Grünstadt Leininger Tal: Radweg wird teurer

Kurz vor Kleinkarlbach wird die geplante Radroute vom Wirtschaftsweg auf die frühere Bahntrasse geführt.
Kurz vor Kleinkarlbach wird die geplante Radroute vom Wirtschaftsweg auf die frühere Bahntrasse geführt.

Für das Projekt Radweg im Leininger Tal werden seit knapp elf Jahren Pläne gemacht. Jetzt geht es offensichtlich in die entscheidende Runde: Eine neue Kostenberechnung soll zum Bau der Route zwischen Grünstadt und Altleiningen erstellt und den Gremien noch vor den Sommerferien vorgelegt werden.

Schon im Mai 2007 war die Idee für eine Radroute zwischen Grünstadt und Altleiningen auf der seit 2005 endgültig stillgelegten Bahntrasse vorgestellt worden. Seit dieser Zeit waren viele Hindernisse zu überwinden. Jetzt hat Erwin Fuchs, Leiter der Bauabteilung der Verbandsgemeinde Leiningerland, auf RHEINPFALZ-Anfrage mitgeteilt, dass die Kosten für die Trasse neu berechnet werden. Das sei das Ergebnis eines Gespräches zwischen Grünstadts Bürgermeister Klaus Wagner (CDU) und Verbandsbürgermeister Frank Rüttger (CDU), das diese Woche stattgefunden hat.

Baupreise um etwa zehn bis 15 Prozent gestiegen

Aus mehreren Gründen ist es laut Fuchs sinnvoll, dass von den beiden beauftragten Ingenieurbüros für Planung und Brückensanierung die Kosten neu und detaillierter berechnet werden. So habe der Landesrechnungshof in seiner Stellungnahme zu dem Vorhaben unter anderem moniert, dass das Konzept zur Sanierung der Brücken auf der früheren Bahntrasse zu einfach sei und 550.000 Euro dafür wohl nicht ausreichten (wir berichteten am 5. Januar). Zudem stamme die letzte Kostenberechnung, die sich auf 3,65 Millionen Euro beläuft, aus dem Jahr 2016. Seitdem seien die Baupreise aber um etwa 10 bis 15 Prozent gestiegen, erläuterte Fuchs weiter.

Bonus nach VG-Fusion weggefallen

Außerdem habe das Land die mögliche Zuschussquote von zwei Dritteln auf 65 Prozent der förderfähigen Kosten reduziert. Der höhere Anteil sei zugesagt gewesen, als noch die Verbandsgemeinde Hettenleidelheim, als finanzschwach eingestuft, eine der am Projekt beteiligten Kommunen war. Nach der Fusion mit Grünstadt-Land zur VG Leiningerland sei dieser Bonus weggefallen. „Es wird auf jeden Fall teurer, und die Kosten werden die Vier-Millionen-Grenze überschreiten“, erklärte der Bauamtsleiter. Weiter informierte er, dass die neue Kostenrechnung für die sieben Kilometer lange Strecke noch vor den Sommerferien dem Verbandsgemeinderat und dem Stadtrat vorgelegt werden soll. Nachdem das Vorhaben deutlich mehr Geld kosten wird als zuletzt errechnet, müssen die Gremien erneut entscheiden, ob es realisiert werden soll. So hatte der Stadtrat Grünstadt bei seinem Grundsatzbeschluss im Jahr 2015 zum Bau des Radwegs eine Obergrenze für die Kosten von 500.000 Euro beschlossen. Diese dürfte deutlich überschritten werden, gleich wie die Kostenrechnung ausfällt, denn schon 2017 war der Anteil der Stadt auf 550.000 Euro geschätzt worden.

Kosten nicht bedacht

An solch hohe Kosten hatte niemand gedacht, als das Projekt 2007 auf den Weg gebracht wurde. Zu Beginn der Planung war man von 1,4 bis 1,6 Millionen Euro ausgegangen, 2014 waren es dann schon 3,2 Millionen, und jetzt rechnet man mit mehr als vier Millionen. Aber auch wenn die Ratsgremien von Stadt und Verbandsgemeinde grünes Licht für das Vorhaben geben sollten, wird nicht mehr in diesem Jahr gebaut, informierte Fuchs abschließend. Baubeginn könne frühestens 2019 sein. Zur Sache Die Trasse startet an der Karrendurchfahrt am Kreuzerweg und führt bis zum ehemaligen Bahnhofsplatz in Altleiningen. Im Bereich Sausenheim wird sie auf dem parallel zur ehemaligen Bahntrasse verlaufenden Wirtschaftsweg geführt.

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