Grünstadt Versorgungszentrum: Viele Patienten, aber ein dickes Minus

Das Bild entstand bei der Eröffnung des Medizinischen Versorgungszentrums im Kreiskrankenhaus Grünstadt und zeigt (von links) Fr
Das Bild entstand bei der Eröffnung des Medizinischen Versorgungszentrums im Kreiskrankenhaus Grünstadt und zeigt (von links) Frank Feuchtenhofer, Martin Gassauer, Wolfgang von Bremen, Frank Ehmann und Stefan Walther-Berthold.

Das am 1. April 2021 eröffnete Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) am Kreiskrankenhaus Grünstadt hat in den ersten Monaten Verluste eingefahren. Das war zu erwarten, wie Verwaltungsdirektor Udo Langenbacher sagte.

Im Zwischenbericht zum 30. September steht für die Einrichtung, in der Patienten ambulant behandelt werden können, ein Defizit von 117.610 Euro. Dieser Betrag weicht stark von dem kalkulierten Minus in Höhe von nur 20.654 Euro ab. In der Anlaufphase sei das normal, da ja zuvor einige Investitionen zu tätigen gewesen seien, erläuterte Langenbacher in der Online-Sitzung des Krankenhausausschusses am Mittwoch.

Darauf, dass die Antragsverfahren für genehmigungspflichtige Leistungen wie Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen durch die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz „sehr bürokratisch und langwierig“ seien wies Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) hin. „Deshalb konnten wichtige Einnahmen zum 30. September noch nicht generiert werden“, sagte er. Inzwischen lägen die Genehmigungen allerdings vor.

Langenbacher berichtete, dass im MVZ bislang nur solche Operationen vorgenommen werden könnten, für die keine Narkose erforderlich sei. Um auch chirurgische Eingriffe mit anästhesiologischer Behandlung anbieten zu können, müsste eine räumliche Erweiterung erfolgen. Zurzeit seien sechs Fachärzte der Chirurgie und Orthopädie am MVZ beschäftigt. Das seien zu viele für einen Kassenarztsitz. Damit alles dauerhaft wirtschaftlich laufen könne, „wäre mittelfristig der Erwerb eines weiteren Kassenarztsitzes sinnvoll“.

Erfreulich sei, dass die Fallzahl im dritten Quartal 2021 gestiegen sei – und zwar von 828 auf 1107 Patienten. Insgesamt sei in den ersten sechs Betriebsmonaten mit 1973 zu behandelnden Menschen gerechnet worden. Letztendlich wurden es 181 mehr, also 2154.

Ihlenfeld hob hervor: „Das MVZ hat durch zahlreiche Einweisungen von Patienten, die stationär behandelt werden mussten, zu einer Steigerung der Einnahmen des Kreiskrankenhauses beigetragen.“ Im ersten halben Jahr seines Bestehens seien in der Klinik Erträge von 685.021 Euro über die Behandlung von Patienten generiert worden, die über das Versorgungszentrum kamen.

x