Kaiserslautern „Ein paar Laser wären nett und das fliegende Schwein“

Nicht gerade die einfachsten Vorbilder gewählt: Gary Carosi.
Nicht gerade die einfachsten Vorbilder gewählt: Gary Carosi.

„Es gibt in der Tat leichtere Kost für eine Band“, sagt der Kaiserslauterer Musiker Gary Carosi über die legendäre Band Pink Floyd. Als Gitarrist und Backgroundsänger der Tribute-Band Eklipse weiß er, wovon er spricht. Am Samstag sind die Lokalmatadoren zu Gast im Musikclub Irish House und präsentieren die epischen Klassiker der britischen Prog-Rocker. Zuvor sprach Carosi mit RHEINPFALZ-Mitarbeiterin Katharina Kovalkov über das Original und die Kopie.

Herr Carosi, wann haben Sie persönlich die Musik von Pink Floyd für sich entdeckt? Und haben Sie oder Ihre Kollegen die Band schon einmal selbst live auf der Bühne erlebt?

Die Musik von Pink Floyd habe ich bewusst mit neun oder zehn Jahren dank meines Vater erlebt. Das war etwa 1980. Er hatte diese geheimnisvolle schwarze Platte mit dem Prisma drauf. Die hat er ab und zu aufgelegt, und wir haben sie dann gemeinsam gehört. Ich habe die Musik damals nicht wirklich verstanden, aber ich ahnte schon: Das ist was ganz Besonderes!. Ich habe Pink Floyd 1994 in Hockenheim live gesehen. Das war im Prinzip das letzte Tourjahr von Pink Floyd und die bis dato gewaltigsten Live-Shows der Band. Danach kamen nur noch die Solo-Touren von David Gilmour und Roger Waters. Da waren dann auch schon einige von Eklipse unter den Zuschauern. Wann und wie hat sich die Band Eklipse zusammengefunden? Und was war das Ziel der Band? Die Ur-Formation von Eklipse hatte im Sommer 2012 ihr Bühnen-Debüt auf dem Lautrer Altstadtfest. Das Ziel der Band war damit definiert: in überschaubarem Rahmen die Musik von Pink Floyd live aufführen. Was macht die Musik von Pink Floyd aus? Worin liegt die Magie? Pink Floyd haben einen ganz eigenen Stil geprägt, den ich gerne als Slowmotion-Sci-Fi-Prog-Rock bezeichne. Ihre Musik ist spannend und gewaltig, strahlt dabei trotzdem unheimlich viel Ruhe aus. Die Kompositionen von Pink Floyd sind bis ins letzte Detail durchdacht, der lyrische Inhalt wird immer durch die Musik untermalt, und die Textinhalte sind heute noch zeitgemäß. Warum habt Ihr gerade den Song Eclipse als Bandnamen gewählt? Der Name sollte kurz und einprägsam sein. Die Schreibweise mit „kl“ wie in Kaiserslautern passte da wunderbar als Heimatstadtandeutung rein. Der frühere Kreativkopf der Original-Band, Syd Barrett, gilt bis heute als Pionier des Psychedelic Rock und als derjenige, der den Pink-Floyd-Sound geschaffen hat. Wo wäre Ihrer Meinung nach die Band heute, wenn Barrett noch leben würde und in der Band tätig wäre? Wenn Barrett aktiv in Pink Floyd geblieben wäre, hätte die Band in den 1970er wahrscheinlich nicht den Sprung in die Königsklasse geschafft. Erst das Ende der psychedelischen Barrett-Ära um 1969 läutete die programmatische Ära von Pink Floyd ein. Alles veränderte sich. Pink Floyd wurden erst dann das, was die meisten Leute kennen. Wo liegt der Schwerpunkt Eures Programms? Eben die Schaffensphase von 1971 bis 1979, also die Zeit nach Syd Barrett und vor dem Ausstieg von Roger Waters. Eklipse ist in der Lage, die Pink-Floyd-Alben dieser Zeit nahezu komplett von Anfang bis Ende zu präsentieren. Pink Floyd gilt bis heute als eine der am schwierigsten und anspruchsvollsten zu kopierenden Bands überhaupt. Ihr wagt es trotzdem. Welcher Song oder welches Album bereitet Euch heute noch die größten Schwierigkeiten? In der Tat gibt es leichtere Kost für eine Band. Ich denke mal, wir haben die meiste Zeit für das Album „The Wall“ aufgebracht. Im Schnitt: Wie viel Kopie und wie viel Eigeninterpretation steckt in Euren Covern? Cover nenne ich das nicht gerne. „Tribute“ trifft es viel eher. Die Eigeninterpretation liegt vermutlich unter zehn Prozent. Welchen Song oder welche Platte würden Sie jemandem zum Einstieg empfehlen, der noch nie von Pink Floyd gehört hat? Ganz klar den Klassiker: „The Dark Side of The Moon“. Wenn Sie der Original-Band eine Frage stellen dürften, wie würde die lauten? Könntet Ihr uns fürs Irish House ein paar Laser und das fliegende Schwein ausleihen (lacht)? Danke für das Gespräch! Konzert Am Samstag im Musikclub Irish House an der Eselsfürth, Beginn um 21 Uhr, Einlass bereits um 20 Uhr; Karten für 10 Euro gibt es nur an der Abendkasse.

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