Grünstadt „Mutig sein, es üben und ausprobieren“

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Wie löse ich meinen Fahrschein am Fahrkartenautomat? Um auf diese Frage möglichst einfache Antworten zu bekommen, organisierte der Seniorenbeirat Grünstadt eine Wiederholung in Sachen Betriebsanleitung für den Fahrkartenkauf.

Am überschaubaren DB-Haltepunkt Asselheim warteten Alfred Jung, Experte der Bahn von der Vertriebsleitung DB Köln, und der Vorsitzende des Seniorenbeirats Grünstadt, Friedrich Schindler, auf die Interessenten. Eine 73-jährige Asselheimerin gehörte mit zu den ersten Eintreffenden. Sie besitzt die Bahncard 25, damit bekommt sie bundesweit 25 Prozent Ermäßigung. Sie möchte demnächst nach Eppelsheim, Rheinhessen, fahren und sich rechtzeitig vorher eine Rückfahrkarte kaufen. Wissen möchte sie den Fahrpreis, welche Route sie nehmen und wo sie umsteigen muss. „Sie werden sehen, es ist ganz einfach“ , meinte Alfred Jung von der DB. Der Automat selbst stelle, sobald die jeweilige Taste gedrückt werde, Fragen zum Reiseziel, zur Personenzahl, zum Reisedatum, kurzum: Er führe Schritt für Schritt „direkt zur Fahrkarte“. Der Automat könne praktisch alles: Fahrpläne ausstellen, Plätze reservieren, er nehme Geldscheine bis zu einer gewissen Höhe, Münzen und lasse die Bezahlung per EC-Karte zu. Der Fachmann erklärte die Tastaturen und wie man sich sicher an das Reiseziel herantastet. Fragen aus der Runde kamen zum 60-plus-Ticket und wie eine Fahrkarte über den Verkehrsverbund Rhein-Neckar hinaus, etwa nach Mainz, gelöst werden kann. Beispiele sind weiter Ulm und Frankfurt, die BG-Unfallklinik in Oggersheim oder der Bahnhof Bad Dürkheim, wo die Bahnfahrkarte auch für Busfahrten zu umliegenden Ausflugszielen gilt, „so lange man sich in der Wabe bewegt“. Der Fachmann ging auf Sonderangebote, Tageskarten mit und ohne Kinder, Gruppenreisen, Menschen mit Handicap und deren Begleitpersonen, links- und rechtsrheinische Strecken sowie auf Zug-Kategorien (IC oder Regionalbahn) ein. Auch drei erwachsene Asylbewerber aus Syrien und Pakistan und ein Kind waren dabei. Weshalb Ute Wähner vom Seniorenbeirat den Mann von der Bahn bat, die Vorgänge am Automaten etwas langsamer zu erklären. Weil sie Deutschkurse besuchen, haben die ausländischen Mitbürger, so scheint es, (fast) alles verstanden. Die Asselheimer Seniorin war am Ende zuversichtlich, nach dem Lehrgang ihre Fahrkarte nach Rheinhessen einen Tag vor der Abreise am Automaten selbst ziehen zu können. Und Alfred Jungs Tipp: „Jeder, der Lust und Laune hat, sollte mutig sein, es üben und einfach ausprobieren.“ |gsp

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