Kaiserslautern Ein streitbarer „Mänzer“ geht

Lachende Gesichter bei der Verabschiedung von IGS-Schulleiter Jürgen Knies-Boulesteix (Mitte) gestern. Nette Grußworte gab’s unt
Lachende Gesichter bei der Verabschiedung von IGS-Schulleiter Jürgen Knies-Boulesteix (Mitte) gestern. Nette Grußworte gab’s unter anderem von Ralf Hellwig (ADD, links) und Schuldezernent Joachim Färber.

Bunt, unterhaltsam und kurzweilig gestaltete sich die Feier, bei der Jürgen Knies-Boulesteix, Leiter der IGS Bertha von Suttner, gestern im Beisein des Kollegiums, Ehemaligen und Vertreter von Schülern und Eltern verabschiedet wurde. Der 63-Jährige, für den jetzt die Freistellungsphase der Altersteilzeit beginnt, stand der Schule seit 2008 vor.

Regierungsschuldirektor Ralf Hellwig von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Neustadt (ADD) erinnerte an berufliche Stationen des aus Mainz stammenden Pädagogen mit den Fächern Mathematik, Französisch und Informatik. Knies-Boulesteix, von 1983 bis 1993 als Lehrer im Kirchdienst des Bistums Mainz, unterrichtete vor seiner Tätigkeit in Kaiserslautern an Schulen in Alzey und Wörrstadt. Hellwig bescheinigte dem Oberstudiendirektor ein Mann mit Mut zu eigenen Ideen zu sein: „Ein streitbarer Schulleiter mit subversivem Humor und unverwechselbarem rheinhessischen Charme, der einer bedeutenden und großen Schule vorgestanden hat. Ein beruflicher Wanderer zwischen den Schulwelten mit gesundem Menschenverstand und pädagogischem Weitblick.“ „Was für ein Kappes“, griff Hellwig in launigem Ton einen beliebten Ausspruch des Schulleiters auf, wenn es um Verwaltungsvorgänge ging und Knies-Boulesteix sich von seinem gesunden Menschenverstand habe leiten lassen. „Sie haben Großartiges geleistet, sie haben aus einer guten eine bessere Schule gemacht“, würdigte Beigeordneter Joachim Färber das Engagement von Knies-Boulesteix. Er habe die IGS in eine Ganztagsschule in Angebotsform umgewandelt, die Schülern eine große Vielfalt biete, fügte Schuldezernent Färber hinzu. Das Schulprofil sei nach Leistungsfähigkeit gegliedert, so dass jeder Schüler eine Chance habe. Die Arbeit an der IGS sei geprägt von Respekt, Toleranz und Verlässlichkeit. Als vorbildlich wertete Färber das Angebot eines Raumes der Stille, einer Rock-AG, einer Berufsinformationsmesse und die Vielfalt der Sportmöglichkeiten. Weiter hob er die Kooperationen der IGS mit Schulen und Vereinen hervor. In den vergangenen neun Jahren habe die Stadt 14 Millionen Euro in die IGS investiert, erinnerte er. „Das war und ist meine Schule“, bekannte sich Färber zur IGS, die er als Schüler selbst besucht hat. Musikalisch, mit Pepp, Witz und Esprit verabschiedeten sich Kollegium, Personalrat und Elternvertretung von Knies-Boulesteix. Vertreter vom Schulelternbeirat lobten die gute, konstruktive Zusammenarbeit und warteten mit einem Zahlenspiel auf, wie es der Schulleiter gerne bei Verabschiedungen gepflegt hat. Die stellvertretenden Schulleiterinnen Sandra Bankowsky und Sabine Halter traten passend zur närrischen Zeit mit Sombrero und Federboa auf, kleideten ihre Abschiedsworte in Versform und sorgten für so manchen Lacher. Sie sprachen von einem „coolen Chef“, ohne Geld im Säckel, der eine Vorliebe für Räucherkerzen hat und seinen Urlaub gerne in Burgund verbringt. Dass Kaiserslautern absteigt, sei kein Versehen, wenn sich ein „Mänzer“ in Kaiserslautern aufhalte, witzelten sie. „Als Mensch war er ein Ass, da machte die Arbeit richtig Spaß.“ Der Personalrat überraschte mit einem szenischen Spiel und originellen Präsenten, das Kollegium sagte per Filmeinspielung Tschüss.

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