Kaiserslautern Alle Farben leuchten

Zwei Tage Fete zwischen Club- und Live-Atmosphäre: Das Lichterfest in Trippstadt startete am Wochenende mit einer musikalischen Frischzellenkur ins nunmehr siebte Jahr. Am vergangenen Freitag fegte der frische Sound der „Pfalzwerke Energy Beats“ über das altehrwürdige Schlossparkgelände. Der Samstag wurde dagegen von gleich zwei Party-Coverbands aufgemischt – ganz in bewährter Lichterfest-Tradition.

Im vergangenen Jahr lockten noch blumige Schlagermucke und zünftige Lederhosen-Gaudi auf das Schlossparkgelände in Trippstadt. In diesem Jahr war es an der Zeit, auch den Nicht-Schlager- und Lederhosen-Fans etwas für die Ohren zu bieten. Bühne frei für ein neues Format: Die „Pfalzwerke Energy Beats“ brachten am Freitag erstmals Club-Atmosphäre in den Schlosspark. Selten haben die Bierbänke vor der Freiluftbühne so gescheppert wie an diesem Wochenende. Für das basslastige Gewummer sorgte ein üppig ausgestattetes DJ-Ensemble. Neben dem Kaiserslauterer DJ Marius Blauth und den regionalen DJs Hardy Heller und Alex Connors (im normalen Leben Alex Kornas) von Ohral, zog der Ausnahme-Könner Frans Zimmer aka „Alle Farben“ das meiste Publikum auf die Wiese. Letzterer ist unter anderem für solche Dauer-Ohrwürmer und Sommerhits wie „H.O.L.Y.“, „Please tell Rosie“ und „Bad Ideas“ verantwortlich und kam aus Ungarn über Frankfurt in die kleine pfälzische Ortsgemeinde gereist. Der Beat-Schöpfer Zimmer, der für gewöhnlich die großen Bühnen außerhalb westpfälzischer Grenzen bespielt, sorgte mit seinem Repertoire nach Einbruch der Dunkelheit für die richtige Club-Atmosphäre. Deutlich gemächlicher, deutlich traditioneller und stilistisch hörbar bunter ging es am Samstag im abendlichen Musikprogramm zu. Das Duo Maria Blatz und Tom Keller brachte Eigeninterpretationen beliebter Pop-Hits und auch eigene Songs auf die Bühne – balladesk, charmant und hochwertig. Damit haben sich der Pfälzer Sänger und Songschreiber Keller und die Pianistin Blatz in der Region bereits einen recht guten Ruf erspielt. Auch die langsam eintrudelnden Lichterfest-Besucher wurden durch die wohltuenden Melodien des Duos bestens auf den Sommerabend eingestimmt. DJ Marius Blauth, der bereits das Freitagsprogramm eröffnet hatte, übernahm das zweite Drittel des Abendprogramms und versuchte mit clubtauglichen Mischpult-Covern, beispielsweise von Abbas Disco-Hit „Voulez Vous“, die allgemeine Stimmung aufzuheizen. Was das Tanzen vor der Bühne anging, gelang ihm dies zwar mit eher mäßigem Erfolg, dafür präsentierte er einige sehr anregende Neu-Kreationen alter Klassiker, die die Besucher so noch nicht gehört hatten. Die Sonne über dem Konzertgelände war noch nicht ganz untergegangen, da ging die Feier in die dritte, finale und zweifellos lauteste Runde: The Night Live Band – eine Party-Formation aus Stuttgart – waren für das Hauptprogramm zuständig und machten der noch eher dezenten Stimmung Beine. Die Band um den Front-Sänger Sanoj Abraham hatte sich vorgenommen, die gemütliche Atmosphäre mit ordentlich Groove, Funk und Party-Sound aufzumischen und nach einiger Motivationsarbeit glückte dieser Versuch dann auch. Abraham und seine Truppe gaben alles, damit sich die Gäste von den Bierbänken erheben und tanzend vor die Bühne treiben ließen, was ihnen bei solch Nummern wie „Valerie“, „I want you back“ von den Jackson 5 und dem Disco-Evergreen schlechthin „September“ von Earth, Wind & Fire auch nicht sehr schwer gefallen sein dürfte. Es war ein krönender musikalischer Abschluss für ein wiedermal erfolgreiches Lichterfest. Ob das neue Format auch beim nächsten Lichterfest Teil des Programms sein wird? „Nach diesem Erfolg werden wir sicherlich intensiv darüber nachdenken“, sagt René Chassein von den Pfalzwerken. Kreisseite