Grünstadt Grünstadt: Wer bauen will, muss sich gedulden

Jetzt tut sich was im Neubaugebiet „In der Bitz“: Ingesamt werden 30.000 Kubikmeter Erde bewegt werden – das entspricht 2000 Lkw
Jetzt tut sich was im Neubaugebiet »In der Bitz«: Ingesamt werden 30.000 Kubikmeter Erde bewegt werden – das entspricht 2000 Lkw-Ladungen. Dieses Jahr werden Leitungen verlegt, nächstes Jahr werden die Straßen gebaut.

Ein halbes Jahr nach dem offiziellen ersten Spatenstich ist im Neubaugebiet „In der Bitz“ viel Erde zu sehen: Bauarbeiter bauen gerade den Schmutzwasserkanal. Das Gebiet soll in diesem und im nächsten Jahr erschlossen werden.

Wann können wir anfangen? Das ist eine Frage, die Karin Beck von der Stadtverwaltung Grünstadt derzeit oft hört. Allerdings muss sie diejenigen, die sich ihren Traum vom eigenen Haus im Neubaugebiet „In der Bitz“ verwirklichen wollen und dem Baufreigabeschein schon entgegenfiebern, vertrösten: „Den roten Punkt gibt’s erst, wenn komplett erschlossen ist.“ Das soll nach zwei Jahren Bauzeit der Fall sein. Die Bauanträge könnten aber jetzt schon gestellt werden, sagt Beck, die bei der Stadtverwaltung Ansprechpartnerin für die künftigen Bauherren ist. 129 Grundstücke gibt’s im Baugebiet, das umrandet wird von Bahnhof und Alla-Hopp-Anlage auf der einen Seite, von Schmittengraben, Haarschnur und Carl-Zeiss-Straße auf den anderen Seiten. Der Stadt selbst gehören 43 Grundstücke, 24 davon sind mittlerweile verkauft, berichtet Beck. Von den Privatgrundstücken seien rund 20 schon an Bauwillige verkauft worden. Doch bevor die Bauherren loslegen können, sind die Bauarbeiter der Alzeyer Firma Faber am Schaffen: Derzeit verlegen sie den Schmutzwasserkanal – überall im Baugebiet sind Löcher gegraben, ist Erde angehäuft. Werner Fäustle von der Bauabteilung zählt die weiteren Schritte der Erschließung auf, die 2018 anstehen: Bau eines Regenrückhaltebeckens südlich der Kleingartenanlagen, Bau des Regenwasserkanals, Erdarbeiten für die Versorgungsleitungen (Gas, Wasser, Strom), Bau der Entwässerungsmulden und der Straßenbeleuchtung. Beck und Fäustle heben hervor, dass die Bewohner des Neubaugebiets Glasfaser-Internetanschlüsse direkt in die Häuser bekommen: die Telekom bietet FTTH („Fiber to the Home“) an. Im Sommer werden zudem zwei vorhandene Gashochdruckleitungen an eine andere Stelle umverlegt (siehe Zur Sache). Die Straßen Am Schmittengraben und Carl-Zeiss-Straße werden verbunden und bilden künftig eine Zufahrt zum Neubaugebiet. Die Straßenbauarbeiten fürs Neubaugebiet stehen erst 2019 an, zuvor müsse noch der Untergrund mit grobem Schotter aufgefüllt werden, sagt Fäustle und begründet: „Weil in Grünstadt der Boden so tonig ist, ist er nicht so tragfähig.“ Mit einer Schotter-Schicht will man hier dagegenwirken. Unmittelbar hinter dem Von-Skell-Platz steht das Grundwasser ziemlich hoch: „Hier ist für den Bau der Schmutzwasserleitung eine Absenkung des Grundwassers erforderlich“, erläutert Fäustle. Die künftigen Bauherren seien über den hohen Grundwasserstand informiert, sagt Fäustle: „Der Bau einer weißen Wanne wäre dringend zu empfehlen.“ Die Nachfrage nach Grundstücken in dem Neubaugebiet sei „immens“, sagt Karin Beck: „Wir hätten dreimal so viel verkaufen können.“ Mit vielen Privateigentümern gebe es eine Abmachung: Die Stadt könne ihre Kontaktdaten an Kaufinteressenten vermitteln. Die künftigen Grünstadter kommen nicht nur aus Ludwigshafen oder den Nachbarorten, sondern laut Beck beispielsweise auch aus dem Schwarzwald oder der bayerischen Landeshauptstadt. Daten&Fakten Im Neubaugebiet „In der Bitz“ können 129 Grundstücke bebaut werden, 80 mit Einfamilienhäusern oder Doppelhäusern und 33 mit Reihenhäusern. Auf zwölf Grundstücken können Mehrfamilienhäuser errichtet werden, vier Parzellen sind für eine Mischung aus Gewerbe und Wohnen gedacht.

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