Grosskarlbach Interview: Ina Zander über den Neustart im Backlädchen
Frau Zander, es gehört schon Mut dazu, mitten in der Corona-Pandemie den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Was hat Sie dazu gebracht, das seit Anfang November geschlossene Lädchen zu übernehmen?
Ich bin mit Leib und Seele Verkäuferin und über 30 Jahre im Verkauf tätig. Ich mag den Kontakt zu den Kunden, die ich gerne zufrieden stellen möchte. Und ich kann mir ein Dorf ohne eine Bäckerei einfach nicht vorstellen. Dass die Verkaufsstelle in der Hauptstraße aufgegeben und ein Nachfolger gesucht wurde, habe ich durch die RHEINPFALZ und das Amtsblatt erfahren. Meine Familie wird mir helfen, und mein Mann hat gesagt: „Ja, mach das. Das ist dein Ding.“ Den Container habe ich von meiner Vorgängerin gemietet, den möchte ich etwas rustikaler einrichten und noch ein paar Dinge ändern.
Wie sieht denn das neue Angebot aus?
Mir ist ganz wichtig, dass die Waren so gebacken werden wie früher. Deshalb beziehe ich sie von der Ludwigshafener Bäckerei Theo Theurer, die Markus Sigle jetzt führt. Dort wird traditionell und ohne Konservierungsstoffe gebacken, da kann ich zu hundert Prozent dahinter stehen. Manches, wie Brezeln oder Brötchen, wird vor Ort frisch gebacken. Den Kuchen werde ich wohl selber machen, aber da muss ich noch schauen, was geht. Außerdem verkaufe ich Wurst, Getränke, Snacks und leckere Kaffeespezialitäten. Ach ja: Und der Freitag ist Dampfnudeltag.
Wie ist die Resonanz aus der Dorfbevölkerung?
Es ist unglaublich, wie die Großkarlbacher mich unterstützen, ich bin richtig geflasht und so dankbar. Viele haben mir vor der Eröffnung geholfen, zum Beispiel bei der Einrichtung oder mit den Werbeflyern. Und dabei wohnen wir erst seit einem Jahr in Großkarlbach. Alle hier sind so freundlich und füreinander da. Und so wünsche ich mir das auch im Backlädchen: Ein gutes Wort in schwerer Zeit, und auch mal was zu lachen haben.