Kreis Kaiserslautern Die größte Dorfkirche der Pfalz

Zum Jubiläum gab es einen Festgottesdienst in der Kirche.
Zum Jubiläum gab es einen Festgottesdienst in der Kirche.

Mit einem Festgottesdienst feierte die protestantische Kirchengemeinde Weilerbach am Sonntag das 120. Bestehen ihrer Kirche. Die Festpredigt hielt die stellvertretende Kirchenpräsidentin, Oberkirchenrätin Marianne Wagner. Rechtzeitig zum Kirchenjubiläum erschien der von Presbyter Michael Fischer verfasste „Führer durch die Protestantische Kirche in Weilerbach“, der an die Besucher verteilt wurde.

„Wir feiern heute Geburtstag, den Geburtstag der größten Dorfkirche in der Pfalz. Am vierten Adventssonntag 1898 feierlich in Dienst gestellt, wird in ihr gesungen, gebetet und Gottes Wort verkündet und gehört“, sagte die Oberkirchenrätin. Sie forderte auf: „Besinnen wir uns auf das Fundament, auf dem wir stehen, Christus den Eckstein, auf den wir bauen können. Lasst Euch als lebendige Steine in das Haus einfügen, das von Gott gebaut wird. Lasst uns der Welt Zeugnis geben von unserem Glauben.“ Pfarrer Frank Glade wünschte sich, dass die Kirche in Weilerbach weiter eine lebendige bleibt. „Von unseren Vorfahren haben wir sie als ein Zuhause für unseren Glauben erhalten. Immer haben wir unter ihrem Dach Schutz und Halt und Trost für unsere Seele gefunden. Wir danken Dir, Gott, dafür, dass wir unseren Glauben so frei leben können, ohne Angst davor, als Christ verfolgt, ausgegrenzt oder verspottet zu werden.“ Musikalisch mitgestaltet wurde der Gottesdienst vom Kirchenchor der Gemeinde und der Solistin Elena Laborenz sowie von Werner Köhl und Pfarrerin Clara Glade, die die große Walckerorgel vierhändig zum Klingen brachten. Im Anschluss fand im Gemeindehaus ein Empfang statt. Wie aus dem von Michael Fischer verfassten „Führer durch die Protestantische Kirche Weilerbach“ zu entnehmen ist, wurde im Mai 1885 vom damaligen Presbyterium und den Gemeinderäten der Beschluss zum Bau des Gotteshauses gefasst. Geplant vom jüdischen Architekten Professor Ludwig Levy aus Karlsruhe, begannen Mitte Februar 1897 die Bauarbeiten, Grundsteinlegung war am 28. März 1897. Die sichtbaren Sandsteine stammen aus dem Steinbruch Peter Theisinger in Olsbrücken. Die Baukosten betrugen 101.000 Mark. Für den Bau wurden Spenden in der ganzen Pfalz gesammelt. Mit Orgel und Glocken, Altar und Kanzel summierten sich die Kosten auf 147.758 Mark.

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