Grünstadt Ordentlich was los in der Fußgängerzone

Rund um den Wilhelm-Leerstand gaben sich die Vereine unter anderem mit Turnvorführungen die Ehre. Der kleine Jonas beschäftigte
Rund um den Wilhelm-Leerstand gaben sich die Vereine unter anderem mit Turnvorführungen die Ehre. Der kleine Jonas beschäftigte sich derweil lieber mit bunter Kreide.

Auf große Resonanz ist der 23. Kindertag des Wirtschaftsforums am Samstag gestoßen. In der Grünstadter Fußgängerzone war zeitweise kaum ein Durchkommen. Untermalt von Musik gab es an jeder Ecke etwas zu Staunen, zu Basteln, zu Spielen und zu Essen. Verbunden war der Aktionstag mit dem Start der Reihe „Grünstadt verein(t)“, bei der sich örtliche Vereine bis in den Herbst in und vor Leerständen präsentieren.

Mit der Kombination von Veranstaltungen in der Innenstadt habe man gute Erfahrungen gemacht, erinnert Bürgermeister Klaus Wagner (CDU) bei der Eröffnung von „Grünstadt verein(t)“ an die Kulturreihe „Grünstadt Art“, die auch parallel zu Aktivitäten des Wirtschaftsforums lief und bei der die leeren Geschäftsräume Künstlern überlassen wurden. „Inzwischen haben wir Platzprobleme“, sagt der Rathauschef und weist darauf hin, dass die Anzahl der Leerstände gesenkt wurde. Ernst-Uwe Bernard, Geschäftsführer des Wirtschaftsforums, hebt den „Schulterschluss zwischen Vereinen, Firmen und der Stadt“ hervor. Nina Schneider, die Sprecherin des Stadtsportverbands, zeigt einen Flyer, auf dem alle großen Sportvereine gemeinsam über ihre Angebote informieren. „Das ist ein Novum“, sagt sie und kündigt an, dass es am 24. und 31. August sowie am 7. September in der Innenstadt das Mitmach-Angebot „Sport am Samstag“ geben wird. Für den 12. Oktober ist die Aktion „Sport vor Ort“ geplant. Laut Karin Beck, Sachbearbeiterin für Liegenschaften bei der Verwaltung, haben sich kurzfristig noch weitere Vereine für die Aktionsreihe angemeldet. Es seien jetzt insgesamt 27. Neben den acht aus dem Bereich „Sport“ und den sieben aus dem Themenkreis „Kultur und Genuss“ gebe es neun (statt bisher sechs) im Gebiet „Gesundheit und Soziales“ sowie drei (statt einem) aus der Kategorie „Natur und Umwelt“. Den Auftakt von „Grünstadt verein(t)“ machen die Sportvereine. In der seit Jahren verwaisten Bäckerei Wilhelm, an deren Schaufenstern jetzt Steckbriefe der teilnehmenden Vereine hängen, hat die Schützengesellschaft einen Schießstand für Laserpistolen aufgebaut und die TSG stellt ihre Turntalentschule vor. Draußen laden unter anderem der TV Asselheim und der VfR Grünstadt zum Schnuppertraining ein. Auf dem Schillerplatz hat der PTC einen Minicourt eingerichtet. Jugendliche des Vereins helfen Jungen und Mädchen bei ihren ersten Versuchen, den Tennisball übers Netz zu befördern. Doch nicht nur die Vereine geben sich beim Kindertag die Ehre. In der Fußgängerzone gibt es beispielsweise auch einen Stand der Villa Familia, einer gemeinnützigen Gesellschaft aus Carlsberg. Dort wird Unterhaltung für alle geboten – von Riesenseifenblasen für die Winzlinge bis zu Kooperationsspielen für Ältere, bei denen man nur im Team zum Ziel kommt. Derweil sitzt Mio fast regungslos hinter seiner Playmobil-Ritterburg. „Die steht bloß im Keller. Ich spiele lieber draußen oder beschäftige mich mit unseren Kaninchen und Schildkröten“, erzählt der Elfjährige aus Einselthum, weshalb er die große Burg auf dem Kinderflohmarkt verkaufen will. Vor allem Bücher und Puzzles hat Elisa (10) auf ihrem Tisch in der Turnstraße. „Das sind Sachen von meiner großen Schwester und mir“, sagt sie. „Wir wollen das Geld dann sparen.“ Gegenüber stehen Kinder Schlange, um aufs Polizeimotorrad zu steigen. Bei ihrer „rasanten“ Fahrt werden sie geblitzt. Das Beweisfoto dürfen sie natürlich mit nach Hause nehmen. Das Gleiche gilt für die Kekse, die sie an einem Stand der Barbarossa-Bäckerei selbst ausstechen und gleich vor Ort backen können. Und für die lustigen Blumentöpfe, die Mitarbeiter des Modehauses Jost mit ihnen gestalten. Vor dem Geschäft Ink Attack kann man Schmuck basteln und sich Glitzertattoos machen lassen – wobei die Einnahmen an Knochenmark-Spenderdateien wie die DKMS und das NKR gehen.

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