Grünstadt Zur Sache: Der Rote Turm – „Ein Fass ohne Boden“

Im Roten Turm in Asselheim gibt es immer etwas zu tun. „Er ist ein Fass ohne Boden“, sagt Mieterin Brit Hinz. Nachdem bei Ortsbesichtigungen viele Mängel zutage getreten waren – von feuchtem Mauerwerk über einen fehlenden Kanalanschluss, unzureichenden Brandschutz und durchgefaulte Balken bis hin zu einer nicht mehr standfesten Außentreppe – gab es 2012/13 verschiedene Überlegungen zur Zukunft des denkmalgeschützten Gebäudes. Sie reichten von einer gründlichen Sanierung – die nach einer „sehr groben Schätzung“ mindestens 60.000 Euro gekostet hätte – bis hin zum Verkauf des Turms. Letzteres löste Proteste aus („Ein Wahrzeichen veräußert man nicht“). Schließlich wurden „für die ersten Sanierungsarbeiten“ 30.000 Euro in den städtischen Haushalt eingestellt. Was aus den Plänen geworden ist, erläutert Citymanagerin Melanie Cocimano auf Anfrage: „Nachdem die städtischen Gremien die Verwaltung aufgefordert hatten, die Kosten für die Maßnahmen zu ermitteln, die erforderlich wären, wenn der Turm nicht mehr genutzt und nur noch als Denkmal erhalten bleiben würde, wurden lediglich dringend erforderliche Sicherungen für rund 5000 Euro vorgenommen.“ Unter anderem wurde die metallene Außentreppe abgestützt und ein Schild „Nur einzeln betreten“ angebracht. Die Kellerdecke ist notdürftig gesichert, das Außenmauerwerk repariert und von Efeu befreit worden. Auch Rauchmelder wurden angebracht. Und wie geht es weiter? Die Außentreppe wird wohl vorerst nicht erneuert, denn: Es wäre eine Baugenehmigung und damit ein Gesamtkonzept erforderlich, von Seiten des Denkmal- und Brandschutzes sind viele Auflagen gemacht worden und der Neubau würde mit rund 15.000 Euro zu Buche schlagen. Ein Kanalanschluss für die Toilette wird es auch so schnell nicht geben. „Da das WC im Hof unter Straßenniveau liegt, müsste das Abwasser über eine Fäkalienhebeanlage in den Kanal gepumpt werden“, so die Stadtmanagerin. Das käme auf rund 7500 Euro. Es wäre zu prüfen, ob man die Toilette nicht in einem der oberen Stockwerke installieren könnte. Kosten: zirka 3500 Euro. Hinsichtlich der unbefriedigenden Entwässerungssituation, die zu langfristig schädlichen feuchten Wänden führt, wird sich laut Entsorgungs- und Servicebetrieb Grünstadt (EBG) nichts ändern. Auch werden die obersten beiden Etagen des Türmchens aus Brandschutzgründen dauerhaft gesperrt bleiben. Cocimano: „Für den Einbau einer Treppe zur Herstellung eines Rettungsweges ist nicht genügend Platz vorhanden.“

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