Kleinkarlbach Seniorenbeauftrager: Im Team geht es besser

Aktiv für die Senioren im Leiningerland: Alfred Lenz.
Aktiv für die Senioren im Leiningerland: Alfred Lenz.

Seit einem halben Jahr ist Alfred Lenz Vorsitzender des Seniorenbeirates Leiningerland. Das Team will die Lebenssituation der Älteren verbessern und dafür sorgen, dass niemand sich alleine gelassen fühlt.

„Es ist eine Menge Arbeit“, sagt Alfred Lenz zu den ersten sechs Monaten seiner Amtszeit im Seniorenbeirat der Verbandsgemeinde. Aber eine, die ihn zufriedenstellt. Die Freude an der Zusammenarbeit mit anderen Leuten zum Wohle anderer treibt ihn an. „Eine kleine Anzahl von Leuten hat viel gearbeitet, damit eine große Anzahl von Leuten sich wohlfühlen konnten. Ich war immer bei denen, die gearbeitet und etwas veranstaltet haben, damit es anderen besser ging.“

Aus beruflichen Gründen konnte er lange Zeit kein Ehrenamt annehmen. Lenz arbeitete im Verlagswesen in Aachen und München, teilweise auch am Wochenende und pendelte zwischen Kleinkarlbach und den Arbeitsorten. Seitdem er vor zehn Jahren in Ruhestand gegangen ist, engagiert er sich im Seniorenbeirat: „Wolfgang Niederhöfer, der ein Urgestein für Heimatkunde und soziales Engagement und einer der Mitgründer des Seniorenbeirates war, hat mich angerufen und gesagt: Du könntest dich eigentlich mal wieder ein bisschen engagieren.“ Aus gesundheitlichen Gründen musste Niederhöfer sein Engagement damals reduzieren. Lenz versprach, ihm zu helfen.

Alleine nicht zu schaffen

Bei einer Versammlung des Seniorenbeirates sei Niederhöfer aufgestanden und habe gesagt: „Ich kann nicht mehr so richtig, aber ich habe den Alfred Lenz mitgebracht, und er übernimmt einen Teil meiner Aufgaben.“ Da sei er ziemlich überrascht gewesen, so Lenz: „Kälteres Wasser gab es wohl nicht“, sagt er lachend. Am Anfang war er als Beisitzer tätig, „aber ich habe mich nie als dabeisitzenden Beisitzer betrachtet, sondern immer versucht, mich einzubringen.“

Alleine, das betont er, sei die Vorstandsaufgabe aber gar nicht zu schaffen. „Ich bin sehr froh, dass wir ein gutes Team sind. Alle arbeiten zügig mit.“ Das Wichtigste an seiner Arbeit sei die Kommunikation mit den Senioren. „Sie sollen nicht das Gefühl haben, allein gelassen zu sein. Wir sind Ansprechpartner in den Gemeinden und auch im Vorstand, um die alltäglichen Sorgen und Probleme besprechen zu können.“ Manchmal gebe es schon eine Lösung, wenn man einfach miteinander spreche.

Zwei Arbeitsfelder

Die Arbeit des Seniorenbeirates sieht er auf zwei Feldern. „Die Verbesserung der Lebenssituation der Senioren“, nennt der 74-Jährige als den einen großen Teilbereich. Ein wichtiges Beispiel hier: Barrierefreiheit schaffen, insbesondere an den Bushaltestellen in der Verbandsgemeinde. „Sowohl die Busse als auch die Einstiege müssen barrierefrei sein“, stellt er klar. „Mein Vorgänger Reinhard Fischer hat hier bereits ganz massiv Anstöße gegeben. Er hat beispielsweise die Informationen weitergegeben, dass das Land es bezuschusst, Haltestellen barrierefrei zu machen.“

In einigen Orten, etwa in Dirmstein, sei der Umbau einer Bushaltestelle bereits gelungen. „Andere haben es in Planung, zum Beispiel Mertesheim. Aber solange es noch nicht abgeschlossen ist, nützt es Senioren mit Rollator oder Rollstuhl oder auch jüngeren Familien mit Kinderwagen noch nichts.“ Busse müssten umgerüstet oder erneut werden, das brauche alles seine Zeit und müsse zueinander passen. Hürden gebe es beispielsweise bei der Planung. „Da sind so viele Ämter beteiligt, das beansprucht viel Zeit.“

Der zweite Aufgabenbereich, den Lenz und sein Team abdecken, ist der gesellschaftliche Bereich. Die alljährliche Weihnachtsfeier, das Grillfest oder Besuche in den einzelnen Ortsgemeinden – in diesem Jahr geht es nach Bockenheim – sind Beispiele.

Ein Höhepunkt in diesem Jahr ist sicher die einwöchige Fahrt zum Wilden Kaiser im August. „Viele Leute waren während Corona durch ihre eigene Vorsicht ein bisschen gehemmt. Aber warten sie auf eine Möglichkeit, endlich mal wieder rauszukommen“, sagt der Vorsitzende.

Teamgedanke wichtig

Entsprechend gut sei die Resonanz bei der Weihnachtsfeier gewesen. Anfänglich sei er bei der Planung etwas skeptisch gewesen, „aber es waren über 100 Leute da.“ Teilweise hätten sogar Leute aus Carlsberg oder Hettenleidelheim die Weihnachtsfeier in Gerolsheim besucht. „Immerhin eine gute halbe Stunde Autofahrt“, erzählt Lenz. Das zeige, dass das Interesse da sei. Ein wichtiges Instrument seien hier die Bürgerbusse gewesen, mittlerweile sehr gut in der Verbandsgemeinde etabliert und gerne genutzt.

Die Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde und mit den Ortsgemeinden funktioniere prima, lobt Lenz. Sprüche wie „Wenn etwas ist, dann melde dich“, seien keine Floskeln in seiner Arbeit mit den Mandatsträgern. Bei der ersten Sitzung des Jahres sei auch der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Leiningerland Frank Rüttger dabei gewesen.

Bei der Frage, wie viel Zeit das Ehrenamt beansprucht, muss der Vorsitzende etwas überlegen. „Das ist ja eigentlich keine Arbeit“, sagt er dann. „Ich habe Spaß daran zu sehen, dass das, was wir im Vorstand vorbereitet haben, funktioniert“, erzählt er. Dieses „Wir“, der Teamgedanke, ist ihm wichtig, wie er noch mal betont: „Ich bin nicht alleine, sonst wären wir nie dahin gekommen, wo wir jetzt stehen.“

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