Grünstadt Stolz auf ehrenamtliches Engagement

„Jedes Mal bei dieser Veranstaltung denke ich, wir bräuchten ein größeres Bürgerhaus. Wenn ich dann aber einen Blick auf unseren Haushalt werfe, lege ich die Idee wieder ad acta“, bemerkte Bürgermeister Werner Majunke zu Beginn des Neujahrsempfangs der Ortsgemeinde Carlsberg am Sonntag im nahezu überfüllten Dorfgemeinschaftshaus, in das immer mehr Stühle geschleppt wurden. Damit hatte er das Dilemma (nicht nur) seiner Kommune auf den Punkt gebracht.

Ohne Eigenleistungen der Einwohner käme das gesellschaftliche Leben aufgrund einer chronisch leeren Kasse zum Erliegen. Insofern warb Majunke sogleich für Mithilfe beim „größten Projekt des Jahres 2015“, der Umgestaltung des Geländes rund um das Bürgerhaus zu einem Platz der Begegnung. Wie mehrfach berichtet, soll das Vorhaben maximal 150.000 Euro kosten, wovon das Land 50 Prozent übernehmen wird. Am 11. Februar gibt es eine Informationsveranstaltung dazu. Ohne die große Bereitschaft für ehrenamtliches Engagement im Ort wäre Carlsberg nicht Kreissieger 2014 beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ geworden, sagte Majunke und ergänzte: „Darauf bin ich stolz.“ Er bedankte sich auch bei Erika Dörner und ihrem Team, die das kleine Heimatmuseum mit immer neuen Ideen attraktiv halten. Viel Mühe habe auch wieder Gerd Schmitt als „Redakteur“ des Veranstaltungskalenders aufgewendet. Vereine und Institutionen hätten erneut ein ansprechendes Programm zusammengestellt. „Machen Sie Gebrauch davon“, forderte der Bürgermeister die Besucher auf. Etabliert habe sich inzwischen der Pfalztrail. Es sei gelungen, das Leiningerland als sportlich und landschaftlich interessante Region bekanntzumachen. „Das Echo im Internet zeigt die Begeisterung der Teilnehmer“, so Majunke, der noch einmal bekräftigte, dass die Gemeinde konsequent jede Möglichkeit nutzen werde, um Windkraftanlagen im Wald zu verhindern. Am 19. September werde das Laufereignis zum vierten Mal stattfinden. Für den 30. Mai kündigte er eine Fahrt zum Eierbetteln in Leißling an und zur Carlsberger Kerwe am zweiten Juli-Wochenende einen Gegenbesuch einer Delegation von der Saale. Die jetzt 20 Jahre währende Partnerschaft mit dem Dorf in Sachsen-Anhalt solle gefeiert werden. Ein Jahr alt ist jetzt der Förderverein Carlsberg-Hertlingshausen. Entgegen anderslautender Behauptungen solle er nicht die Gemeinde unterstützen, betonte der Bürgermeister. Vielmehr sei Ziel des FCH, den Teil der Finanzierung eines wetterunabhängig bespielbaren Kunstrasenplatzes abzudecken, den die Sportvereine allein nicht schaffen. Das Hertlingsheiser Kerwekomitee überreichte einen Scheck über 300 Euro für den Rasenplatz. Der FCH-Vorsitzende Gerd Schmitt berichtete, dass der Verein inzwischen 53 Mitglieder zähle und einen mittleren vierstelligen Betrag auf dem Konto habe. Angesichts der veranschlagten Kosten von rund 370.000 Euro sei aber noch viel Unterstützung nötig. Als Fraktionssprecher der FWG überbrachte er Neujahrsgrüße, ebenso wie Majunke für die CDU. Im Namen der Sozialdemokraten begrüßte Stephan Schenk die Bewerbung der VG um die Anerkennung als Leader-Region. Durch das EU-Förderprogramm erhofft er sich die Realisierung von den Tourismus beflügelnden Projekten. Mehr Luft zum Agieren durch eine effizientere Verwaltung erwartet er durch die Fusion der VG mit einer benachbarten Gebietskörperschaft. Für die gesunde Ernährung von Kindern auf den Philippinen und anderswo haben die Carlsberger Sternsinger 5335 Euro gesammelt. „Wir hatten eine tolle ökumenische Aktion“, lobte Majunke bei der vom Gemischten Chor Hertlingshausen, Lucia und Susanne Bordasch, Alina Dörner sowie Marina Ciepieniak musikalisch umrahmten Veranstaltung. Nach einem Auftritt der Minigarde der Hellbeerschdorze „riss“ Sitzungspräsident Michael Margraf den Rathausschlüssel an sich. (abf)

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