Heidelberg Zoo Heidelberg: Nicht jeder Storch bekommt einen Ring

Nest mit Ausblick: Storch im Heidelberger Zoo.
Nest mit Ausblick: Storch im Heidelberger Zoo.

Sie sind zwar keine offiziellen Zoobewohner, dennoch kommen sie jedes Frühjahr zurück: Die Weißstörche sind in Heidelberg gern gesehene Gäste. Vogelkundler haben ein Interesse daran, Informationen über die Storchenkolonie zu sammeln.

Die wilden Weißstörche kehren jedes Frühjahr in den Zoo Heidelberg zurück, um im Sommer hier ihre Jungen großzuziehen. Die Eltern umsorgen den Nachwuchs, der von Tag zu Tag kräftiger wird. Diese Woche bekamen die ersten Jungstörche Ringe, an denen man sie erkennen kann. Auf diese Weise sammeln die Vogelkundler laut Zoo wertvolle Informationen, die ihnen helfen, die gefährdeten Vögel zu schützen, ihre Flugrouten nachzuvollziehen oder ihre Lebensweise zu erklären. Der Ring hat einen weiteren Sinn: Dadurch lässt sich erkennen, welche Brutplätze die Störche regelmäßig anfliegen. Für diese Areale können dann Vorkehrungen getroffen werden, um den Störchen einen geschützten Ort für die Jungenaufzucht zu bieten.

Für die Beringung arbeitet der Heidelberger Zoo eng mit dem Storchenbeauftragten der Region, Helmut Stein, zusammen. Sein Arbeitsplatz liegt in luftiger Höhe: Damit er die Ringe an den Storchenbeinen anbringen kann, muss er ganz nah an die Nester ran. Das ist nicht immer einfach, oft kommt ein Hubsteiger zum Einsatz. Ist Stein oben angekommen, drücken sich die Jungtiere tief in das Nest, während die Elterntiere das Geschehen aus sicherer Entfernung beobachten. Das eigentliche Beringen geht laut Zoo schnell und ohne größere Auswirkungen auf die Störche vonstatten.

Viele Nester besetzt

Bei seinem Blick ins Nest nutzte der Storchenbeauftragte die Gelegenheit, um die Anzahl der jungen Weißstörche zu ermitteln. Wegen des guten Wetters sind dieses Jahr besonders viele Jungstörche geschlüpft. Insgesamt sind 33 Nester besetzt, die Zahl der Jungtiere wird auf rund 70 geschätzt. 34 von ihnen konnten nach Angaben des Zoos beringt werden, die übrigen jungen Störche sitzen in Nestern außer Reichweite von Stein und dem Hubsteiger. Wie viele Küken letztendlich erfolgreich aufwachsen werden und am Ende des Sommers in den Süden ziehen, wird sich noch zeigen. Auf einen Sturm wie im Februar können die Zoo-Verantwortlichen gut verzichten. Zoodirektor Klaus Wünnemann: „Wir freuen uns, dass so viele Jungstörche hier groß werden und hoffen, dass sie den Bestand der Störche in der Region weiter erhöhen werden.“

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