Grünstadt Flasche mit Überraschung
Bei der Einweihungsfeier der umgestalteten Weed zu einem Rastplatz am 1. Mai berichtete der Kindenheimer Bürgermeister Albrecht Wiegner von einer „irdischen Überraschung“ – einer Flaschenpost aus dem Jahr 1949. Ein besonders erfreulicher Höhepunkt im Verlauf der Weed-Sanierung war der Fund einer Flasche, in der eine Nachricht steckte – geschrieben vier Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs , also vor 65 Jahren. Und das kam so: Um den Zulauf der Weed-Quelle am Hang auf dem etwas weiter südlich gelegenen Areal zu überprüfen, wurde das Quellgewölbe samt Platten-Abdeckung freigelegt. Diese Arbeiten erledigten am 7. September 2012 Walter Henkel mit seinem Bagger, Dieter Mitschke und Erich Schneider. Am nächsten Tag stiegen die Männer in die Öffnung hinein und entdeckten an der Decke des Gewölbes eine Flasche. Ursprünglich fasste das Glasgefäß 0,7 Liter „Hassia“-Sprudelwasser, diese hier war aber zweckentfremdet und enthielt Post. Die Flasche mit Bügelverschluss samt stabilen Drahtfedern war mit etwas Erde behaftet, erwies sich aber sonst in bestem Zustand. Ebenso wie das per Hand beschriftete Papier, auf dem zu lesen ist: „Kindenheim 1949: Der neue Gemeinderat unter dem Vorsitz des I. Bürgermeisters Rudolf Fischer, des II. Bürgermeisters Adolf Neiss, wurde der Brunnen an der Wede, der 9 Jahre still stand, wieder in Stand gesetzt. Die Arbeit wurde verrichtet durch Feldhüter Jakob Krehbiel, Karl Neiss, Polizeidiener Wilhelm Haar und Georg Otto Diemer. – Das erste Wasser lief wieder ab 19.7. 1949. Der neue Pumpenstock wurde erfunden von Wilhelm Haar und auch hergerichtet. –!“ Dass die Flaschenpost am 8. September 2012 geöffnet wurde, war ein lustiger Zufall: An dem Tag feierte Walter Henkel seinen 71. Geburtstag und der in der Nachricht erwähnte Bürgermeister Rudolf Fischer war sein Großvater! Flasche samt Inhalt werden jetzt im Gemeindearchiv deponiert.