Kaiserslautern Die Hypothek der rabenschwarzen ersten Hälfte

Der 1. FC Kaiserslautern hinkt seinen eigenen Ansprüchen in der Ersten Regionalliga Südwest weiter hinterher. Bei den SV 03 Tigers Tübingen setzte es für die Mannschaft von Trainer Theo Tarver die dritte Niederlage in Folge. Beim 68:84 (33:54) gerieten die Roten Teufel bereits im ersten Durchgang auf die Verliererstraße.

„Jetzt müssen wir gegen Crailsheim und Kronberg gewinnen“, sagte Lauterns Sportlicher Leiter Jan Christmann mit Blick auf die beiden anstehenden Keller-Duelle. Eine gute Anfangsphase (15:9/4.) war zu wenig, um den Abwärtstrend zu stoppen. Der Abgang von Aufbauspieler Japhet McNeil konnte bislang nicht kompensiert werden. Der Ex-Profi hatte dem FCK nach zwei Jahren vor Saisonbeginn den Rücken gekehrt und sich nach einem gescheiterten Engagement in Luxemburg der zwei Klassen tiefer spielenden DJK Nieder-Olm angeschlossen. Die ordnende Hand des erfahrenen US-Amerikaners, der vor seinem Engagement in der Westpfalz fast ausschließlich höherklassig gespielt hat, fehlte auch im Schwäbischen an allen Ecken und Enden. Da Thronfolger Kevin Croom verletzungsbedingt passen musste, standen mit Ronny Weihmann und Isaah Negron nur zwei nominelle Point Guards zur Verfügung. Während Routinier Weihmann seine Sache mit zehn Punkten, fünf Rebounds und drei Korbvorlagen ordentlich machte, lief das Spiel am 19-jährigen Negron komplett vorbei. Der US-Amerikaner blieb aus dem Feld ohne Treffer und leistete sich sechs Ballverluste. Auch von der Bank kamen keine Impulse. Jan Piechocki, Denis Nap und Maximilian Herzog müssen noch hart an sich arbeiten, wenn sie in der vierthöchsten Spielklasse ihren Weg gehen wollen. „Wir haben heute gegen eine der jüngsten Mannschaften der Liga verloren. Sie haben über das komplette Spiel unheimlich viel Energie auf das Feld gebracht, und wir waren nicht dazu in der Lage, mitzuhalten. Dass wir den ein oder anderen kranken oder angeschlagenen Spieler zu beklagen hatten, darf absolut keine Entschuldigung sein“, stellte Tarver nach dem Spiel klar. Beim Stand von 18:17 (8.) lagen die Roten Teufel letztmals in Front. Einmal in Führung, war der Schwaben-Express nicht mehr aufzuhalten. Die Vorentscheidung fiel bereits in der ersten Hälfte, als es den Tigers gelang, sich über 32:22 (13.) auf 54:33 (20.) abzusetzen. Wie schon gegen Saarlouis lief die Mannschaft von Kapitän Thomas Erb nach der Pause vergeblich einem Rückstand hinterher. Mit dem gravierenden Unterschied, dass man diesmal überhaupt nicht mehr in Schlagdistanz kam. Tübingen baute seine Führung im dritten Viertel auf 26 Punkte aus (60:34/26.) und war jederzeit Herr der Lage. Mit fortlaufender Spieldauer ließen die Tigers die Zügel ein wenig schleifen, sodass den Gästen ein mögliches Debakel erspart blieb. Die Hypothek der rabenschwarzen ersten Halbzeit zu tilgen, war allerdings unmöglich. „Wir müssen mit mehr Energie spielen. Wir spielen nicht hart genug“, kritisierte Headcoach Theo Tarver. So spielten sie 1. FC Kaiserslautern: Ellis (12), Hosszu, Barber (je 11), Erb und Weihmann (je 10), Piechocki (2), Negron (1), Herzog, Nap.

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