Grünstadt Menge(s) Künstler

Jürgen Menge
Jürgen Menge

Der 63-jährige Jürgen Menge ist Vollblut-, wenn auch nicht Vollzeitmusiker. Seit seinem sechsten Lebensjahr macht er schon Musik, seit vielen Jahren an der Seite seiner Frau Elli im Duo Blue Eyes. Über einen Beitrag in einer Musikzeitschrift kamen die beiden vor Jahren zu einem Musikfestival, das jährlich im November in Reykjavík stattfindet. Dort spielen vier Tage lang Hunderte von Künstlern – verteilt quer über die ganze Stadt. Das System ist immer dasselbe: 20 Minuten Musik, zehn Minuten Umbau. Bereits bei der ersten Reise nach Island überlegte sich Jürgen Menge, ob man dieses Konzept, das sich in Reykjavík auch zu einer Fachmesse für Veranstalter und Musiker entwickelt hat, nicht in die Pfalz übertragen könne. Natürlich kleiner – Ziele sind besser umsetzbar, wenn sie auch realistisch sind. Menges fliegen jedes Jahr zum „Iceland Airwaves“ und haben inzwischen befreundete Familien nicht nur aus Weisenheim am Berg dafür begeistert. Und so wurde langsam aber sicher aus dem Traum eine Idee und aus der Idee ein kleines aber feines „Bands get together“. Die Gruppen bekommen die ganze Infrastruktur gestellt, müssen nur noch ihre Instrumente einstöpseln und loslegen, daher genügen auch zehn Minuten Umbaupause. Die Suche nach den Acts zieht sich über das ganze Jahr. Über Mund-zu-Mund-Propaganda und eigenes Erleben werden Bands angesprochen. „Bei den jungen Leuten liegt es aber in der Natur der Sache, dass sich manche Band innerhalb einiger Monate längst wieder aufgelöst hat“, so Menges über einen Stolperstein der Organisation. Und so muss der zweite Traum, doppelt so viele Bands an zwei Orten innerhalb des Dorfes spielen zu lassen, noch ein bisschen warten. „Das Konzept ist noch neu bei uns, vielleicht schaffen wir es ja beim dritten Anlauf.“ Jürgen Menge hofft auch, dass sich „Cool Sounds“ zu einer „Börse“ entwickelt, dass Veranstalter von Festen und Partys in die Pfalz kommen, um Talente für ihre Events zu sichten. „Im letzten Jahr haben schon zwei Bands Folgeengagements bekommen“, sagt Menges. Beide sind begeistert davon, dass die Idee des Zusammenkommens von jungen Talenten schnell so gut funktionierte. „Wir wünschen uns, dass die Bands sich gegenseitig inspirieren und zusammen spielen und nicht gegeneinander.“ Deshalb wurde der Titel „Battle“, der derzeit in aller Munde ist, auch sehr schnell wieder verworfen. Außerdem soll „Cool Sounds“ den jungen Leuten die Möglichkeit geben, nicht nur Coversongs zu spielen, sondern auch ihre eigenen Stücke auszuprobieren. „Anders als auf Weinfesten, wo sie oft gegen den allgemeinen Geräuschpegel anspielen müssen, haben sie bei uns ein Publikum, das wegen der Musik kommt und dann auch zuhört“, freut sich Jürgen Menge mit den jungen Musikerkollegen. Termin „Cool Sounds – Bands get together“ am Samstag, 9. März, von 18 bis 22 Uhr, Altes Feuerwehrgerätehaus, Weisenheim am Berg. Eintritt frei. Grill und Getränketheke stehen bereit. Acht junge Bands machen mit.

Premiere: Im vergangenen Jahr gab es erstmals „Cool Sounds“. Auf der Bühne ist hier Rayen del Solar zu sehen.
Premiere: Im vergangenen Jahr gab es erstmals »Cool Sounds«. Auf der Bühne ist hier Rayen del Solar zu sehen.
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