Grünstadt Schlechter Zustand der Waldwege moniert
Die Ortsgemeinde Carlsberg will sich um die Aufnahme in das Förderprogramm „Ländliche Zentren – Kleinere Städte und Gemeinden“ bewerben. Dies hat das Dorfparlament bei seiner öffentlichen Sitzung am Donnerstag im Bürgerhaus Hertlingshausen beschlossen. Abgesegnet wurde auch der Forstwirtschaftsplan 2015. Dabei kam der schlechte Zustand mancher Waldwege zur Sprache.
„Wegen der tiefen Lkw-Spuren kann man vielerorts gar nicht mehr spazieren gehen“, gab Dieter Winnewisser (SPD) eine Kritik weiter, die mehrfach an ihn herangetragen worden sei. Viel zu große Maschinen, die aus ökonomischen Gründen eingesetzt würden, machten alles kaputt, sagte er. Wo das denn konkret der Fall sei, wollte die Revierleiterin Isabelle Behret wissen, und Bürgermeister Werner Majunke (CDU) schlug vor, die schlimmsten Schäden im Carlsberger Wald und der unmittelbaren Nachbarschaft aufzulisten. Zu dem Vorwurf, es würden zu große Fahrzeuge bei der Holzernte eingesetzt, erklärte die Försterin, dass man die Stämme nicht einzeln aus dem Bestand tragen könne. Der Abtransport per Helikopter würde 1000 Euro pro Stunde kosten. Die Harvester und Lkw müssten die Wanderwege benutzen. Während aber die Fällungen von September bis März stattfänden, wobei es oft regne, liege die beste Zeit für den Wegebau zwischen April und August. „Aber ich versuche auch Alternativen zu finden“, wies Behret darauf hin, dass sie gerade Pferderücker beschäftige. Das sei allerdings auch nicht preiswert. An Aufwendungen stehen 7065 Euro im Forstwirtschaftsplan 2015. Davon sind 3645 Euro Kosten für das Einschlagen der vorgesehenen 128 Festmeter Holz. 6370 Euro werden an Erträgen erwartet, sodass sich ein Defizit von 695 Euro ergibt. Zuschüsse von 66 bis 80 Prozent erhofft sich die Ortsgemeinde über das Programm „Ländliche Zentren“ für städtebauliche Projekte, mit denen „nicht unerhebliche Missstände“ beseitigt werden. Dazu will sie einen Kooperationsverbund mit Hettenleidelheim und Wattenheim eingehen (wir berichteten). Die Ratsmitglieder stimmten dem Vorhaben ausnahmslos zu. Ebenfalls einstimmig wurde der 2012 erstmals gestellte Antrag auf Zuschuss für den Kunstrasenplatz Am Wasserturm erneuert. Damals waren die Gesamtkosten auf 371.000 Euro geschätzt worden. Sie sollen gemeinsam von der Ortsgemeinde und den Sportvereinen mit Unterstützung von Zuwendungen und dem Förderverein Carlsberg-Hertlingshausen (FCH) finanziert werden.Bei einer Enthaltung des für Klaus Noll nachgerückten FWG-Mannes Hans-Peter Dott befürwortete das Gremium die positive Stellungnahme der Verbandsgemeinde Hettenleidelheim zur „2. Teilfortschreibung des Landesentwicklungsplans (LEP) IV“. Maßgeblich gehe es um die verschärfte Formulierung des Grundsatzes, dass Innenentwicklung Vorrang vor Außenentwicklung haben solle, erläuterte Majunke. Das jetzt vor der Ausweisung von Neubaugebieten geforderte Flächenmanagement zur Identifizierung von Baulücken im Innenbereich wurde begrüßt. „Bei der Erstellung des letzten Flächennutzungsplans wurden uns fast acht Hektar Baulücken bescheinigt“, so Majunke. So eine pauschale Aussage sei natürlich Quatsch, da sich nicht jedes Areal für eine Bebauung eigne und auch nicht jeder Eigentümer sein Grundstück zur Verfügung stellen wolle. Insofern könne die Analyse der Nutzbarkeit und Kategorisierung von potenziellen Flächen Klarheit bringen, zeigte man sich einig mit der VG. Die Ergebnisse werden in eine landesweite Datenbank eingepflegt, für die die Planungsbehörden ein Leserecht haben. Ob die Umrüstung der Straßenlaternen auf LED-Technik abgeschlossen sei, wollte Gerd Schmitt (FWG) wissen. „Manche blenden, andere wackeln, auch fehlen noch einige“, sagte er. Beigeordneter Michael Schumacher bestätigte die teilweise nicht optimale Ausleuchtung, was aber mit dem Winkel des jeweiligen Lampenkopfes zu tun habe. Die Arbeiten würden noch fortgesetzt. 56 Laternen, die nicht in das vom Bundesumweltministerium geförderte Austauschprogramm passten, sollen auch andere Lampen bekommen: Entweder würden die Köpfe für etwa 32.000 Euro komplett getauscht oder nur ihr Innenleben für knapp 20.000 Euro modernisiert. (abf)