Kaiserslautern Der Kirche ein Gesicht verliehen

Bei einem Festgottesdienst in der Marienkirche überreichte Pfarrer Friedrich Schmit (links) Pfarrer Edmund Janson zur Verabschie
Bei einem Festgottesdienst in der Marienkirche überreichte Pfarrer Friedrich Schmit (links) Pfarrer Edmund Janson zur Verabschiedung in den Ruhestand die Dankurkunde von Bischof Karl Heinz Wiesemann.

„Pfarrer Edmund Janson hat der Kirche in Kaiserslautern ein unverwechselbar persönliches und menschliches Gesicht verliehen.“ Bei einem Fest- und Dankgottesdienst, in dem Edmund Janson nach 36 Jahren als Seelsorger von St. Maria gestern in den Ruhestand verabschiedet wurde, würdigte Pfarrer Friedrich Schmit von der Pfarrer Heilig Geist seinen Kooperator als einen Menschen und Priester, dem man in all den Jahren habe vertrauen können, der ein offenes Ohr für die Menschen hatte, immer freundlich und hilfsbereit gewesen sei.

Aus den sieben Gemeinden der Pfarrei Heilig Geist und aus den Nachbarpfarreien füllten die Menschen Bänke und Gänge der Marienkirche. Wie die große Ministrantenschar und Mitbrüder ließen es sich die Gläubigen nicht nehmen, sich bei Janson für seine Zeit als Pfarrer zu bedanken und ihm Gottes Segen zu wünschen. Herzlich und heiter, geistlich, bescheiden und ohne Eitelkeit, lebensbejahend und humorvoll sei Janson den Menschen auf Augenhöhe begegnet, sagte Schmit. Als Kaplan habe er in jungen Jahren viel von ihm gelernt, erinnerte sich Schmit an seine Zeit in St. Maria. Mit seinem Tun habe sich Janson in die Herzen vieler Menschen eingeprägt. Auch wenn er Kaiserslautern jetzt verlasse und sich in seiner Heimatstadt Ludwigshafen niederlasse, sei er in seiner Pfarrei Heilig Geist immer herzlich willkommen. Als Zeichen der Dankbarkeit ehrte er Janson mit der Heilig-Geist-Plakette. Zuvor überreichte Schmit in Vertretung des erkrankten Dekans Steffen Kühn Janson die Dankurkunde für 45 Priesterjahre von Bischof Karl Heinz Wiesemann. Verbunden war der Dank des Bischofs mit einem Glückwunsch zum 70. Geburtstag, den Janson am Samstag beging. Die Feier des Geburtstags führe das große Geschenk des Lebens und der Berufung vor Augen, zitierte Schmit Bischof Wiesemann. Peter Brechtel, Vorsitzender des Pfarreirates Heilig Geist, bescheinigte Janson das Programm Jesu Christi wunderbar umgesetzt zu haben. Als Erinnerung überreichte er ihm einen Band mit Psalmen, die Gemeindemitglieder persönlich geschrieben und ausgeschmückt haben. Helga Gröbel vom Presbyterium der protestantischen Apostelkirche erinnerte an die intensive Zusammenarbeit in der Ökumene. In seiner Predigt widmete sich Janson dem Glauben und der Frage nach Gott. Gott sei immer größer als unsere Vorstellung. „Gott, da muss man durch“, erinnerte er an den Ausspruch eines Clochards bei einem Pfarrfest auf dem Marienplatz. Der Mann habe etwas Großartiges gesagt. „Gott ist ein Geheimnis.“ Die Gabenbereitung nahmen Gemeindemitglieder zum Anlass, die menschliche und geistliche Seite ihres Pfarrers herauszustellen. Neben Brot und Kelch wurden eine Flasche Bier, scharfe Chilischoten und eine Zigarre zum Altar gebracht. Janson sei ein Mensch, der genießen kann, sich selbst und anderen etwas gönnt, dankten sie ihm für viele gute Jahre. Nicht schlecht staunten die Besucher, als ein Ministrant mit dem Fahrrad Jansons zum Altar gefahren kam. Mit dem Rad, das den Seelsorger bei all seinem Tun von morgens bis abends durch die Stadt begleitet hat. Bereits am Vortag versammelten sich mehrere Hundert Gläubige bei einem Festgottesdienst. Sie waren gekommen, um Pfarrer Janson zum 70. Geburtstag zu gratulieren. Im Festzelt auf dem Marienplatz ging ein Glückwunschmarathon über die Bühne. Unter der Moderation von Pastoralreferent Markus Halbgewachs reihten sich die Beiträge kirchlicher Gruppierungen wie farbig schillernde Perlen einer Kette aneinander. Für die Kaiserslauterer Altenhilfe „alt-arm-allein“, dessen Mitbegründer Janson war, erinnerte Hans-Joachim Redzimski, Lokalchef der RHEINPFALZ, an eine „Nacht- und Nebelaktion“, die zusammen mit der Apostelkirchengemeinde und der Marienpfarrei zur Gründung der Altenhilfe geführt hat. „Wir wollten etwas für ältere und in Not geratene Menschen tun“, so Redzimski. „Das tun wir seit dieser Zeit Jahr für Jahr. Janson bescheinige er, ein überzeugter und überzeugender Verfechter dieser Idee zu sein. Bei einem Gemeindefest bei prächtigem Sommerwetter auf dem Marienplatz ließen es sich die Menschen nicht nehmen, sich persönlich von ihrem Pfarrer zu verabschieden.

Bei der Gabenbereitung erinnerten Gemeindemitglieder mit einer Flasche Bier, Chilischoten, einer Zigarre und dem Fahrrad ihres P
Bei der Gabenbereitung erinnerten Gemeindemitglieder mit einer Flasche Bier, Chilischoten, einer Zigarre und dem Fahrrad ihres Pfarrers an die menschliche Seite des Seelsorgers, der genießt, sich selbst auch etwas gönnt und das Rad dem Auto vorzieht.
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