Leininger Nachlese Warum Layla uns kalt lässt

Layla? Egal!
Layla? Egal!

Mit den Schnellfahrern in der Grünstadter Schlachthofstraße und einen „Skandal“ um das Layla-Lied beschäftigt sich unsere Wochenendkolumne.

Wo sitzt das Problem?

Wer sich am frühen Abend eine Stunde lang in der Schlachthofstraße in Grünstadt auf den Gehweg stellt, kommt gar nicht umhin, den Anwohnern recht zu geben: Die Autofahrer bleiben nicht stehen, wenn sie sich begegnen. Sie fahren wie selbstverständlich auf dem Gehweg weiter. Ist ja auch einfach, schließlich sind Fahrbahn und Gehweg auf einem Niveau. Ob die Fahrerin nun über rote Pflastersteine oder grauen Asphalt fährt, macht für den Autoreifen keinen Unterschied. Die Anwohner der Schlachthofstraße haben Unterschriften gesammelt, weil sie wollen, dass die Stadt etwas gegen die Schnellfahrer und Gehweg-Befahrer unternimmt.

Bei der Diskussion geht mir ein Satz nicht aus dem Kopf, den ein IT’ler einmal zu mir gesagt hat, als ich mich über ein Computer-Programm beschwerte, das nicht funktionieren wollte: „Das Problem sitzt meistens vor dem Rechner.“

In diesem Falle gilt: Das Problem sitzt hinter dem Lenkrad. Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal durch die Schlachthofstraße fahren!

Wer singt da mit?

„Schreib dir’s uff, das is doch mol e Schlagzeil. Die Bild-Zeitung würd’ schreiwe: ,Skandal in Ebertsheim – Bürgermeister singt geile Layla’“ Doch selbst wenn der dem Journalisten auf die Schulter klopfende Besucher des Ebertsheimer Sommerfestes der Freien Liste Recht gehabt und Ortschef Bernd Findt den tumben Ballermann-Hit mitgeträllert haben sollte: Die Behauptung war nicht zu überprüfen, denn dem Lokalredakteur war durch die vielen, von ihren Bänken aufgesprungenen Ballermänner und -frauen die Sicht versperrt. Und selbst wenn Bürgermeister und Gemeinderat gemeinsam den nicht gerade schwierig zu merkenden Text „Geile Layla“ laut mitgegrölt hätten – das wäre weder ein Skandal noch eine Schlagzeile in der RHEINPFALZ. Denn, auch wenn es manche offensichtlich nicht wahrhaben wollen: Das Lied ist natürlich nicht verboten. Es ist auch keine besondere Leistung oder gar Ausdruck eines Protestes, den Text über ein „Luder, das immer schöner wird und geiler – die Layla“ öffentlich mitzugrölen. Deswegen berichten wir ja auch nicht drüber. Mit keinem Wort. Fast keinem.

Ein schönes Wochenende mit richtig guter Musik – wie etwa auf dem Neuleininger Burg-Weinfest, auf der Kerwe in Hertlingshausen oder am Sportplatz in Obrigheim – wünschen Kathrin Schnurrer und Lorenz Hofstädter

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