Grünstadt Nach zwei Jahren: Ende der Bauarbeiten in der Obersülzer Straße
Wie ist es, wenn man nach zwei Jahren auf der gleichen Baustelle die Schaufel einpacken und den Bagger wegfahren kann? Polier Steffen Bernhardt von der Firma Strabag sagt: „Man ist froh, dass man fertig ist.“ Aber: Wenn die eine Baustelle fertig sei, komme die nächste. Das zähle zum Alltag dazu. Für die Truppe, die nun genau zwei Jahre lang mit vier Leuten beim Ausbau der Obersülzer Straße in Grünstadt zugange war, wird das Pfaff-Gelände in Kaiserslautern der nächste Arbeitsort sein. Am Donnerstag und Freitag stehen noch Restarbeiten an, „Kleinkram“, wie Bernhardt sagt. So müssten unter anderem kürzere Stücke des Radwegs und einer Firmeneinfahrt asphaltiert werden.
Die Kosten für die 1,1 Kilometer lange Baustelle sind gestiegen: So hat das Land laut Verkehrsministerium 1,9 Millionen Euro für die Fahrbahn ausgegeben, geplant waren 1,85 Millionen Euro. 950.000 Euro hat die Stadt für Gehwege bezahlt, 20.000 Euro mehr als geplant. Stadtwerke und Entsorgungs- und Servicebetrieb haben zusammen gut 1 Million Euro investiert – 930.000 Euro für neue Leitungen und 140.000 Euro für Abwasser-Hausanschlüsse.
Besonders auffällig sind die roten Markierungen am Radweg: Hier befinden sich neue Einfahrten zu den Gewerbebetrieben. Sie waren politisch umstritten, weil dadurch der Radweg nach Obersülzen zerstückelt wird. Schon im Februar 2020 führte der Stadtrat eine Grundsatzdiskussion über den Bau von Betriebszufahrten über den Radweg.
Im Mai 2021 gab er die Zustimmung dafür, dass fünf neue Grundstückseinfahrten und -ausfahrten sowie eine „Single-Einfahrt“ auf der Südseite gebaut werden. Die Fraktionen von CDU, FWG und FDP ermöglichten das Vorhaben mit ihrer Ratsmehrheit. SPD und Grüne sprachen sich gegen den Bau aus. Im Februar dieses Jahres hatte dann ein weiterer Gewerbetreibender eine Ausfahrt beantragt – auch diese wurde vom Rat genehmigt.