Statt dessen hat die VG bereits „seit sechs, sieben Jahren“ zwei Geschwindigkeitsanzeigen in Betrieb, die in den Orten rotieren. Die Geräte führen dem Verkehrsteilnehmer nicht nur seine aktuelle Geschwindigkeit vor Augen, sondern „zeichnen auch die Anzahl der Fahrzeuge, Uhrzeit und Geschwindigkeit auf“, berichtet Wenzel. Daraus könne man schon Schlüsse ziehen, ob und wenn ja, wo man reagieren sollte.

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