Grünstadt Rot gegen Rückstau

Soll bald in Betrieb gehen: die Bedarfsampel an der südlichen Einfahrt zum Grünstadter Autobahnkreisel.
Soll bald in Betrieb gehen: die Bedarfsampel an der südlichen Einfahrt zum Grünstadter Autobahnkreisel.

Ein Peitschenmast mit einer Ampel steht seit kurzem an der südlichen Einfahrt zum Grünstadter Autobahnkreisel. Durch kurze Rot-Phasen soll die Bedarfsampel es Autofahrern aus Richtung Norden künftig während der Stoßzeiten erleichtern, in den Kreisel einzufahren. Derzeit ist sie noch nicht in Betrieb.

Unser Leser Heiko Günther aus Bockenheim hat uns auf die Ampel aufmerksam gemacht. Sobald der Stromanschluss hergestellt sei, könne sie in Betrieb gehen, sagte Manfred Borell, der stellvertretende Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Speyer, auf RHEINPFALZ-Anfrage. Das könne noch zwei bis drei Wochen dauern. Bereits jetzt gibt es ein hohes Verkehrsaufkommen in diesem Bereich. In den Autobahnkreisel fahren Pkw und Lkw aus allen vier Himmelsrichtungen ein: von der Umgehung aus Richtung Bockenheim, von der B 271 aus Richtung Kirchheim, aus der Innenstadt und auch von der Autobahn aus Richtung Mannheim – sofern diese nicht den Bypass nutzen. Mit der Inbetriebnahme des Metro-Logistikzentrums wird die Belastung noch steigen. Wie berichtet, sollen dort täglich 350 Sattelschlepper abgefertigt werden: 160 Lkw liefern Ware an, und 190 Lkw transportieren die Artikel zu Real- sowie Cash- & Carrymärkten in Südwestdeutschland. Auch schon ohne die Metro-Ansiedelung stößt der Kreisel an seine Belastungsgrenzen, staut sich der Verkehr in Stoßzeiten bei der Einfahrt von der B-271-Umgehung aus Richtung Norden (von Bockenheim her) zurück. Denn die Fahrzeuge, die aus Kirchheim oder von der Autobahnausfahrt aus Richtung Mannheim in den Kreisel eingefahren sind, haben Vorfahrt. Im Berufsverkehr kann das dazu führen, dass Autofahrer, die von der Umgehungsstraße aus in den Kreisel einfahren möchten, lange warten müssen, bis sich eine Lücke auftut. Diese Situation wird sich noch verschärfen, sobald mehrere hundert Lkw am Tag vom und zum Metrolager fahren und dabei über den Kreisel müssen. Der LBM hatte deshalb gefordert, die Verkehrssituation unter Einschluss der beiden Kreisel im Bereich Globus und Aldi-Zentrallager zu untersuchen. Stadt Grünstadt und Verbandsgemeinde Grünstadt-Land hatten daraufhin ein Gutachten in Auftrag gegeben. „Es hat ergeben, dass der Kreisel zu bestimmten Zeiten überlastet ist“, sagte Bauamtsleiter Erwin Fuchs von der Verbandsgemeindeverwaltung Grünstadt-Land. Der LBM habe deshalb die Ampelregelung vorgeschlagen. Wie Manfred Borell erläuterte, soll die Ampel vor der Kreisel-Einfahrt von Kirchheim her nur dann auf Rot schalten, wenn sich Staus von Norden her bilden. Ein paar Sekunden Rot – die Autofahrer aus Richtung Kirchheim müssen kurz vor der Einfahrt in den Autobahnkreisel anhalten. Dadurch sollen die Autos aus Richtung Norden die Möglichkeit haben, sich schnell in den Kreisverkehr einzufädeln. Auch Erwin Fuchs versicherte, es werde nur kurze Rot-Phasen geben. Die Autos, die von der Autobahn kommen, sind davon nicht tangiert, so dass keine Rückstaus auf der A 6 zu befürchten seien. Sie können außerdem den Bypass am Kreisel vorbei nutzen, um gleich auf die Umgehung in Richtung Bockenheim zu kommen. Borell bezifferte die Kosten für die Bedarfsampel auf 70.000 Euro, die von der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land beziehungsweise von der Ortsgemeinde Kirchheim zu tragen seien: Auf deren Gemarkung liegt das Metro-Logistikzentrum. Die Gemeinde habe mit der Ixocon Holding vereinbart, dass diese die Kosten erstattet, sagte Fuchs. Ixocon baut das Zentrallager und vermietet es an die Metro Group.

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