Grünstadt Wer wird Beigeordneter?

Die Kommunalwahl am 25. Mai hat den Christdemokraten in Neuleiningen kräftige Verluste beschert, SPD und FWG haben dagegen zugelegt. Auf das Kräfteverhältnis im Rat hat dies aber kaum Einfluss: Die CDU behält mit sieben Sitzen (-1) die absolute Mehrheit, die FWG hat jetzt vier Sitze (+1), die SPD bleibt bei einem Mandat.

Nach Einschätzung von Ortsbürgermeister Franz Adam (CDU), der in die vierte Legislaturperiode starten kann, wird sich auch an der konstruktiven Zusammenarbeit im Dorfparlament nichts ändern. Wer Erster und Zweiter Beigeordneter wird, entscheidet sich heute bei der konstituierenden Sitzung. Die bisherigen Stellvertreter des Ortschefs, Reiner Beck und Rita Beck-Battschinger, treten aus Alters- und Gesundheitsgründen nicht mehr an. Beck-Battschinger bleibt jedoch im Rat – als einzige Frau. „Das liegt aber nicht an uns, sondern an den Frauen“, sagt Franz Adam. Alle, die er angesprochen habe, doch zu kandidieren, hätten abgewunken. Dafür habe sich der Gemeinderat aber „gewaltig verjüngt“, was der Bürgermeister sehr begrüßt. Es sei gut, junge Leute in die Verantwortung zu bringen. „Allerdings wird mancher lernen müssen, dass sich nicht jede Idee einfach umsetzen lässt, da es von Verwaltungsseite Spielregeln gibt“, erklärt er. Das jüngste Mitglied im Rat dürfte Anfang 20 sein. Er, so schätzt Adam, wird mit seinen 65 Jahren der älteste sein. Einige „erfahrene Hasen“ haben Platz gemacht. Neben Reiner Beck haben sich auch Bernd Merseburg und Helmut Rüttger (alle CDU) nicht mehr aufstellen lassen. Werner Diemer kandidierte bewusst auf einem der hinteren Plätze für die SPD und kam nicht zum Zug, da die Sozialdemokraten nur einen Sitz bekommen haben – und das trotz eines Zuwachses von 4,9 Prozentpunkten gegenüber 2009 (11,3 statt 6,4 Prozent). Die FWG kann nun vier Sitze belegen, sie ergatterte 32,9 Prozent der Stimmen (vor fünf Jahren waren es 27,6 Prozent). 55,8 Prozent (2009: 66 Prozent) bedeuten für die CDU sieben Plätze. Adam trägt es mit Fassung: „Das ist das normale Auf und Ab in einer Demokratie.“ Wie gut die Zusammenarbeit klappt, verdeutlicht er an der Besetzung der Ausschüsse: Im Bauausschuss, dem acht Personen angehören, hat die FWG freiwillig einen ihrer drei Sitze abgegeben. Im fünfköpfigen Haupt- und Finanzausschuss, in dem drei Plätze der CDU und zwei der FWG zugestanden hätten, räumten die Christdemokraten einen Stuhl für die SPD. „In allen Fraktionen sitzen vernünftige Leute“, findet der Gemeindechef. Bislang seien 99 von 100 Beschlüssen einstimmig gefasst worden. Daran werde sich nichts ändern, ist er überzeugt. Adam blickt optimistisch nach vorn: „Auch im neuen Rat wird es harmonisch zugehen, und wir werden Entscheidungen im Interesse unserer Bürger treffen.“ (abf)

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