Grünstadt Zwischen Alpakas und „Gääse-Dreck“

91-91916954.jpg

Seit 26 Jahren lockt der Neuleininger Weihnachtsmarkt Besucher aus nah und fern in das kleine Burgdorf. Am ersten Adventswochenende hatten 45 Aussteller ihre Stände in den engen, romantischen Gassen und im Burghof aufgebaut. Am kommenden Adventswochenende ist ebenfalls geöffnet.

Spätestens mit Einsetzen der Dämmerung kommen die Besucher, die gemütlich über den Weihnachtsmarkt bummeln, in den Genuss vorweihnachtlicher Stimmung. Winterliche Dekoration und Lichterglanz zieren das gesamte Dorf, und es duftet bereits nach Glühwein und Lebkuchen. Selbstgemachte Köstlichkeiten wie Marmelade oder Schokolade, aber auch Kunsthandwerk erwartet die Gäste, die bereits am Samstag, dem Eröffnungstag, die besondere Atmosphäre genießen. „Es gibt ja überall und jedes Wochenende zahlreiche Weihnachtmärkte, aber diese Kulisse hier ist besonders reizend“, sagt Dorothee Wanzek-Blaul aus Ludwigshafen, die mit ihrer Bekannten gerade den Stand der Schmuckwerkstatt des Gasthauses Engel besucht. Einige Aussteller bieten erstmals in Neuleiningen ihre Waren an. So wie Sibylle Klasing-Mann und ihre Tochter Julia Zimmermann aus Altenbamberg bei Bad Kreuznach: Sie haben drei Alpakas aus ihrer Zucht mitgebracht, die von den kleinen und großen Besuchern einmal ganz aus der Nähe betrachtet werden können. Angeboten werden Produkte aus Alpakawolle – Mützen, Schals und Handschuhe, natürlich handgestrickt. „Einmal im Jahr werden die Tiere geschoren. Die Wolle reinigen wir selbst, bevor sie in eine Fasermühle geht und wir sie letztendlich wieder als Wollknäuel zurückbekommen“, erzählt Sibylle Klasing-Mann. Die Neuleiningerin Susanne Kiefer beteiligt sich ebenfalls erstmals als Ausstellerin. „Gääse-Dreck“ heißt ihre selbst gemachte Spezialität aus Rosinen, die mit Schokolade umhüllt sind. „Der Name kommt daher, weil man durch die engen Gassen früher Ziegen getrieben hat“, erklärt die Verkäuferin. Viel Mühe hat sie sich zudem mit ihren Seifen und Likören gemacht. Mit musikalischen Weisen wandert die Neuleininger Blaskapelle durchs Dorf, sehr zur Freude der Gäste, die mit besinnlichen Liedern schon einen Vorgeschmack auf Weihnachten geboten bekommen. „Neben Handwerk und Selbstgebasteltem gehört das auch dazu“, findet eine Grünstadterin. Ihrer Meinung nach wird zu viel Wert aufs Essen gelegt, anderes rücke leider immer mehr in den Hintergrund. Der frühere Sausenheimer Pfarrer Rüdiger Schellhaas-Eberle aus Laumersheim, der einige Waren aus seiner Drechslerwerkstatt mitgebracht hat, führt vor Ort das filigrane Handwerk vor. „Jetzt müsste nur noch Schnee fallen, dann wäre alles perfekt“, sagt Renate Fischer aus Kaiserslautern. Vielleicht klappt das ja nächstes Wochenende. Info Der Weihnachtsmarkt ist noch einmal geöffnet am Samstag, 3. Dezember, 15 bis 21 Uhr, sowie Sonntag, 4. Dezember, 13 bis 20 Uhr. Der Nikolaus kommt am Sonntag um 16 Uhr. Das Jugendensemble der Neuleininger Blaskappelle spielt an beiden Tagen ab 17 Uhr. |ail

x