Grünstadt Streit um Winzerwettbewerb

Der Verein Deutsche Weinstraße-Mittelhaardt will jährlich einen Wettbewerb „Generation Pfalz“ für junge Winzer aus dem ganzen Weinanbaugebiet ausschreiben. Diese Mitteilung des bisherigen Vorsitzenden Walter Wolf (Bad Dürkheim) in der Mitgliederversammlung am Donnerstag im Bad Dürkheimer Kreishaus hat eine Diskussion ausgelöst.

Laut Wolf wollte die Mittelhaardt ursprünglich mit dem Verein Südliche Weinstraße jungen Winzern eine Plattform zur Präsentation bieten. Bei einem Treffen im Januar sei vonseiten des „Südens“ darauf verwiesen worden, dass es dort seit drei Jahren den Wettbewerb „Die junge Südpfalz“ nebst Präsentation gibt. Wie Klaus Schneider (Dirmstein), der zum neuen Vorsitzenden des Mittelhaardt-Vereins gewählt wurde, berichtete, wurde beschlossen, eine Aktion anzubieten, die sich nicht auf die Region Mittelhaardt beschränke. Gemeinsame Werbung für die Pfalz sei die einzige Möglichkeit für die Zukunft. Bei „Generation Pfalz“ sollen Winzer unter 35 Jahren je fünf Weine einreichen können. Eine Kommission wird 15 Jungwinzer auswählen, die die Region nach außen vertreten sollen und deren Weine bei Veranstaltungen ausgeschenkt werden. Vor allem Uta Holz, Geschäftsführerin des Vereins Südliche Weinstraße, protestierte. Aber auch Reinhold Hörner, Vorsitzender des SÜW-Kreisverbands der Bauern und Winzer, und Steffen Christmann (Gimmeldingen), Bundesvorsitzender des Verbands der Prädikatsweingüter (VDP), äußerten Bedenken. Es sei nicht in Ordnung, dass der Mittelhaardt-Verein allen jungen Winzern pfalzweit die Teilnahme an „Generation Pfalz“ ermöglichen wolle, so Holz. Dadurch entstehe Konkurrenz zur Aktion „Die junge Südpfalz“. Diese sei sehr erfolgreich. Uta Holz sagte, dass diese besser strukturiert sei und über mehr Geld verfüge. Deshalb müsse sie bei gemeinsamen Aktionen beider Vereine die Hauptarbeit leisten. Hörner empfahl, dass Mittelhaardt zuerst einen Wettbewerb für junge Winzer aus dem eigenen Gebiet durchführen solle. Die Reaktion der Südvertreter zeige, dass durch das Vorhaben „eine Konfrontation und damit neue Wunden entstehen“, so Christmann. Das werfe die Bemühungen um Gemeinsamkeit zurück. Um das zu verhindern, solle Mittelhaardt auf sein Vorhaben verzichten. Die Äußerungen von Holz lösten Empörung bei Kommunalpolitikern und Winzern aus. „Ich sehe nicht ein, dass eine Frau Riedmaier (Anmerkung der Redaktion: die Landrätin der Südlichen Weinstraße) bestimmt, wer an welchen Wettbewerb teilnehmen darf“, sagte Dürkheims Bürgermeister Wolfgang Lutz (CDU). „Seit Jahrzehnten bewegt sich nichts“, kritisierte der Deidesheimer Stadtbürgermeister Manfred Dörr (CDU). Man müsse endlich die Grenzen aufbrechen und dürfe nicht in alten Denkmustern verharren, forderte er. „Am liebsten wäre mir ein gemeinsamer Wettbewerb.“ „Man muss pfalzweit denken“, machte der Dürkheimer Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) deutlich. Er und mehrere Winzer verwiesen darauf, dass es Werbung für die Südliche Weinstraße sei, wenn Winzer aus deren Gebiet bei dem Wettbewerb von Mittelhaardt erfolgreich seien. (ann)

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