Eisenberg Warum im Kanalwerk Maßnahmen ergriffen werden müssen

Andreas Lill leitet die VG-Werke.
Andreas Lill leitet die VG-Werke.

Das Kanalnetz im Bereich der Verbandsgemeinde Eisenberg stehe „gut da“, hat VG-Werkleiter Andreas Lill im Gespräch mit dieser Zeitung festgestellt. Trotzdem müssten schnellstmöglich einige Maßnahmen getroffen werden, damit die vorgeschriebenen Grenzwerte beim Schmutzwasser eingehalten werden können.

Wenn die Eisenberger Werke nicht schnellstmöglich handeln, könnte das Kanalwerk von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd in Neustadt mit einer Abwasserabgabe in beträchtlicher Höhe zur Kasse gebeten. Zur Situation im Kanalnetz referierte Bernhard Bock vom Planungsbüro Obermeyer Kaiserslautern in der jüngsten Sitzung des Werksausschusses der Verbandsgemeinde. Erstmals seit zwei Jahrzehnten wurde vom Planungsbüro durch entsprechende Untersuchungen und Berechnungen der Generalentwässerungsplan im Bereich des VG-Kanalwerks auf den neuesten Stand gebracht.

Ein Problem bei der Entwässerung sei, so der Ingenieur, dass alle Niederschläge, die nicht im Boden versickern können, in den Kanal laufen. Eine weitgehende Versiegelung der Fläche trage entscheidend dazu bei. Wenn auf der Fläche von rund 165 Hektar in der VG auf den Quadratmeter 100 Liter Niederschlag pro Sekunde fallen, sind das zehn Kubikmeter, die unter Umständen komplett in den Kanal fließen, rechnete der Ingenieur vor. Diese Menge schaffe aber keine Kläranlage.

Abhilfe schaffen deshalb die vorhandenen Regenüberlaufbecken, von denen 50 Liter pro Sekunde in die Kläranlage fließen. Außerdem werde zunächst der Schmutz in diesen Becken weitgehend zurückgehalten. Trotzdem gebe es Probleme wegen zu hoher Schmutzwasserwerte im südlichen Strang des Eisenberger Kanalnetzes. Auf dieser Strecke werden die Abwässer aus Ramsen, Stauf, Steinborn und Rosenthal in die Kläranlage abgeleitet. Bei Starkregenereignissen wird in diesem Bereich mehr Schlamm als gewünscht durchgespült. Abhilfe würde ein weiterer Stauraumkanal bieten, dessen Investitionskosten allerdings zu hoch wären, sagte der Werkleiter.

Untersuchung läuft

Alternativ, so die Empfehlung des Planungsbüros, könnten die Abwässer aus Kerzenheim und dem nördlichen Stadtbereich an der Kreuzung Theaterstraße/Pestalozzistraße auf den zweiten Kanalstrang umgeleitet werden. Diese Möglichkeit werde noch genauer nach ihrer Wirtschaftlichkeit untersucht, sagte Lill. Als weitere Möglichkeit, den Schmutz im Bereich der Kläranlage zurückzuhalten sei die Nachrüstung des Regenüberlaufbeckens in der Anlage selbst.

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