Wattenheim Wattenheim feiert Ortsjubiläum mit interessantem Programm

Wattenheim aus der Ferne.
Wattenheim aus der Ferne.

Ein ungewöhnliches Jubiläum soll am Wochenende in Wattenheim gefeiert werden: 800 + 1 Jahr. Grund dafür ist die Pandemie, die eine Feier im Jahr 2021 unmöglich gemacht hat. Allerdings dürfte die Gemeinde sowieso deutlich älter sein.

Drei Tage lang wollen die Wattenheimer den Geburtstag ihres Dorfes feiern: Los geht die Party am zentralen Platz am Wasserturm (wo ein Ochse am Spieß gedreht wird) am Freitag, 27. Mai, 16 Uhr. „Wir werden eine Bühne für Livemusik stellen und zahlreiche Verzehrstände aufbauen“, kündigt Bürgermeister Carsten Brauer (CDU) an. Für die Feierlichkeiten rechnet er mit einem Aufwand von circa 15.000 Euro. „Wir haben einige Spenden von Unternehmen erhalten und werden durch den Getränkeverkauf ein paar Euro generieren“, stellt er Einnahmen gegenüber. „Wie hoch das Defizit am Ende sein wird, hängt sicherlich auch von der Spendierfreudigkeit der Besucher und maßgeblich vom Wetter ab“, sagt Brauer.

Er freue sich sehr, dass das 800. Jubiläum endlich begangen werden kann. Dabei sei die Veranstaltung nach deutlich kürzerer Vorbereitung auf die Beine gestellt worden, als das vor der Corona-Krise der Fall gewesen wäre. „Aber häufig sind ja die spontaneren Feste die besten“, sagt Brauer, der diesen Umstand ganz gelassen hinnimmt. Ebenso entspannt geht der Christdemokrat damit um, dass Wattenheim 801 Jahre jung sein soll. „Es steht einigermaßen fest, dass unser Ort viel älter sein muss“, verweist er auf die Endung „heim“ im Namen. Das sei eine typische Bezeichnung für eine Siedlung der Franken. Diese haben sich zwischen dem fünften und achten Jahrhundert im Rhein-Main-Gebiet niedergelassen. Doch die schriftliche Ersterwähnung Wattenheims im Lorscher Codex im Jahr 793 ist umstritten. Die gesicherte erste Beurkundung des Ortes geschah am 17. November 1221.

150 Helfer sorgen für ein gutes Fest

Egal – Hauptsache, es kann gefeiert werden. Dafür stehen rund 150 ehrenamtliche Helfer parat und es wird eine Festmeile eingerichtet: Die Hauptstraße wird zwischen Einmündung Carlsberger Straße und Kirchengasse voll gesperrt. Ebenso für den Autoverkehr unpassierbar sein wird das Teilstück der Speyerer Straße zwischen Hauptstraße und der Abzweigung Richtung Dorfplatz. Viele Akteure bringen sich mit interessanten Beiträgen ein. Permanent Programm läuft rund um und in der Festhalle. An zwei Abenden treten Bands auf: am Freitag Spätlese aus Herzogenaurach und am Samstag Revoc aus Erpolzheim. Vorgesehen sind Beiträge des Gesangvereins und des Kita-Chors sowie verschiedener Turngruppen des ATSV. Für Sonntag um 9.30 Uhr wird zum ökumenischen Freiluft-Gottesdienst eingeladen.

Ein weiterer Schwerpunkt wird am Haus Fernekeß sein. Dort im Hof herrscht am Freitag und Samstag mittelalterliches Treiben. „Die Guggux-Hexe werden in Cotte und Brouche dem Gesindel allerhand bieten“, sagt Brauer. Spiele und Basteleien stehen auf dem Programm, es gibt Stockbrot und Met. Und: Am Pranger stehende Leute können mit vollgesaugten Schwämmen beworfen werden. Horst Roudensky wird in Bildvorträgen erläutern, wie Wattenheim früher einmal war. Anschließend unterhält der Musikverein.

Dokumentarfilm zur Dorfgeschichte

Ein fast einstündiger Dokumentarfilm zur Dorfgeschichte wird nach einem Kurzreferat zum Thema Urkunde und Weistum an allen drei Tagen im Gemeindearchiv gezeigt. Dort wird auch eine kleine Ausstellung aufgebaut. Ebenfalls Freitag bis Sonntag öffnet die Familie Weich-Schmidt ihr denkmalgeschütztes Anwesen in der Hauptstraße 67 zur Besichtigung. Am Jugendtreff auf dem Parkplatz an der Turnhalle steht am Freitag ein Fußballkicker auf dem Programm und am Samstag wird eine Rallye veranstaltet.

Generell finden am Samstag die meisten Aktionen statt. Unter anderem werden eine private Sammlung und das Burgmuseum geöffnet, wo es zudem thailändische Spezialitäten gibt. Workshops und vieles mehr werden im Gesundheitshaus von Marion Böhnert geboten, es können Flohmärkte und Basare, unter anderem in der Kita, besucht werden. Familie Hofmann lädt zum Frühschoppen und die Firma Mawacon lässt Kinder auf dem Milleniumsplatz baggern. Mit Tagen der offenen Tür beteiligen sich die Grundschule sowie die Kindertagespflegestätten „Liebling“ und „Wattrumer Spatzen“. Und wer eine kleine Auszeit vom Fest braucht: Die katholische Kirche St. Alban öffnet für eine „Zeit der Stille“.

Programm

Das detaillierte Programm findet sich im Netz unter www.wattenheim.de. Parkplätze: Firmenparkplatz von ASS (Hettenleidelheimer Straße), Mitfahrerparkplatz (In den Grasgärten), Wiesenparkplatz (Friedhofstraße).

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x