Grünstadt Krümmpfad erhalten - nur wie?

Für viel Kinder ist der Krümmpfad der tägliche Schulweg. Der Fußweg wird schon 1837 in Karten der Gemeinde erwähnt, allerding is
Für viel Kinder ist der Krümmpfad der tägliche Schulweg. Der Fußweg wird schon 1837 in Karten der Gemeinde erwähnt, allerding ist das Gelände, über das er geführt wird, Privateigentum der Anlieger.

Kontrovers diskutiert hat der Gemeinderat Wattenheim in seiner jüngsten Sitzung darüber, wie Rechtssicherheit für den Krümmpfad – ein innerörtlicher Fußweg – geschaffen werden kann. Theoretisch könnten Eigentümer den Weg sperren, da er über ihre Grundstücke verläuft. Die Ratsmitglieder waren sich zwar grundsätzlich einig, dass die Gemeinde aktiv werden muss, nur auf welche Weise dies geschehen soll, darüber gab es verschiedene Auffassungen.

Zum Hintergrund: Der Krümmpfad in Wattenheim ist bereits seit 1837 in den Karten der Gemeindeverwaltung eingetragen und wird – vor allem auch von Schulkindern – als Fußweg genutzt. Er verbindet die Speyerer Straße mit der Hauptstraße. Das Problem ist, dass jeder Quadratmeter des Weges auf privatem Eigentum verläuft, die Anlieger teilweise unterschiedliche Vorstellungen haben, wie sie ihre Grundstücke künftig nutzen wollen. Im Verlauf der Diskussion wiesen die Ratsmitglieder darauf hin, dass manche Anlieger an einer Bebauung interessiert seien, andere den jetzigen Zustand erhalten wollen. Schon in der Vergangenheit hätten die Eigentümer der Grundstücke, durch die der Krümmpfad führt, Bauarbeiten oder das Aufstellen von Verkehrsschildern geduldet. So hätten sie zum Beispiel immer wieder zugestimmt, wenn Versorgungsleitungen im Krümmpfad verlegt wurden, hieß es im Gemeinderat. Zwar seien sie nicht schriftlich informiert worden. Sie seien aber stets von den Mitarbeitern der Werke und der Unternehmen, die im Krümmpfad gearbeitet hätten, in Kenntnis gesetzt worden, sagten zwei Anlieger gegenüber der RHEINPFALZ. Jetzt soll mit einem Bebauungsplan endgültig Rechtssicherheit geschaffen werden, damit der Weg erhalten bleiben kann. Die Gemeinde ist zudem daran interessiert, das Gelände anzukaufen, hierfür stünden sogar 60.000 Euro im Haushalt bereit, so Ortsbürgermeister Andreas Werle (SPD). Während die SPD für den Verwaltungsvorschlag stimmt, mit einem Bebauungsplan alle Rechtsfragen zu klären, forderten WG Nagel, CDU und FWG, zuvor Gespräche mit den Eigentümern aufzunehmen, um auszuloten, welche Interessen bestehen. Dies fasste Carsten Brauer (CDU) in einem Antrag zusammen. Er forderte den Erlass einer Veränderungssperre für den Krümmpfad und ein anschließendes Bürgergespräch, was allerdings keine Mehrheit fand. Kritik kam von CDU-Fraktionssprecher Bernhard Kortz. Dieser hatte alle Gespräche zum Krümmpfad seit 2015 zwischen ihm und dem Ortsbürgermeister Andreas Werle protokolliert. 2017 hatten die Ausschüsse der Gemeinde das Thema als noch nicht beratungsbereit erneut zurückgestellt. Ernst-Albert Kraft (CDU), früher selbst Ortsbürgermeister, sagte zudem, dass der Krümmpfad und die mögliche Bebauung in diesem Bereich zwischen Speyerer Straße und Hauptstraße schon zu seiner Amtszeit und sogar davor immer wieder im Gemeinderat angesprochen worden sei. CDU und WG Nagel betonten im Lauf der Debatte immer wieder, dass es ihnen darum gehe, eine Bebauung zu vermeiden. Auch den Spielplatz im Krümmpfad wollen beide Fraktionen erhalten, da dieser sehr stark frequentiert werde. Die SPD stimmte hingegen für den Verwaltungsvorschlag, den Spielplatz aufzugeben und auf die Fläche neben dem Kindergarten zu verlagern. Problematisch sei, dass für ein Grundstück im Krümmpfad bereits Baurecht bestehe und die Eigentümer es verkaufen wollen, hieß es von mehreren Ratsmitgliedern. Werde das Gebiet im Ortskern nicht überplant, dann würde die umliegende Bebauung als Maßstab für First- und Traufhöhe weiterer neuer Gebäude gelten. Durch die Hanglage und die Höhe des Gebäudes der ehemaligen Einnehmerei könnten daher zukünftig möglicherweise sehr hohe Häuser errichtet werden, die dann anderen Anliegern die Grundstücke verschatten würden, monierte die SPD. Anlieger haben in einen Brief beklagt, dass mit ihnen über eine mögliche Bebauung nicht gesprochen wurde. Sie wünschen sich Beratungen mit der Gemeinde.

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