Hettenleidelheim Neues Pflaster im Waldblick von Telekom wieder geöffnet
Schön ist er geworden, der Waldblick in Hettenleidelheim. Im ersten Halbjahr 2022 war er für rund 800.000 Euro ausgebaut worden – ähnlich ansprechend wie zuvor die Oberhaide mit Trottoir und Fahrbahn auf derselben Ebene und rötlich gepflastert. Nun herrscht wieder ziemlich starker Durchgangsverkehr durch das Anliegersträßchen, wie Ortsbürgermeister Steffen Blaga (CDU) am Mittwochabend dem Gemeinderat berichtete. „Die Raserei ist wie früher. Mit dem jetzt nicht mehr abgesetzten Gehweg ist das auch sehr gefährlich“, sagte er.
Leider sei der Waldblick auf Anordnung der Verbandsgemeinde Leiningerland seit rund vier Wochen geöffnet. Es gebe allerdings noch keine konkrete Regelung, wie die Fahrzeuge dort künftig gelenkt werden sollen. Ursprünglich war die kurze Straße genau deshalb mit rot-weißen Gittern gesperrt, obwohl die Sanierungsarbeiten bereits im Sommer abgeschlossen wurden. Blaga hat einen Antrag auf Einrichtung eines verkehrsberuhigten Bereichs und einer Einbahnregelung gestellt. Doch die Umsetzung lässt auf sich warten.
Der Waldblick war immer eine gern genutzte Abkürzung für Autofahrer, die nach Ramsen wollten. Der hohen Belastung hat die Straße jedoch nicht standgehalten und befand sich bald in einem schlimmen Zustand. Damit das nach einem Ausbau nicht so schnell wieder passiert, hatte der Ortsgemeinderat beschlossen, die Verkehrsführung dort zu ändern.
Schwab: Pflaster stümperhaft verlegt
Mittlerweile hat der schicke neue Waldblick auch noch einige kleine Macken bekommen, worauf Norbert Schwab (SPD) in der Ratssitzung hinwies: „Die Telekom hat den frischen Belag herausgerissen, um Leerrohre hineinzulegen und das Ganze dann stümperhaft verschlossen.“ Er wollte wissen, ob die Schäden inzwischen behoben wurden. Die Frage konnte Blaga nicht beantworten. Auch er ist der Meinung, dass die wiedereingebauten Pflastersteine „nicht fachgerecht verlegt“ wurden, die VG habe jedoch gesagt, dass sie nach einer Mängelbeseitigung durch die Telekom keinen Grund mehr sehe, die Straße für den Verkehr zu sperren.
Blaga erklärte, dass die Ortsgemeinde dem von der Telekom beantragten Straßenaufbruch zugestimmt hatte, „aber sicherlich nicht im Waldblick“. Wie dennoch es dazu kam, erklärte er der RHEINPFALZ: Das Telekommunikationsunternehmen habe die Aufbruchgenehmigung im April erhalten. Damals lief der Ausbau des Waldblicks auf Hochtouren und dabei wurde ein Kabel beschädigt. Anwohner der Ramser Straße hatten kein Internet mehr. „Ich hatte gedacht, dass die Telekom diesen Schaden beheben wollte“, so der Ortschef.
Blaga hat noch einige Fragen
Die Leitung wurde repariert, doch mit der Aufbruchgenehmigung hatte die Firma offensichtlich anderes vor. Im September begann sie, im Gehweg der Ramser Straße ein Leerrohr für den Glasfaserausbau in die Erde zu bringen. Bei der Einmündung Waldblick wurde das Rohr nun nicht, wie Blaga erwartet hatte, geradeaus unter dem Asphalt „durchgeschossen“. Stattdessen nahm die Telekom einen kleinen Bogen in Kauf und ließ den Pflasterbelag des Waldblicks öffnen. Der Bürgermeister war fassungslos. Da die Trasse nicht einwandfrei verschlossen wurde, blieb das Anliegersträßchen gesperrt, bis sich die Telekom der Mängel annahm.
Unklar ist laut Blaga, ob die Arbeiten von der VG abgenommen wurden. Es wäre wichtig, zu wissen, ob der Untergrund an dieser sensiblen Stelle, wo ständig gebremst und wieder angefahren wird, noch dieselbe Tragfähigkeit hat wie zuvor, oder ob über die Jahre mit Absenkungen zu rechnen ist. Auch müsse dokumentiert sein, in welcher Tiefe das Leerrohr liegt, da noch Mitbewerber Glasfaser verlegen wollten. Blaga hat die VG um Erläuterungen gebeten. Trotz mehrmaliger Anfrage gelang es der RHEINPFALZ bis zum Redaktionsschluss nicht, Licht ins Dunkel zu bringen.