Grünstadt Erstmals an allen Adventswochenenden

Der Grünstadter Weihnachtsmarkt wird sich in diesem Jahr nicht nur über drei, sondern erstmals über alle vier Adventswochenenden erstrecken, am letzten allerdings nur über zwei Tage und in abgespeckter Form. Das wurde bei der öffentlichen Sitzung mit den Beschickern am Donnerstagabend im Rathaus bekanntgegeben. Das begleitende Kulturprogramm wurde optimiert, auch wird die Illumination in Kooperation mit Norbert Jersch und seiner Firma Event-Express weiter verbessert.

Der Geschäftsführer des Wirtschaftsforums, Ernst-Uwe Bernard, der zusammen mit Ulrike Wagner für die Organisation des Marktes verantwortlich zeichnet, kündigte an: „Wir werden mehr Fassaden anstrahlen.“ Untersuchungen belegten, dass Besucher nicht in erster Linie durch das Angebot und ergänzende Veranstaltungen angezogen werden, sondern durch Licht und Atmosphäre. Bei einer groß angelegten gemeinsamen Befragung 2015/16 in 43 deutschen und 33 österreichischen Städten haben die Markt- und Absatzforschung GmbH GMA in Dresden und die MK Illumination Handels GmbH, Innsbruck, herausgefunden, was die Leute an einem Adventsmarkt am meisten schätzen: eine ansprechende Beleuchtung und weihnachtliche Stimmung. Dabei zeigte sich, dass die Gesamtdekoration und Atmosphäre für kleinere Städte eine größere Bedeutung hat als für Metropolen. Als Hauptgrund für den Besuch eines Adventsmarktes wird nach dieser Studie das Treffen von Bekannten und gemütliche Beisammensein genannt und erst an zweiter Stelle die Möglichkeit, etwas einkaufen zu können. Vor diesem Hintergrund bat Jersch die Betreiber von Verzehrständen dafür zu sorgen, dass die Menschen verweilen können. „Es sollten zumindest Stehtische aufgestellt werden, am besten noch ein, zwei Bänke“, riet er. Bernard ergänzte, dass die großen roten Schirme des Wirtschaftsforums als Wetterschutz geordert werden könnten. An die Anwesenden appellierte er, die Aufbau- und Öffnungszeiten einzuhalten. Es störe das Ambiente doch sehr, wenn während der Veranstaltung Autos in die Fußgängerzone fahren und wenn einzelne Buden bereits vor Ende des Marktes um 20 Uhr – am Freitag, 14. Dezember, wegen des Aktionstages Moonlightshopping um 22 Uhr – schließen. Um die Attraktivität des Marktes weiter zu steigern, habe man sich bemüht, die Auftritte von Kapellen und Ensembles mehr in den Abend hinein zu verschieben, wenn sich mehr Leute in der Innenstadt aufhalten. „Auch haben wir einige neue Musiker engagiert“, so Bernard und nannte unter anderem die Sängerin Kira Ludlow. Kritik gab es von den Anbietern an der Beschallung des Kinderkarussells auf dem Schillerplatz. Das passe nicht zu der sonstigen musikalischen Untermalung auf dem Adventsmarkt. Auch seien an den benachbarten Ständen die Durchsagen der Marktleitung nicht zu verstehen. Ein Ärgernis für manche sind auch „die Trittbrettfahrer“: Händler in der Fußgängerzone, die den Marktbeschickern mit ihren Waren Konkurrenz machen. Wagner erläuterte: „Dagegen können wir nichts machen. Sie beantragen ihre Standplätze bei der Stadt.“ Bernard wies darauf hin, dass diese Händler die autofreie Einkaufsmeile auch unter der Woche beleben. Zwischen dem dritten und vierten Adventswochenende wird das Gros der 27 Buden vom Bauhof abgebaut, darunter sämtliche Hütten auf dem Carrières-sur-Seine-Platz. „Es bleiben lediglich sechs Häuschen im vorderen Bereich des Schillerplatzes stehen“, sagte Wagner. Diese sind dann nochmal am Freitag, 21., und Samstag, 22. Dezember, geöffnet. Am Sonntag direkt vor Heiligabend findet kein Weihnachtsmarkt mehr statt. Laut Bernard hatten sich nicht genug Interessenten gefunden. Er kündigte an, dass im kommenden Jahr, wenn Heiligabend auf einen Dienstag fällt, auch am vierten Adventswochenende drei Tage Marktgeschehen sein wird.

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