Kaiserslautern Clevere Ideen statt hohe Kosten

KL.digital erarbeitet ein einheitliches Konzept zur Versorgung der Schulen mit schnellem Internet. Dabei hat jede Einrichtung ih
KL.digital erarbeitet ein einheitliches Konzept zur Versorgung der Schulen mit schnellem Internet. Dabei hat jede Einrichtung ihre Eigenheiten, hat Martin Verlage feststellen müssen: bei der Lina-Pfaff-Realschule plus sind es die Denkmalschutzauflagen.

Schnelles Internet in Schulen sinnvoll nutzen, an Fördertöpfe herankommen und der Stadtverwaltung in Digitalisierungsfragen beistehen – das sind einige der Themen für Martin Verlage und sein Team der städtischen Gesellschaft KL.digital in diesem Jahr. „Ideenreich und kostengünstig ausprobieren, Erfahrungen sammeln und all das in langfristig tragfähigen Lösungen umsetzen“, skizziert Verlage seinen bevorzugten Weg.

„Fortsetzen, was erfolgreich begann“, lautet für Verlage die Überschrift übers Jahr 2019. Die KL.digital GmbH habe sich im Vorjahr gut aufgestellt, sagt der Geschäftsführer: „Wir haben eine tolle Mannschaft, die sich da zusammengefunden hat. Die kann uns in die nächsten Jahre tragen.“ Damit die Mannschaft in den Geschäftsräumen am Bahnhof über 2019 hinaus arbeiten kann, sei man unter anderem damit beschäftigt, Fördergelder einzuwerben – von Bund und Europäischer Union. Verlage dürfe noch nichts verraten, „aber wir sind da an was dran, und es sieht gut aus“. Ihm sei wichtig, dass man sich bei Förderungen und Projekten nicht von einzelnen Herstellern oder Unternehmen abhängig mache, denn in der Regel zahle man bei solchen Geschäften auf lange Sicht oft drauf. Viel Zeit in Anspruch nehme also weiterhin die Marktanalyse, um zu sehen, was es im Bereich Smart City so gibt und um auf dem neuesten Stand zu bleiben: „Wir schauen uns die Dinge an, prüfen und sprechen eine Empfehlung aus – oder eben nicht.“ Unter den Begriff Smart City falle beispielsweise die Infrastruktur wie Straßenbeleuchtung (wir berichteten mehrfach) oder die Verkehrsflusssteuerung. Bei allen Prüfungen durch KL.digital stehe die Frage im Mittelpunkt, welchen Nutzen etwas den Bürgern bringe. Das sei auch der Ansatz, der im Rathaus verfolgt werde, so Verlage. KL.digital wolle dafür sorgen, dass es ein einheitliches Konzept für die Kaiserslauterer Schulen in Sachen Internet und Drahtlosnetzwerke (WLAN) gibt. Verlage: „Die Stadt ist dabei, bis in jede Schule Glasfaserleitungen zu verlegen. Wir arbeiten jetzt daran, was die Schulen damit anfangen können, bauen in den Schulen Netzwerk und WLAN auf.“ Dabei sei man auf ein ganzes Füllhorn an Problematiken gestoßen – von Brand- und Denkmalschutz bis hin zur Suche nach verfügbaren Handwerkern. „Jedes Gebäude hat seine Eigenheiten.“ In der AG Bildung, die sich seit dem Bitkom-Wettbewerb „Digitale Stadt“ regelmäßig trifft, will man sich zudem über medienpädagogische Konzepte Gedanken machen, da die nicht an allen Schulen vorliegen würden. Verlage: „Da muss man aber aufpassen. Die Stadt übernimmt die technische Seite, das Land die Schulung der Lehrer.“ Wichtig sei, einmal mehr, dass zusammengearbeitet werde. Als Erfolgsidee habe sich 2018 „Mogli“ erwiesen, die „Mobile Glasfaser Infrastruktur“ für Veranstaltungen. Die soll, geht alles gut, auch beim Rheinland-Pfalz-Tag in Annweiler zum Einsatz kommen. „Unabhängig davon ist unsere Idee, dass wir dazu eine verleihfähige Infrastruktur anschaffen, die bei Großveranstaltungen genutzt werden kann“, schildert der KL.digital-Geschäftsführer. Dass ihm und seinen Mitarbeitern danach die Themen ausgehen, das befürchtet er nicht. Als Stichworte für weitere Projekte nennt er die mögliche 5-G-Mobilfunk-Modellregion Kaiserslautern, die Smartphone-App „Kajasho“ und „ein gewisses Grundrauschen“ was die Teilnahme an Veranstaltungen angeht (beispielsweise an der Langen Nacht der Kultur) oder die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen (beispielsweise der Zukunftsregion Westpfalz). Ebenfalls in Planung sind „Digitale Wandertage“, an denen Schulen zu KL.digital kommen können, um den Schülern zu zeigen, was Kaiserslautern digital zu bieten hat.

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