Kaiserslautern Die Dennis-Folz-Festspiele im Schulzentrum Süd

Schwer aufzuhalten: Dennis Folz von den Kaiserslautern Pikes. Hier versucht es Dominik Schultz von den Pirmasens Praetorians.
Schwer aufzuhalten: Dennis Folz von den Kaiserslautern Pikes. Hier versucht es Dominik Schultz von den Pirmasens Praetorians.

Das Saisoneröffnungsspiel in der Football-Oberliga Mitte zwischen den Kaiserslautern Pikes und den Pirmasens Praetorians am Samstag vor 1200 Zuschauern wurde zu einem Kracher. Im Derby markierte Dennis Folz gleich fünf Touchdowns beim 55:6 (20:0, 0:6, 14:0, 21:0)-Erfolg und war von der gegnerischen Defense kaum zu stoppen.

Mit diesem Zuschaueransturm, der sich am Samstag über das Gelände des Schulzentrum Süds erstreckte, hatten die Hechte aus Kaiserslautern nicht gerechnet. Wer es mit den Hausherren an diesem Tag hielt, durfte ein Football-Fest feiern, während es für die Anhänger der Prätorianer teils zur Folter wurde. Die Neustrukturierung der Liga, in die die Pikes zwangsabsteigen mussten und die Praetorians heraufgezogen wurden, zeigte sich wie zu erwarten auf dem Platz. Lediglich im zweiten Viertel war kein Klassenunterschied zwischen den Kontrahenten sichtbar, die sich erstmals überhaupt auf dem Feld gegenüberstanden. Bereits nach vier Versuchen erzielte Dennis Folz seinen ersten von fünf Touchdowns. Den Point after Touchdown (PAT) besorgte Trevor Renfrow zum 7:0. Nach den ersten vier Versuchen der Gäste marschierte die Truppe des neuen Headcoachs der Pikes, Felix Wittmann, erneut in Richtung Endzone der Konkurrenten, die nach einem Pass von Renfrow auf Shemar Archie erreicht wurde. 13:0 für die Pikes, die sofort durch einen Fumble (Ballverlust im Lauf) wieder in Ballbesitz kamen und noch im ersten Quarter durch Folz (PAT Renfrow) auf 20:0 erhöhten. Im zweiten Viertel bekam die Defensive der roten Hechte jedoch vorerst keinen Zugriff, sodass die Praetorians 70 Yards in zwölf Laufspielzügen überrückten und durch den Lauf von Spielertrainer Maurice Laufer zum 6:20 kamen. Allgemein war das Spiel der Gäste aus der Schuhstadt sehr durchsichtig, da fast ausschließlich über den Runningback Laufer agiert wurde. Trotz zweier Interceptions (Pässe, die vom Gegner gefangen werden) konnten die Pikes vor der Pause nicht mehr punkten, erzielten aber gleich zu Beginn der zweiten Hälfte mit zwei Passspielzügen über 25 und 27 Yards den Touchdown von Marco Jünger (PAT Renfrow) zum 27:6. Nachdem Dominik Folz fast einen Pass abgefangen und Carlton Braxton den Pirmasenser Quarterback zu Boden gerissen hatte, landete der Ball erneut in der Praetorians Endzone. Dustin Michaeli fing den 25-Yards-Pass völlig unbedrängt (PAT Renfrow). Das letzte Quarter wurde dann zu den Dennis-Folz-Festspielen: Die Pikes spielten gleich zu Beginn der letzten 15 Minuten einen vierten Versuch sieben Yards vor der Endzone aus, den Folz zum 40:6 nutzte, ehe der kleine, quirlige Runningback nur sechs Spielzüge später erneut in die Endzone marschierte (PAT Florian Braun), bevor er kurz vor dem Abpfiff auch noch das 53:6 besorgte. Zum Abschluss der Partie schenkten die Pikes ihren Anhängern dann noch eine Two-Point-Conversion, die Jacob Kempf zum 55:6-Endstand markierte. Trotz des deutlichen Sieges fand Wittmann einige Punkte, die seine Mannschaft noch verbessern muss: „Wir müssen noch deutlich an der Koordination und Kommunikation unserer Spieler arbeiten“, stellte er fest. Zudem stießen ihm die vielen, teils groben Foulspiele seiner Akteure auf, die andere Gegner gnadenlos ausgenutzt hätten. „Wir müssen deutlich weniger Fouls machen als heute. Dadurch, dass Pirmasens auch nicht wenige Strafen kassierte, hatte sich dies zwar ausgeglichen, doch waren es über das ganze Spiel einfach viel zu viele unnötige Fouls, woran wir unbedingt arbeiten müssen“, zeigte er auf. „Was mir gut gefallen hat, dass das Team ein wirkliches Team ist. Jeder hat jeden unterstützt, die Defense und Offense haben ineinandergegriffen“, lobte er und fügte hinzu: „Wenn wir das in dieser Saison beibehalten, können wir viel erreichen!“ Auch mit dem Blick auf die Rookies war Wittmann zufrieden: „Die jungen und neuen Spieler haben ihren Job heute richtig gut gemacht“, sieht der Coach Potenzial in der Mannschaft.

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