Grünstadt Grumbeertag: Innenstadt wird zum Besuchermagnet

Die Traktorfreunde Unteres Eistal stellten ihre Schätzchen aus.
Die Traktorfreunde Unteres Eistal stellten ihre Schätzchen aus.

Kartoffelliebhaber sind am Samstag in Grünstadt voll auf ihre Kosten gekommen. In der Fußgängerzone bot der Grumbeertag so einiges an Leckereien – von klassischen Kartoffelpuffern bis hin zu zu Bio-Pommes war alles dabei. Das Wochenmarktfest, das parallel auf dem Carrières-sur-Seine-Platz stattfand, war ebenfalls ein Besuchermagnet.

Bereits bei der Parkplatzsuche um die Fußgängerzone herum oder auf dem Weg zum Carrières-sur-Seine-Platz lag der Duft von Gebratenem, Frittiertem oder Süßem in der Luft. Während auf dem Wochenmarkt schon reger Betrieb herrschte, trafen die Standbetreiber für das Grumbeerfest letzte Vorbereitungen, um für einen Kundenansturm gerüstet zu sein.

Die Tiefenthaler Landfrauen etwa präsentierten in ihrer Auslage köstlich aussehenden Zwetschgenkuchen. Dieser lockte direkt die ersten Kunden an den Stand der Damen, die neben „Quetschekuche“ auch „Grumbeesupp“ anboten. Rund 60 Liter sei davon zubereitet worden, verriet Carola Selwitschka. Die Kartoffeln für die Suppe haben die Landfrauen von einem örtlichen Bauern bezogen. Mit 22 Helfern im Vorfeld war der Verein mit dem Entkernen der Zwetschgen und dem Belegen der rund 70 Kuchen beschäftigt. Gebacken worden seien sie von der Bäckerei Spangenberger in Grünstadt. Mit der Ressonanz noch vor der Mittagszeit waren sie sehr zufrieden. Es bildete sich sogar eine kleine Schlange mit Kunden, die ihre eigenen Gefäße zum Befüllen für Kartoffelsuppe dabei hatten. „Das ist einfach ein Muss“, schwärmte eine ältere Dame.

Gute Resonanz

Die fleißigen Helfer am Stand der Lebenshilfe Grünstadt-Eisenberg auf dem Schillerplatz hatten ebenfalls alle Hände voll zu tun. Küchenleiter Eddie Michler und sein Team hatten zuvor rund 180 Kilogramm Kartoffelpufferteig zubereitet. Da musste fleißig geschält und geschnippelt werden. „Unser Teig reicht für 350 Portionen“, erzählte Michler, der währenddessen die goldbraunen Puffer in der großen Pfanne wendete. „Beim letzten Grumbeertag waren wir schon vor Ende ausverkauft“, erinnerte sich Michler. Eine der ersten Portionen Kartoffelpuffer an diesem Tag ließen sich Renate und Joachim Kaltenborn schmecken. „Die Atmosphäre gefällt uns, und dass in der Stadt reger Betrieb herrscht“, sagte Joachim Kaltenborn.

Für mächtig Motorenlärm und faszinierte Gesichter der Besucher sorgten derweil auf dem Schillerplatz die Traktorfreunde Unteres Eistal, die mit zehn Oldtimern vor Ort waren.

Ein besonderes Schätzchen hatte Markus Bohrmann aus Marnheim dabei. Mit seinem Lanz Bulldock, Baujahr 1950, sorgte er für Begeisterung. „Das ist ein Reimport aus Australien“, verriet er. Bohrmann, der noch weitere Oldtimer sein Eigen nennt, hatte sich am Grumbeertag für dieses Modell entschieden. „Ich nehme immer unterschiedliche Traktoren zu Ausstellungen mit“, so der Oldtimer-Fan. Gearbeitet auf dem Feld werde mit diesen Fahrzeugen nicht mehr, sie würden nur für Ausfahrten genutzt.

Bürgermeister zufrieden

Grünstadts Bürgermeister Klaus Wagner (CDU) zeigte sich ebenso von den Oldtimern begeistert wie von der Besucherresonanz. „Bei der Eröffnung hat es noch genieselt, nun kommt die Sonne heraus und die Stadt füllt sich“, sagte der Stadtchef. Das Grumbeerfest und das Wochenmarktfest an einem Tag zu organisieren, sei ein Versuch, so Wagner. Sollte es gut angenommen werden, sei es denkbar, dies auch im nächsten Jahr wieder gemeinsam zu feiern. Die Feste werden von Wirtschaftsforum (Grumbeertag und der Stadt (Wochenmarktfest) organisiert. Auch Hans Tisch, der Erste Beigeordnete, freute sich über das rege Treiben in der Fußgängerzone an diesem Samstag. „Wir Pfälzer lieben die Gesellschaft. Die Leute wollen raus.“

Wer es deftig mag, der kam am Stand von Hans-Jürgen Roos nicht vorbei. Bei ihm gab es unter anderem Hausmacher oder Bratwurst im Kartoffelbrötchen. Noch nicht ganz so viele Kunden hätten den Weg zu ihm gefunden, sagte Roos, der 23 Jahre lang den Hotelbetrieb der Villa Roos führte. „Es ist ja noch recht früh“.

Unweit von den pfälzer Spezialitäten bot Kevin Daut vom Kartoffelhof aus Gerolsheim seine Bio-Pommes an. „Diese Sorte pflanzen wir extra für Pommes an. Denn der Stärkegehalt muss stimmen“, erklärte Daut. Wie lecker diese sind, darüber wusste eine Kundin zu berichten: „Das hat super geschmeckt. Die Pommes waren außen knusprig und innen weich. Vor allem haben sie so richtig nach Kartoffeln geschmeckt.“ Und genau so solle es auch sein, sagte der Experte. Wichtig sei, dass sie außen nicht zu schnell verbrennen. Den richtigen Dipp für die frittierten Stangen bekam man im Naturkostladen Herrlisch von Niels Holger. „Die Kunden können die Bio-Ketchups bei uns verkosten“, so Holger.

Für musikalische Unterhaltung sorgten unter anderem die Blaskapelle Grünstadt sowie die Musikschule Leiningerland.

Ließen es sich schmecken, von links hinten: Renate Kaltenborn, Helga Wendel und Joachim Kaltenborn.
Ließen es sich schmecken, von links hinten: Renate Kaltenborn, Helga Wendel und Joachim Kaltenborn.
Die Landfrauen boten unter anderem Zwetschgenkuchen an.
Die Landfrauen boten unter anderem Zwetschgenkuchen an.
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