Kommentar Kosten steigen: Unternehmergeist auch auf dem Friedhof nötig

Der Grünstadter Friedhof soll laut einem Experten die Kosten für Gräber deutlich erhöhen – und ein Marketingkonzept entwickeln.
Der Grünstadter Friedhof soll laut einem Experten die Kosten für Gräber deutlich erhöhen – und ein Marketingkonzept entwickeln.

Auf dem Grünstadter Friedhof werden Sargbestattungen immer seltener. Das sorgt für weniger Einnahmen. Der Vorschlag eines Experten, unter anderem auf Marketing zu setzen, klingt merkwürdig, ist aber sinnvoll.

Ein Marketingkonzept und eine Hochglanzbroschüre für den Friedhof? Dieser Gedanke mutet zunächst eigenartig an. Allerdings: Auch die Entwicklung der Ruhestätten für die Toten muss mit mehr Unternehmergeist betrachtet werden. In der freien Wirtschaft überlebt keine Firma lange, die Waren und Dienstleistungen nicht an der Nachfrage ausrichtet. Die Bestattungskultur hat sich massiv verändert. Singlehaushalte brauchen keine pompösen Familiengräber mehr, fortgezogene Kinder können sich nicht um Grabpflege kümmern, das Wegfallen des Sterbegeldes und explodierende Kosten lassen oft kaum finanziellen Spielraum für die Beisetzung.

Darauf müssen Kommunen mit neuen Ideen reagieren, um die Kosten für das Betreiben der Friedhöfe zumindest größtenteils decken zu können. Und warum sollen sie für ihr Angebot, das sie aus ökonomischen Gesichtspunkten auch fürs Umland öffnen, nicht werben? Aber wohlbesser nicht mit einer Hochglanzbroschüre, die nur unnötig Geld kostet und im Papierkorb landet, sondern mit modernen Marketingmethoden.

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