Grünstadt Großes Interesse an Wiesengräbern

Noch in diesem Jahr soll die Heizung der Trauerhalle erneuert werden.
Noch in diesem Jahr soll die Heizung der Trauerhalle erneuert werden.

Die Stadt hat für die Gestaltung des Areals rund 140.000 Euro aufgewendet. Offensichtlich gut angelegtes Geld, denn die Nachfrage nach den neuen Möglichkeiten der Bestattung zeigt, dass ein großes Interesse an Alternativen zum bisherigen Angebot für die letzte Ruhestätte besteht. Auf dem Feld mit den Urnengräbern in der Wiese, deren Pflege der Bauhof übernimmt, fanden schon die ersten Beisetzungen statt, teilte die Pressestelle der Stadt auf Anfrage mit. Die Urnen können hier entweder in der Erde oder in Metallröhren mit Platz für die Asche von zwei Personen beigesetzt werden. Steintafeln mit Namen erinnern an die Verstorbenen, so dass die Hinterbliebenen einen Platz zum Gedenken haben, ohne dass sie mit der Grabpflege belastet werden (wir berichteten zuletzt am 29. März). Nachdem die neue Friedhofssatzung beschlossen und veröffentlich wurde, sind schon seit Mitte Juli im Wiesenfeld Bestattungen möglich, wurde weiter informiert. Zwei Urnen seien seitdem in der Erde beigesetzt worden, fünf der Röhren schon belegt. Außerdem seien schon sechs der Urnenkammern vorverkauft. Der Seniorenbeirat habe zudem der Stadt eine Liste mit zehn Interessenten für die Röhren übermittelt. Diese sollen nach und nach von der Stadt angeschrieben werden, teilte Pressesprecherin Melanie Cocimano mit. Bislang sei auf der Wiese Platz für 20 Urnen in der Erde und für 15 Zweierröhren vorgesehen. Wegen der großen Nachfrage nach den Metallkammern seien nun 20 weitere nachbestellt worden. Nachdem schon seit Jahren der Trend zum Urnengrab geht, 2016 der Anteil der Beisetzungen im Sarg nur noch 30 Prozent betrug , will die Verwaltung ein Entwicklungskonzept für die drei Friedhöfe in der Stadt, Asselheim und Sausenheim ausarbeiten. Dafür werden zurzeit die Gräber neu erfasst und die Pläne überarbeitet, wurde weiter informiert. Außer der Urnenwiese ist mittlerweile auch das Regenbogenfeld fertiggestellt. Hier können Kinder und Jugendliche zur letzten Ruhe gebettet werden. In diesem Bereich gibt es auch einen Platz für die Beisetzung der Asche von nicht bestattungspflichtigen Totgeburten. Sie sollen einmal pro Jahr in einer Sammelurne beigesetzt werden. Der Platz wurde an zwei Seiten mit Sandsteinen eingefasst und mit der Skulptur eines Engels geschmückt, die der Bad Dürkheimer Künstler Mathias Nikolaus geschaffen hat. Zwei Bänke laden hier zum stillen Gedenken ein. Die Anlage wird heute von der Stadt in einer kleinen Feierstunde ihrer Bestimmung übergeben. Als Nächstes steht die Renovierung der Trauerhalle auf dem Friedhof an. In diesem Jahr soll noch die Heizung erneuert werden, für die 8000 Euro eingeplant sind, informierte die Verwaltung. Im kommenden Jahr soll dann die Sanierung der elektrischen Anlagen und des Fußbodens folgen, die voraussichtlich 25.000 Euro kosten wird. Für die Planung eines Vordaches als Wetterschutz für Trauergäste, die bei großen Beisetzungen in der Halle keinen Platz finden, sollen im Haushalt des kommenden Jahres 10.000 Euro eingestellt werden. Wann dieses Projekt verwirklicht wird, steht aber noch nicht fest. So werden die Trauergäste wohl bis auf weiteres ungeschützt draußen stehen: Aussegnungsfeiern in den Kirchen, die eine Alternative sein könnten, sind bislang nicht möglich (wir berichteten). Auf Anfrage teilte die katholische Pfarrei Heilige Elisabeth jetzt mit, dass man keinen Bedarf für ein solches Angebot sehe. Bislang habe es diesbezüglich keine Nachfragen gegeben, informierte Pfarrer Martin Tiator. Für die protestantische Kirchengemeinde teilte Pfarrer Andreas Funke mit, dass sich die Gremien noch nicht mit dem Thema befasst hätten. Die Frage sei aber weiter auf der Agenda der Gemeinde. Termin Die Einweihung des Regenbogenfeldes und des Gedenkplatzes mit der Engelskulptur findet am heutigen Freitag, 13 Uhr, auf dem neuen Teil des Friedhofs statt. Satzung Die überarbeitete Friedhofssatzung, in der unter anderem die Gebühren für die alternativen Bestattungsformen festgelegt sind, findet sich im Internet: www.gruenstadt.de, Friedhofssatzung in die Suchmaske eingeben.

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