Rückschau und Ausblick Konzept gegen Hochwasser soll durchgeplant werden

Hubert Deubert am Weedbach: Die ersten 200 Meter sind bereits renaturiert und Teil des Spielgeländes der Kita.
Hubert Deubert am Weedbach: Die ersten 200 Meter sind bereits renaturiert und Teil des Spielgeländes der Kita.

„Oberste Priorität für dieses Jahr hat das Starkregenkonzept, inklusive der weiteren Renaturierung des Weedbachs – das wollen wir planerisch komplett festmachen“, kündigt Quirnheims Ortsbürgermeister Hubert Deubert (parteilos) an. Außerdem soll der Gemeindehaushalt mittelfristig entschuldet werden, und zwar mit dem im Frühjahr beginnenden Verkauf der Talblick-Bauplätze .

Im „besonders wichtigen Gesamtkonzept zum Schutz unserer Bürger vor Hochwasser“ ist der erste Schritt schon getan, wie Hubert Deubert betont. Damit meint er die Renaturierung des Weedbachs oberhalb der Kita. Der mitten im Dorf entspringende Bach schlängelt sich auf den ersten 200 Metern durch deren Spielgelände – „einmalig in Rheinland-Pfalz“. Im nächsten Abschnitt soll der aktuell noch kerzengerade verlaufende Bach bis hinter den Sportplatz in Windungen geführt werden, anschließend bis in das unter Boßweiler vorgesehene Regenrückhaltebecken und von dort bis zu seinem Zulauf in den Eisbach.

Für die gesamte Renaturierung des etwa zwei Kilometer langen Bachs sind rund 1 Million Euro veranschlagt, davon trägt die Ortsgemeinde aber nur zehn Prozent, also etwa 100.000 Euro. „Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass ein Radweg neben dem renaturierten Weedbach vom Eistal über Quirnheim bis nach Rheinhessen führen könnte“, sieht Deubert weitere Gestaltungsmöglichkeiten zur Erholung und für den Tourismus.

Das Starkregenkonzept sieht neben der Weedbach-Renaturierung und dem Rückhaltebecken bei Boßweiler eine Mulde vor, die im Ernstfall Oberflächenwasser aus der Ortslage hinaus und in den dann renaturierten Weedbach leitet. Die durch das Gesamtkonzept erhöhte Wasser-Rückhaltung kommt laut Deubert dann auch den Bürgern im Eistal zugute.

Entschuldung durch Grundstücksverkauf

Das Schutzkonzept für das etwa 10.000 Quadratmeter große Neubaugebiet am Talblick sei nicht nur vor 25 Jahren schon mitgeplant, sondern auch bereits umgesetzt worden, erklärt Deubert. Er geht davon aus, dass im Frühjahr mit dem Verkauf der insgesamt 24 Bauplätze begonnen werden kann. 20 der Parzellen gehören der Ortsgemeinde, vier sind in Privathand. „Allein von Quirnheimern oder deren Nachkommen haben wir schon 17 feste Kaufanfragen“, berichtet Deubert. Er sieht daher keine Probleme bei der Vermarktung der „herrlich gelegenen Bauplätze“. Im Gegenteil: Mit dem Verkauf der gemeindeeigenen Bauplätze soll der Quirnheimer Haushalt – auch mittelfristig – entschuldet werden.

Die zu erwartenden Erlöse seien allerdings bislang nicht genau bekannt, erklärt Deubert, denn der Quadratmeterpreis auf dem Baugelände könne noch nicht durchgekalkuliert werden. Grob geschätzt könnte sich der Preis pro Quadratmeter um die 250 Euro bewegen. „Der endgültige Preis lässt sich später in diesem Frühjahr seriös berechnen“, hebt Deubert hervor.

Pächter für Museumsschänke gesucht

Eine weitere „Baustelle“, die die Gemeinde angehen will, ist die Museumsschänke. Dort stehen zwar keine Bauarbeiten an, es soll aber ein neuer Pächter für das Restaurant gefunden werden, das seit einem Jahr leer steht. „Die Museumsschänke innen top ausgestattet und die 70 Sitzplätze im Biergartenbereich haben mit ihrem herrlichem Ausblick schon ein gewisses Potenzial“, meint Deubert.

Natürlich werde die Ortsgemeinde als Eigentümerin einem interessierten Restaurant-Betreiber in Zeiten von Corona bei der Miete entgegenkommen – zum Beispiel durch eine Staffelung, verspricht Deubert. Schließlich sei die Museumsschänke nicht nur für das dörfliche Leben, sondern auch als Einnahmequelle nicht unwichtig – ein Leerstand dagegen bringt hier wie dort nun mal überhaupt nichts.

x