Lautersheim Neubaugebiet: Grundstücksverkauf kann starten

Im Neubaugebiet „In den Bohngärten II“ ist die Erschließung bald abgeschlossen.
Im Neubaugebiet »In den Bohngärten II« ist die Erschließung bald abgeschlossen.

Nach jahrelanger Planung ist es nun endlich so weit: Die Erschließungsarbeiten im Lautersheimer Neubaugebiet „In den Bohngärten II“ werden in wenigen Wochen abgeschlossen sein, und der Verkauf der Grundstücke steht kurz bevor. Entgegen der üblichen Praxis wird es nicht einen, sondern vier unterschiedliche Quadratmeterpreise geben.

Die meisten Grundstücke im Lautersheimer Neubaugebiet „In den Bohngärten II“ sind voll erschlossen zum runden Quadratmeterpreis von 300 Euro zu haben. Doch es gibt auch Bauland, bei dem pro Einheit nur 290 beziehungsweise 270 Euro zu bezahlen sind. Und bei vier Arealen kostet der Quadratmeter satte 350 Euro. „Wir haben uns dafür entschieden, vier Preiskategorien zu entwickeln“, blickt Ortsbürgermeister Thomas Mattern auf den nichtöffentlichen Teil der jüngsten Gemeinderatssitzung zurück.

„Mit dieser Differenzierung möchten wir zum einen der unterschiedlichen Wertigkeit der Plätze Rechnung tragen, zum anderen wollen wir einen gewissen Spielraum schaffen, um andere Bereiche günstiger anbieten zu können“, erläutert er. Das heißt: Auf den Preis für das sowieso höher kalkulierte Premium-Bauland mit dem unverbaubaren Blick ins Eistal wurde noch etwas aufgeschlagen, damit die billigen Grundstücke noch etwas preiswerter werden konnten.

Premium-Grundstücke sind begehrt

Die Nachfrager hat das nicht abgeschreckt. „Es lagen 96 Reservierungen vor, elf Leute haben jetzt auf direkte Anschreiben von uns ihr Interesse bekräftigt, davon allein acht für die vier teuersten Grundstücke“, berichtet Mattern. Dass sich nicht noch mehr zurückgemeldet haben, verwundert den Bürgermeister nicht: „Die Anmeldungen waren ja zum Teil schon drei Jahre alt. Da stimmte mitunter die Adresse nicht mehr und manche haben inzwischen eine andere Immobilie gefunden.“

Ortsbürgermeister Thomas Mattern erläutert das Trennsystem beim Abwasser.
Ortsbürgermeister Thomas Mattern erläutert das Trennsystem beim Abwasser.

Die Ortsgemeinde muss rechnen, schließlich belaufen sich die Gesamtkosten zur Realisierung des Baugebietes auf circa 2,2 Millionen Euro, und das Geld muss irgendwie wieder hereinkommen. „Die größten Posten sind dabei die Wasserversorgung und die Abwasserbeseitigung für zusammen rund 850.000 Euro“, erläutert Mattern. Für Letzteres sei ein Trennsystem vorgeschrieben. „Jedes Gebäude erhält zwei Anschlüsse: einen für den Kanal, in dem die Niederschläge abgeleitet werden, und einen für das Schmutzwasser“, sagt er und deutet auf zwei Rohr-Enden, die vor einem Grundstück aus dem Boden ragen.

Drei Maßnahmen gegen Überschwemmungen

Um das Überschwemmungsrisiko zu minimieren, werden verschiedene Vorkehrungen getroffen. Zum einen ist die Hauptzufahrtsstraße, die in Nord-Süd-Richtung den Hügel hinunterführt, so angelegt, dass sie in der Mitte tiefer ist als an den Rändern. Das ist bei der vier Meter breiten Baustraße, die übernächste Woche provisorisch asphaltiert wird, schon deutlich zu erkennen. Zum anderen wurde am östlichen Rand des Baugebietes zu den Ackerflächen hin ein kleiner Wall aufgeschüttet. Er hat eine Mindesthöhe von einem halben Meter und ist in einen Grünstreifen eingebettet. Darüber hinaus sollen große Niederschlagsmengen in einem Regenrückhaltebecken aufgefangen werden, das über eine Ableitung in den Mangelbach in Rodenbach verfügt.

Der Bereich wird mit einer speziellen Blühwiesenmischung eingesät. „Das Becken gilt zusammen mit dem Grünstreifen am Wall als Ausgleichsfläche, insgesamt sind das 3143 Quadratmeter“, erklärt Mattern. Noch einmal knapp genauso viel werden von Straßen, Geh- und Wirtschaftswegen eingenommen, sodass auf dem fast 1,73 Hektar großen Gelände etwas mehr als 11.000 Quadratmeter für 20 Bauplätze verbleiben. 15 davon sind im Eigentum der Ortsgemeinde. Die einzelnen Parzellen sind zwischen 474 und 621 Quadratmeter groß.

Glasfaser- und Gasleitungen werden verlegt

Parallel zur Erschließung werden Glasfaser- und Gasleitungen verlegt. „Viele Bauherren werden aber auf Wärmepumpen setzen“, ist Mattern überzeugt. Denn das Gelände hat Südhang-Lage, und es bläst häufig Wind. Deshalb gibt es kaum Nebel und jede Menge Sonne. „Da wäre es verrückt, keine Photovoltaikanlage aufs Dach zu montieren“, meint der 51-Jährige.

Insgesamt sieht Mattern trotz Inflation und gestiegener Zinsen bei der Vermarktung der Grundstücke und der baldigen Bebauung kein Problem. „Die Energiepreise sinken ja schon seit längerem wieder, und die Zinsen haben kein extremes Niveau. Wir waren nur die letzten Jahre ziemlich verwöhnt“, so der Ortschef. Wenn 80 Prozent der Häuser errichtet sind, wird der Endausbau der Straßen vorgenommen. Wie bereits im ersten Teil „In den Bohngärten“, der vor rund 20 Jahren erschlossen wurde, soll Pflaster verlegt werden.

Kontakt

Wer sich für ein Baugrundstück „In den Bohngärten II“ interessiert, meldet sich bei der Verbandsgemeinde Göllheim bei der zuständigen Sachbearbeiterin Tanja Schönfeld: E-Mail an tschoenfeld@vg-goellheim.de, Telefon 06351 490942.

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