Grünstadt Eine schwere Geburt

Nico Müller (VfR Grünstadt) geht unsanft zu Boden, nachdem ihn drei Geinsheimer attackiert hatten.
Nico Müller (VfR Grünstadt) geht unsanft zu Boden, nachdem ihn drei Geinsheimer attackiert hatten.

«GRÜNSTADT.» Den ersten Sieg in der neuen Saison schaffte gestern am zweiten Spieltag der Fußball-Landesliga Ost der VfR Grünstadt gegen den SV Geinsheim. Die Gastgeber gewannen verdient vor 80 Zuschauern bei tropischen Temperaturen im Rudolf-Harbig-Stadion mit 3:0 (2:0).

„Das war eine schwere Geburt gegen einen starken Gegner, der zeitweise ein gutes Zweikampfverhalten präsentierte und meinen Akteuren einiges abverlangte“, meinte VfR-Chefcoach Alexander Schott. Geinsheims Coach Rudi Brendel hatte seine jungen Spieler, die ohne ihren in Urlaub weilenden Regisseur Pascal Nebel auskommen mussten, anfangs glänzend eingestellt. Übrigens: Der sympathische Brendel, ein fairer Sportsmann, ist eine Ausnahmeerscheinung unter den Trainern im Südwestdeutschen Fußballverband (SWFV). Seit 16 Jahren trainiert der 54-Jährige ununterbrochen das Team aus dem Neustadter Ortsteil und war in dieser Zeit mit der Mannschaft in der Bezirks-, Landes- und Verbandsliga vertreten. Doch zurück zur Partie. Von Beginn an waren die Gastgeber überlegen, erspielten sich sehr gute Chancen. Schon in der ersten Minute passte Alexander Simon auf Ali Aslan, der traf nur das Außennetz. Dann war die Begegnung zeitweise zerfahren. Während sich die Gäste um einen geordneten Spielaufbau bemühten, mangelte es bei den Platzherren zusehends an Laufbereitschaft. Allerdings hatte Trainer Schott seine Truppe sehr offensiv ins Rennen geschickt und sowohl Simon als auch Nico Müller hatten es im Mittelfeld nicht einfach. Müller wurde des Öfteren bei seinen Aktionen hart attackiert. Die Offensivaktionen von Geinsheim, immer wieder von Christoph Appel eingeleitet, trugen jedoch keine Früchte: Die Grünstadter Abwehr stand sicher, Torwart Enez Aslan hatte eigentlich nicht viel zu tun. Sein Gegenüber, Konrad Siegler, hatte dagegen mehr zu arbeiten. Ali Aslan, Alexander Dorn und Mo Mghames scheiterten aber mit ihren Möglichkeiten. Als vieles auf ein 0:0 zur Pause hindeutete, fielen doch noch zwei Treffer. Die Grünstadter gingen in der 40. Minute in Führung, als die Geinsheimer Abwehr vergeblich auf den Abseitspfiff des Unparteiischen Felix Zirbel aus Idar-Oberstein wartete. Profiteur war Dorn, der sich die Möglichkeit nicht entgehen ließ. Zwei Minuten später sahen die Zuschauer eine Bilderbuch-Kombination. Abgeklärt und uneigennützig passte Aslan auf den mitgelaufenen und völlig freistehenden Simon, der zum umjubelten 2:0-Halbzeitstand vollendete (42.). Nach Wiederanpfiff mühten sich die Gäste, fanden aber zu keinem geordneten Spielaufbau oder zu einer echten Tormöglichkeit. Die besaßen allerdings die Gastgeber, bei denen Aslan zwei „Hundertprozentige“ vergab. Die Vorarbeiten hierzu lieferten Czekalla (60.) und Müller (62.). Als Aslan das Leder unglücklich verfehlte, nahm Dorn es volley, traf aber nur die Latte. Es wäre ein Wahnsinnstreffer gewesen. Den 3:0-Endstand besorgte dann doch wieder Aslan, als er mit einem weiten Pass steil geschickt wurde – und seinem Gegenspieler samt dem herausstürzenden Keeper Siegler keine Chance ließ (86.). „Das war eine verdiente Niederlage meiner Elf, die nur 30 Minuten Fußball gespielt hat“, meinte der enttäuschte Geinsheimer Coach Brendel. Sein Gegenüber Schott sagte: „Solche Spiele müssen auch zuerst einmal gewonnen werden. Und das hat meine Mannschaft heute getan.“ So spielten sie VfR Grünstadt: Enez Aslan - Hess, Frank, Rebholz, Czekalla - Simon (74. Christopher Lampert) - Lang, Müller, Mghames (78. Leon Lampert) - Dorn (64. Moncada) - Ali Aslan.

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