Grünstadt Ein Verein im Wandel

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Der Kulturverein Grünstadt befindet sich derzeit im Wandel. „Aus dem Bewusstsein heraus, dass es bei uns so nicht weitergehen kann, bemühe ich mich seit zwei Jahren um die Änderungen unserer Strukturen“, sagt die Erste Vorsitzende Susanne Friedl-Haarde. Ein Erfolg der Bemühungen: Vom Land erhält der Verein nun neue Fördermittel.

Er klingt ein bisschen sperrig, der Name des Topfs, aus dem im Zukunft Geld vom Land an den Verein fließt: „Den Wandel gestalten, Visionen möglich machen - Changemanagement für die freie Szene Rheinland-Pfalz“. „Es geht darum Organisationen zu fördern, die eine Änderung ihrer Strukturen brauchen, um nicht den kulturellen Betrieb einstellen zu müssen“, so Friedl-Haarde. Im Klartext: „Dort wo das Ehrenamt nicht mehr ausreicht, Vereine wie der unsere verschwinden würden, wenn einzelne Verantwortliche sich zurückziehen, gibt es die Förderung“, so Friedl-Haarde. Das Entwicklungskonzept, das sie eingereicht hat, wurde vom Land anerkannt. „Eine wichtige Voraussetzung für die Bewilligung des Projektes war, dass Bürgermeister Klaus Wagner gegenüber Eckhard Braun, dem Leiter des Landesprojekts an der Universität Koblenz, bestätigt, dass der Kulturverein ein unverzichtbare Rolle im gesellschaftlichen Leben der Stadt spielt.“ Braun hat der Stadt vorgeschlagen, eine kulturelle Bestandserhebung zu machen, um zu ermitteln, in welche Bahnen die kulturelle Entwicklung der Stadt gehen soll. Bekommen wird der Kulturverein erst einmal bis zum Jahresende Mittel für eine Mitarbeiterin auf Basis einer geringfügigen Beschäftigung. Schon lange war es dem Verein ein Anliegen, eine Geschäftsstelle und damit ein Gesicht zu bekommen. Einstellt hat der Verein Sophie Conrad, die gerade ihre Ausbildung als Bürokommunikationskauffrau abgeschlossen hat. Ein Name, den man kennt: Conrad war die 65. Weingräfin des Leiningerlandes. „Sie bringt die Voraussetzungen für die Verwaltungstätigkeit mit, die Aufgaben im Veranstaltungsmanagement bringen wir ihr gerade bei“, so Friedl-Haarde. Ab Oktober wird die 24-Jährige in Kaiserslautern Integrative Sozialwissenschaften studieren, aber in Grünstadt wohnen bleiben und für den Kulturverein zehn Stunden pro Woche tätig sein. „Wenn alles gut läuft, dann ist diese Zusammenarbeit auf einen längeren Zeitraum ausgelegt“, so die Vereinsvorsitzende. Damit sei der Grundstein für eine neue Geschäftsstelle des Kulturvereins gelegt. Derzeit nutzt der Verein noch Räume im Haus der Familie Haarde, so wie bislang auch. Nur mit dem Unterschied, dass nicht mehr ein Großteil der Arbeit die Vorsitzende leisten muss. „Die Hauptentlastung ergibt sich durch die Geschäftsstelle für mich, die ehrenamtliche Arbeit im Verein wird nicht weniger“, betont Friedl-Haarde. Auch räumlich soll es bald Veränderungen geben. „Derzeit befinden wir uns in sehr intensiven Gesprächen mit der Stadt. Eine Lösung ist in Sicht, aber uns liegen noch keine Verträge vor“, sagt Haarde. |jös

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