Bockenheim Marathon: Schnee sorgt für Schreck und viel zusätzliche Arbeit

Der Schnee musste mit Schubkarren aus dem Festzelt transportiert werden.
Der Schnee musste mit Schubkarren aus dem Festzelt transportiert werden.

Die Organisatoren den Marathons Deutsche Weinstraße haben ja mit vielem gerechnet. Doch einen plötzlichen Wintereinbruch, der einen Feuerwehreinsatz im Zelt nötig macht, hatte wirklich keiner kommen sehen. In der Nacht von Freitag auf Samstag hat es plötzlich angefangen zu schneien. Darauf war in Bockenheim niemand vorbereitet.

„Wir waren abends noch im Zelt, hatten die Heizungen an, und waren uns sicher, dass nichts passiert“, berichtet Timo Hennrich vom Organisationsteam. Den Sicherheitsleuten habe man noch den Auftrag gegeben, die Zeltplane vom Wasser zu befreien, falls es regnen würde. Hennrich: „Um halb zehn sind wir dann heim – und um halb zwölf hat mich ein Securitymann angerufen.“ Zu viel Schnee lag schon auf der Zeltplane. Es sei sogar der Besen abgebrochen, als man versucht habe, die Schneedecke von der Zeltplane zu heben.

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Hennrich startete einen Rundruf. Zunächst kamen einige Mitglieder des Organisationsteams ans Zelt. Doch das reichte nicht, die Feuerwehr musste gerufen werden. Neben den Kräften aus dem eigenen Ort kamen auch die Kameraden aus dem benachbarten Monsheim mit der Drehleiter angerückt. Der Plan: die Schneedecke per Wasserstrahl vom Zelt spülen.

Die Feuerwehr aus dem benachbarten Monsheim musste mit der Drehleiter anrücken.
Die Feuerwehr aus dem benachbarten Monsheim musste mit der Drehleiter anrücken.

Auf dem Großteil der Fläche ging das. Doch teilweise hatten sich schon so große Schneesäcke gebildet, dass es unmöglich war, den Schnee von oben herauszubekommen, berichtet Hennrichs Organisationsteam-Kollege Timo Konietzka. Die Dachrinne zwischen Hauptzelt und Küchenanbau, in der sich der meiste Schnee gesammelt hatte, musste von innen aufgeschnitten werden, damit das Zelt nicht unter der Last des Schnees zusammenbricht. Unterstützung gab es in der Nacht auch vom Zeltbauer, der dabei geholfen hat, die Plane wieder gerade zu rücken, berichtet Hennrich.

Veranstaltungstechniker bekommt einen Schreck

Auch Christian Breitwieser hat in der Nacht einen Schreck bekommen. Der Veranstaltungstechniker ist mit seiner Firma beim Marathon für Licht und Ton zuständig. In der Nacht hatte er einen Anruf von Jan Nödling vom Organisationsteam bekommen. „Ich hab mir schon Gedanken gemacht, weil in dem Zelt 80 Prozent meiner Existenz stehen“, sagt er. Also habe er sich auf den Weg nach Bockenheim gemacht. „Es ist nix ausgefallen, nix kaputt gegangen. Also habe ich Glück gehabt“, sagt er. Aufgeatmet hatte er übrigens bereits, als er in das Zelt ging und die Kaffeemaschine gelaufen ist – „also alles wie immer“, stellt er im Rückblick lachend fest.

Jan Nödling, Timo Hennrich und Timo Konietzka vom Marathon-Organisationsteam.
Jan Nödling, Timo Hennrich und Timo Konietzka vom Marathon-Organisationsteam.

„Ich konnte mich darauf verlassen, dass alles gut geht, weil ich weiß, dass vor Ort ein so großes ehrenamtliches Engagement besteht“, sagt Rolf Kley von der Kreisverwaltung Bad Dürkheim, der den Marathon seit 1998 als Cheforganisator verantwortet. „Als ich um 7.45 Uhr da war, waren so viele helfende Hände, die den Schnee aus dem Festzelt geräumt haben“, erzählt er. Hennrich, Konietzka und Nödling hatten noch in der Nacht in mehreren WhatsApp-Gruppen von örtlichen Vereinen Rundrufe gestartet – mit Erfolg: Viele Helfer rückten mit Schubkarren an und schaufelten den Schnee aus dem Zelt.

Ob die Organisatoren Angst hatten, dass der Marathon deshalb auf der Kippe stehen würde? Hennrich: „Laufen wäre ja gegangen. Es hätte halt nur nix zu essen gegeben.“

Am Ende hat doch noch alles geklappt und die Marathonläufer bekamen bei der Nudelparty am Samstag ihre Spaghetti.
Am Ende hat doch noch alles geklappt und die Marathonläufer bekamen bei der Nudelparty am Samstag ihre Spaghetti.
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