Hettenleidelheim Freibadsaison im Leiningerland eröffnet

Die Sonne schien zwar kräftig vom blauen Himmel, aber die äußerst frischen Temperaturen am Vatertagsmorgen hatten noch keine Besucherscharen in die Hettenleidelheimer Schwimmbecken und das Burgbad Altleiningen gelockt. Dennoch strahlten der Verbandsbürgermeister Frank Rüttger (CDU) und der zuständige Abteilungsleiter bei den Werken, Julian Hoffmann, um die Wette, als sie die Freibadsaison im Leiningerland eröffneten.
Täglich zehn Stunden, zwischen 9 und 19 Uhr, kann geschwommen und geplanscht werden. Allerdings garantiert nur während der Sommerferien. Außerhalb der Haupturlaubszeit kann es sein, dass die Einrichtungen um 13 Uhr geschlossen werden, falls das Wetter zu schlecht ist. „Wenn die Temperaturen unter 17 Grad liegen, es Dauerregen gibt oder Gewitter droht“, nannte Hoffmann Beispiele.
Ticketpreise nicht erhöht
Ob die Bäder offen oder geschlossen sind, wird durch grüne oder rote Fähnchen auf der Website der VG-Verwaltung symbolisiert. Vor Ort wird es auch ersichtlich sein. „In der kommenden Woche werden zwei Fahnenmasten in Altleiningen und Hettenleidelheim aufgestellt“, kündigte Rüttger an. Wenn dann die Flagge mit dem Logo der VG gehisst ist, kann man sich ins nasse Vergnügen stürzen. Weshalb wurde diese neue Regel eingeführt? Um das Personal zu schützen, erläuterte Hoffmann. Am Ende der Saison hätten die Angestellten, die meist weit über ihre 39-Stunden-Woche im Einsatz seien, regelmäßig zwischen 400 und 500 Überstunden angehäuft. Die immer wieder auftretenden Schlechtwetterphasen, in denen in den Bädern nichts los sei, böten sich dafür an, diesen Berg an Mehrarbeit wieder ein Stückchen abzutragen.
Die Ticketpreise sind nicht erhöht worden, Kinder unter sechs Jahren schwimmen grundsätzlich kostenlos. Auf eine Neuheit wies Manfred Guth hin, der Vorsitzende des Fördervereins Schwimmbad Hettenleidelheim: den Feierabendtarif. Für 2,50 Euro können Erwachsene ab 17 Uhr baden. Diese günstigen Preise seien unter anderem aufgrund von 2017/18 vorgenommenen Maßnahmen möglich. Hoffmann blickte auf die Anschaffungen effizienter Pumpen und die Einführung der Nachtabdeckung der Becken und bilanzierte: „Dadurch sparen wir 30 bis 35 Prozent Energie.“ Um eine angenehme Wassertemperatur von 23 Grad zu erreichen, brauche nur wenige Wochen geheizt zu werden. Anschließend halte sich die Wärme weitestgehend.
In Technik und Spielgeräte investiert
Aktuell hat die Betreibergesellschaft AöR für 30.000 Euro die zwei Pumpen für die Rutsche und den Pilz im Hettenleidelheimer Bad, die noch aus den 1970er Jahren stammen, ertüchtigen lassen. „Neue Apparate hätten mehr als 50.000 Euro gekostet“, informierte der Abteilungsleiter. Das Babyplanschbecken in Altleiningen habe auch eine neue Pumpe für rund 4000 Euro erhalten. In die Spielbereiche beider Bäder wurde ebenfalls investiert: Circa 13.000 Euro in zwei Karussells für Hettenleidelheim, wovon der Förderverein knapp die Hälfte übernommen hat, und 6000 Euro in Geräte für Kleinkinder für das Burgbad.
Erfreulich ist die Anzahl der verkauften Tickets: 21.333 waren es 2022, was eine gewaltige Steigerung gegenüber 2021 mit 14.231 Karten ist. Das Defizit des vergangenen Jahres sei noch nicht ermittelt, so Hoffmann. 2021 betrug es 393.075 Euro. Der Zehn-Jahres-Durchschnitt liegt bei 385.000 Euro.