Grünstadt Premiere im Klangraum 21

Ihr großer Tonumfang ermöglicht es Ute Kreidler, die Gesänge Hildegards, die bis zu 19 Töne umfassen, solistisch vorzutragen.
Ihr großer Tonumfang ermöglicht es Ute Kreidler, die Gesänge Hildegards, die bis zu 19 Töne umfassen, solistisch vorzutragen.

Sie sind ganz besonders der künstlerischen Begegnung verschiedener Kulturen gewidmet, und sie spiegeln damit Erfahrungen wider, die Ute Kreidler während ihrer künstlerischen Laufbahn gemacht hat. Mystisches Erleben, wie es in der Musik der Hildegard von Bingen oder in der Musik der muslimischen Sufimönche gestaltet ist, hat hier seinen Platz. Ute Kreidler bringt sich einerseits als Gesangsspezialistin für Alte Musik – besonders die charakteristische Gregorianik der Hildegard von Bingen –, aber auch als Lehrerin für sakralen Tanz in das Konzertprogramm ein. Ihre musikalischen Partner sind Johannes Vogt, ein vorzüglicher Lauten- und Theorbenspieler (die Theorbe ist eine spezielle Renaissancelaute mit klangverstärkenden Resonanzsaiten), Mehmet Ungan an Ney und Oud, ein Spezialist für Musik des arabisch-orientalischen Kulturkreises, sowie Christoph Becker und Andreas Donkel, die eine Vielzahl von Instrumenten (Hanpan, Berimbao, Goni, Saxophon) zum Klingen bringen. Nach einer privaten Gesangsausbildung mit dem Schwerpunkt auf Alte Musik und Kursen bei Montserrat Figueras, Jordi Savall, Louis Devos, Jessica Cash und Cornelius Reid schloss Ute Kreidler 2004 die Ausbildung als funktionale Gesangspädagogin ab. Dies bewirkte, dass sie ihre Stimme frei und facettenreich einsetzen kann. Ihr großer Tonumfang ermöglicht ihr auch, die Gesänge Hildegards, die bis zu 19 Töne umfassen, solistisch vorzutragen. Ute Kreidler konzertiert als Solistin in unterschiedlichen Ensembles mit Musik des Mittelalters, Renaissance und Frühbarock, sowie mit zeitgenössischer Musik im Jazz und Improvisation. Johannes Vogt, mit dem Ute Kreidler seit 1992 musiziert, studierte Gitarre und Laute an den Musikhochschulen Heidelberg-Mannheim und Aachen, außerdem Germanistik, Philosophie und Musikwissenschaft in Heidelberg. Er konzertiert als Solist und Generalbassspieler bei Musica Antiqua Köln, L’arpa festante, Musica Alta Ripa und anderen Ensembles. Mehmet Ungan ist Soziologe mit Studium in Mannheim, Musiker und Dozent. Die Virtuosität auf seinen Instrumenten Oud und Ney verdankt er seinen beiden Lehrern Necati Çelik und Ömer Erdogdular. Seit über 20 Jahren arbeitet er mit sozial benachteiligten Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund und setzt dabei auf die integrierende Kraft der Musik. Als Lehrbeauftragter der Goethe-Universität in Frankfurt unterrichtet er islamisch-mystische Musik, an der Hochschule Mannheim hat er einen Lehrauftrag für transkulturelle Musikangebote in der sozialen Arbeit. Er ist Mitbegründer der Sufigemeinschaft Gayanshala. Christoph Becker studierte Oboe an der Musikhochschule Mannheim-Heidelberg, befasste sich mit afro-brasilianischer Percussion und ist als freier Musiker, Psychotherapeut und Dozent in verschiedenen Kontexten tätig. Andreas Donkel ist Musiktherapeut und Berater. Das heutige Konzert ist der Weltmusik gewidmet und stellt, wie Ute Kreidler sagt, „sehr ruhig“ vielfältige kulturelle Bezüge her. Am morgigen Samstag geht es um die Begegnung von Orient und Okzident in Mittelalter und Renaissance. Und der Sonntag bringt am Vormittag ein Bad in Klang und Rhythmus, nachmittags gibt es zum Abschluss Gelegenheit zum Mittanzen. Ute Kreidler ist zuversichtlich, mit den ersten Ebertsheimer Sommerkonzerten den Klangraum 21 weiter zu etablieren. Er sei schon bisher gut angenommen worden. „Die Leute sind gekommen“, berichtet Ute Kreidler vergnügt über die bisherige Resonanz. INFO: Die Konzerte sind im Klangraum 21, Eduard-Mann-Straße 3, Ebertsheim. Parkmöglichkeiten am Bahnhof. Eintritt: 17 Euro (14 Euro für Schüler und Studenten), zwei Konzerte 30/25 Euro, Festival-Karte 40 Euro. Tickets: im Internet unter www.klangraum21.de oder unter der Telefonnummer 06359/87634.

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