LEININGERLAND Verträge für Träger werden gekündigt: Amtsblatt kommt künftig per Post

Ab Februar kommt das Amts- und Mitteilungsblatt im Leiningerland mit dem Postboten.
Ab Februar kommt das Amts- und Mitteilungsblatt im Leiningerland mit dem Postboten.

Das Amtsblatt der Verbandsgemeinde Leiningerland wird künftig per Post zugestellt. Verwaltung und Verlag haben sich zudem auf verschiedene Anpassungen geeinigt. Für die Austräger werden sie schmerzlich sein.

Seit Jahren werden aus den Dörfern der Verbandsgemeinde Leiningerland Beschwerden laut, dass das Amtsblatt der VG nicht rechtzeitig oder sogar gar nicht in den Briefkästen der Haushalte landet. Die Zustellungsprobleme, die es auch in anderen Verbandsgemeinden gibt, liegen vor allem daran, dass es immer schwieriger wird, Austräger zu finden, berichtet VG-Bürgermeister Frank Rüttger (CDU). Diejenigen, die den Job bislang machen, werden älter und es kommen keine Jüngeren nach. Wenn jemand ausfällt, muss die Linus Wittlich Medien KG aus Föhren bei Trier mitunter Springer einsetzen, die aus großer Entfernung anreisen und sich vor Ort nicht auskennen. Der Verlag gibt wöchentlich über 120 Amtsblätter in Rheinland-Pfalz und im Saarland heraus.

Da die Bürger über ein solches Mitteilungsheft mit amtlichen und nichtamtlichen Nachrichten informiert werden müssen, sei zusammen mit dem Verlag nach Lösungsmöglichkeiten gesucht worden, so Rüttger. Es sei beabsichtigt, einen neuen Vertrag abzuschließen. Angedacht sei, die Zustellung auf die Deutsche Post zu übertragen. „Das praktiziert Grünstadt bereits mit dem Sonntagsspiegel“, so Rüttger. Die Verteilung soll verlässlicher erfolgen, die Vertriebskosten würden gesenkt. Ausschlaggebend für die Entscheidung der VG ist, dass der Mindestlohn fortwährend steige.

Kosten steigen, Einnahmen sinken

Insgesamt hat Linus Wittlich mit steigenden Kosten zu kämpfen, etwa für Energie und Papier, sowie gleichzeitig mit sinkenden Einnahmen, beispielsweise aus dem Anzeigen- und Beilagengeschäft. „Aus diesem Grund muss das Bezugsgeld ab 2023 um 12.000 Euro auf rund 55.000 Euro pro Jahr erhöht werden“, erläutert der Bürgermeister. Diese Preisanhebung würde doppelt so hoch ausfallen, wenn man am bisherigen Zustellungsmodell festhalten würde. Als „Trostpflaster“ erhalte die VG die „Mein-Ort-App“ vom Verlag kostenlos. Darüber könnten zusätzliche Inhalte zur Verfügung gestellt werden.

Den Austrägern soll mit vierwöchiger Frist ordentlich gekündigt werden. Die Post soll ab 1. Februar mit der Zustellung beginnen. „Mit dieser Veränderung geht allerdings eine Vorverlegung des Redaktionsschlusses einher, wenn es bei Donnerstag als Erscheinungstag bleibt“, erklärte der Verwaltungschef. Wenn das Amtsblatt erst freitags bei den Einwohnern ankommen soll, könnte den Ortsbürgermeistern ermöglicht werden, noch bis montags, 8 Uhr, kurzfristige aktuelle Mitteilungen einzureichen beziehungsweise selbst ins Redaktionssystem zu schreiben und Fotos hochzuladen. Generell sei angedacht, auch Vertreter von Vereinen und Institutionen darin zu schulen, das Amtsblatt eigenständig zu befüllen. Die VG werde die Beiträge allerdings vor der Veröffentlichung kontrollieren. Die VG müsse das Mitteilungsheft nach der aktuellen Gesetzeslage in Papierform herausgeben – eine „Nur-Online-Version“ zu erhalten, sei deshalb nicht möglich.

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