Grünstadt Locker bleiben und lächeln

Sie will 79. Pfälzische Weinkönigin werden: Sophie Conrad aus Sausenheim, die 2014/15 Weingräfin des Leiningerlandes war. Auf de
Sie will 79. Pfälzische Weinkönigin werden: Sophie Conrad aus Sausenheim, die 2014/15 Weingräfin des Leiningerlandes war. Auf dem Bild zeigt sie das Kleid, das sie kommende Woche bei der Wahl trägt.

INTERVIEW: Sophie Conrad will Pfälzische Weinkönigin werden. Julia Helwig hat mit der 25-jährigen Sausenheimerin über das perfekte Kleid, den optimalen Glücksbringer und Tricks gegen das Lampenfieber gesprochen.

In acht Tagen stehen Sie in Neustadt im Saalbau auf der Bühne und werden als eine von acht Kandidatinnen um die Krone der Pfälzischen Weinkönigin kämpfen. Was müssen Sie jetzt noch unbedingt erledigen?

Ich habe mir kurzfristig noch einen Friseur organisiert. Eine Freundin ist Visagisten und übernimmt das Schminken. Beide Probetermine finden nächste Woche statt, also auf den letzten Drücker. Meine Schuhe für den Abend habe ich schon, allerdings sind die nicht so bequem, ich muss schließlich drei Stunden stehen. Alle Kandidatinnen fahren gemeinsam zum Fabrikverkauf von Peter Kaiser nach Pirmasens und dürfen sich kostenlos ein Paar Schuhe aussuchen. Da werde ich mal schauen, ob was Passendes für mich dabei ist. Auch Werbefähnchen müssen noch gedruckt werden, dafür hatte ich die letzten Tage keine Zeit, weil ich mit unserer Kerwe in Sausenheim und den letzten Prüfungen an der Uni beschäftigt war. Das wird jetzt alles noch schnell organisiert. Wie wichtig sind das richtige Styling und das Outfit an diesem Abend? Sehr wichtig. Deshalb habe ich mir vorher auch viele Gedanken darüber gemacht. Das kann ich auf meiner Liste jetzt abhaken, das ist erledigt. Friseur und Visagist kommen direkt nach Neustadt und machen mich vor Ort zurecht. Doch ich muss ehrlich sagen, auch wenn nicht alles perfekt ist, es kommt vielmehr auf die Präsentation an. Es muss einfach beides stimmen, das richtige Auftreten und das Fachwissen. Egal, wie die Wahl ausgeht, wir haben dann alle ein Amt inne und müssen uns dementsprechend kleiden und verhalten, da wir als Person in der Öffentlichkeit eine Vorbildfunktion haben und für die Region werben. Wie viele Kleider haben Sie anprobiert, bis Sie das richtige hatten? Das war grausam (lacht). Ich war mit meiner Mutter beim Shoppen und sie hat mir die ganzen Kleider in die Kabine gebracht – mindestens 40 Stück in allen Farben und Materialien. Bereits nach dem fünften oder sechsten Kleid hatte ich mich eigentlich entschieden, trotzdem habe ich fleißig weiter durchprobiert. Meine Wahl ist auf ein schlichtes blaues Cocktailkleid gefallen. Für mich war entscheidend, dass ich mich darin wohlfühle. Gelassen oder angespannt? Und: Wie bereiten Sie sich jetzt kurz vor der Wahl noch vor? Eher gelassen – momentan jedenfalls noch. Denn ich war die ganze Zeit viel zu beschäftigt, um mir viele Gedanken dazu zu machen. Ich habe im Weingut meines Bruders geholfen, es ist jetzt halt Herbst. Spätestens auf dem Weg zur Fachbefragung in Neustadt werde ich aufgeregt sein. Im Augenblick lerne ich die Fragen mit Hilfe von Karteikarten. Mein Freund und mein Bruder fragen mich dann ab. Also, die Aufregung kommt ganz bestimmt. Haben Sie einen Trick gegen Lampenfieber? Die Vorbereitung ist das Wichtigste. Bei einem Rhetorikseminar haben wir einen tollen Tipp bekommen: Man soll sich kurz vor dem Auftritt, oder wenn man merkt, dass man nervös wird, eine lustige Situation vorstellen. Somit lächelt man automatisch. Und ich muss sagen, das funktioniert. Ich habe es schon ausprobiert. Ganz wichtig ist natürlich, noch einmal ganz tief durchzuatmen, bevor es auf die Bühne geht. Haben Sie einen Glücksbringer dabei? Ja, ich habe von meinem Freund eine Kette mit einem kleinen Dubbeglas-Anhänger mit Flügeln geschenkt bekommen. Seit ich diese Kette geschenkt bekommen habe, lege ich sie nicht mehr ab. Also werde ich sie auch am Wahlabend tragen und hoffe, dass sie mir Glück bringt. Haben Sie sich im Vorfeld bei ehemaligen Weinhoheiten über die Wahl informiert? Ja, ich stehe in Kontakt mit einigen Weinhoheiten, aber nicht nur wegen der Wahl. Einige kenne ich noch aus meiner Zeit als Weingräfin. Natürlich fragt man da mal nach. Die derzeit amtierende Pfälzische Weinkönigin Anastasia Kronauer habe ich auf dem Weinfest in Grünstadt getroffen, da kommt man ins Gespräch. Aber alle sagen mir dasselbe: „Bleib locker, und vor allem: bleib du selbst. Und stress dich bloß nicht.“ Das werde ich versuchen. Wer wird Sie zur Wahl begleiten? Meine Familie, mein Freund, ortsansässige Vereine und Bekannte. Ich habe einen Fanblock von 54 Leuten, der mich anfeuern wird. Leider können nicht alle mitkommen, da jede Kandidatin das gleiche Kontingent an Eintrittskarten erhalten hat. Zur Person Sophie Conrad aus Sausenheim hat 2014/15 als Weingräfin das Leiningerland repräsentiert. Die 25-Jährige hat eine abgeschlossene Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation und studiert integrative Sozialwissenschaften an der TU Kaiserslautern. Die Wahl der 79. Pfälzischen Weinkönigin findet am Freitag, 6. Oktober, in Neustadt statt.

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