Leininger Nachlese Warum Minister Schweitzer vom Sekt überrascht war

Glasfaser und Sekt passen für ihn nicht so zusammen: Alexander Schweitzer.
Glasfaser und Sekt passen für ihn nicht so zusammen: Alexander Schweitzer.

Ein paar nette Worte, Hände schütteln mit dem Minister, Fotos, auf denen alle lächeln und anschließend Small-Talk bei Sekt und Selters, so hatte sich Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) die Übergabe des Förderbescheids des Landes für den Breitbandausbau in Gewerbegebieten wohl vorgestellt. Dementsprechend war alles vorbereitet, sogar den Sekt hatte ein diensteifriger Geist bereits eingeschenkt.Doch so ganz ging die Rechnung nicht auf. Der Minister kam ein paar Minuten zu spät, was angesichts der vielen Baustellen wegen maroder Straßen und Brücken durchaus passieren kann. Wegen der schlechten Luft im Ratssaal der Kreisverwaltung zogen die meisten der anwesenden Männer ihre Jacken aus. Was Elke Thomas, als Büroleiterin der Kreisverwaltung stets bedacht, dem Landrat alles recht zu machen, zu den mahnenden Worten veranlasste, dass zum Foto die Jacken wieder angezogen werden sollten. Als Schweitzer eintraf, waren seine ersten Worte Erstaunen darüber, dass in Zusammenhang mit der Deutschen Glasfaser Sekt aufgemacht wird. Dem Minister ist sehr gut bekannt, dass die Verlegung von Glasfaserkabeln durch Inexio, die Schwesterfirma der Deutschen Glasfaser, im Landkreis ein Fiasko ist.

Davon erwähnte Ihlenfeld kein Wort, er erzählte, wie viele tolle Unternehmen es im Landkreis gebe, wie wichtig der Glasfaserausbau sei und dass Bund, Land und Kommunen gut zusammenarbeiteten. Schweitzer blieb es überlassen, zwar nicht direkt, aber sehr deutlich indirekt, darauf hinzuweisen, dass die Verlegung von Glasfaserkabeln in Gewerbegebieten nicht so laufen dürfe, wie der bisherige Ausbau.

Damit habe der Kreis nichts zu tun, betonte Ihlenfeld. Es sei Sache der Gemeinden, Inexio und Deutsche Glasfaser auf die Finger zu schauen, dass die ihre Arbeit ordentlich machen. Rein formal ist das nicht falsch, doch der Landkreis lebt von den Umlagen der Gemeinden und die würden sich über etwas mehr Unterstützung bei der schwierigen Zusammenarbeit mit Inexio/Deutsche Glasfaser freuen. Dafür verzichten sie auch gern auf Sekt und Selters.

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