Frankenthal Eine Dose für den Notfall

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Bei einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt muss alles schnell gehen. Informationen über den Betroffenen zu bestehenden Krankheiten, Allergien und einzunehmenden Medikamenten können lebensrettend sein. Die SOS-Dose soll diese Informationen für Notärzte, Sanitäter und andere Helfer leicht zugänglich machen.

Bei der Ersten Hilfe würden entscheidende Minuten verloren gehen, wenn Helfer erst umständlich nach wichtigen Informationen in der Wohnung suchen müssen, sagt Sigrid Weidenauer-Sauer vom Pflegestützpunkt Frankenthal, die die SOS-Dose beim Tag der älteren Generation am vergangenen Donnerstag vorgestellt hatte. Deshalb, so Weidenauer-Sauer, würden wichtige Informationen über den Betroffenen auf einem Datenblatt in der roten Dose hinterlegt. Angegeben werden sollten Name, Anschrift sowie ein möglichst aktuelles Foto, die Anschrift und Telefonnummer des Hausarztes, Informationen über derzeitige Erkrankungen, Allergien und Unverträglichkeiten, ein Medikamentenplan sowie der Aufbewahrungsort der Medikamente. Auch ein Hinweis auf eine Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht sowie Kontaktdaten von Personen, die im Notfall benachrichtigt werden müssen, können hinterlegt werden. Die Dose solle auf der Innentür des Kühlschranks gut sichtbar aufbewahrt werden. Im Kühlschrank deshalb, weil jede Wohnung über einen solchen verfüge und dieser meistens leicht zu finden sei. Durch zwei rote Aufkleber mit der Aufschrift „SOS“, die innen an der Wohnungs- oder Hauseingangstür und außen an der Kühlschranktür angebracht werden, wüssten die Helfer sofort, dass eine SOS-Dose vorhanden ist. Der rund elf Zentimeter große Behälter sollte ein eventuell vorhandenes Hausnotrufsystem ergänzen und nicht ersetzen, so Weidenauer-Sauer. In Irland und Großbritannien ist sie SOS-Dose unter dem Projektnamen „Message in a Bottle“ bekannt. Laut Angaben von Lions Clubs International werde das Projekt bereits von über 75 Lions-Organisationen unterstützt und bisher von rund fünf Millionen Menschen genutzt. Die Idee zur Anschaffung und Verbreitung der SOS-Dose im deutschsprachigen Raum sei im Lions Club Hanau Schloss Philippsruhe entstanden. Die Dose sei dann bei einer Fachtagung für Pflegestützpunkte vorgestellt worden, berichtet Weidenauer-Sauer. (lu) Noch Fragen? Die SOS-Dose ist in den Beratungsstellen der Frankenthaler Pflegestützpunkte in der Schmiedgasse 47 und im Foltzring 12, bei der Ökumenischen Sozialstation, Carl-Theodor-Straße 11, und beim Pflegedienst Lebensbaum, Benderstraße 20, kostenlos erhältlich. Die Mitarbeiter der Ausgabestellen helfen bei Bedarf beim Ausfüllen des Datenblattes.

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