Heidelberg Faultier-Nachwuchs im Zoo

Einfach mal abhängen: Mutter „Wilma“ mit Jungtier.
Einfach mal abhängen: Mutter »Wilma« mit Jungtier.

Dass Faultiere Meister im Energiesparen sind, können Besucher in Heidelberg beobachten. Der Grund für ihre zumeist gemächlichen Bewegungen ist in ihrer Heimat zu suchen.

Ein kleines Faultierbaby ist vor wenigen Tagen im Zoo Heidelberg zur Welt gekommen. Die Geschlechtsbestimmung kann erst über eine Haarprobe erfolgen. Bis das Ergebnis vorliegt, kann es noch etwas dauern. Für das Faultierpaar Wilma und Fred ist es bereits das zehnte Jungtier. Die Geburt, die die Tierpfleger am frühen Morgen live beobachteten, erfolgte in hängender Haltung. Direkt nach der Geburt klettern die Neugeborenen selbstständig auf den Bauch der Mutter, wo sie die nächsten Monate bleiben.

Besucher können die kleine Familie laut Zoo beobachten und erkennen, wie groß die Verbundenheit der Tiere untereinander ist. Dies zeigt sich allein daran, dass sich das Elternpaar einen Ast teilt und Papa Fred sich meist in nächster Nähe von Mutter und Kind befindet. Junge Faultiere sind offenbar sehr anhänglich und hängen am liebsten mit ihren Eltern ab. Mamas warmer Bauch gilt daher als deren absoluter Lieblingsplatz.

Laut Zoo versuchen die Faultiere erst nach drei bis fünf Monaten, kopfüber in der eigenen Astgabel zu hängen. Dann beginnen sie ihre Umgebung eigenständig zu erkunden – ganz entspannt und immer in der Nähe der Eltern. Bevor das Jungtier in ein paar Monaten zum ersten Mal feste Nahrung zu sich nimmt, wird es ausschließlich mit Muttermilch gestillt.

Den ganzen Tag dösen

Faultiere gelten als wahre Energiespar-Meister, denn sie dösen bis zu 20 Stunden am Tag, bewegen sich in Zeitlupe, trinken nicht viel und können ihre Körpertemperatur auf 24 Grad verringern. Wegen ihrer langsamen Bewegungen im Geäst haben Faultiere den einprägsamen Namen erhalten.

Zweifingerfaultiere leben in den Baumkronen der tropischen Regenwälder von Mittelamerika und dem Amazonasbecken bis zum südlichen Brasilien. Da in diesen Gegenden ihre Nahrung an jungen Blättern, Blüten und Früchten in ausreichender Menge um sie herum wächst und daher leicht erreichbar ist, haben sie es gar nicht nötig, sich schnell zu bewegen.

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